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[gelöst] Erklärungen zu Grub2 und Dateisystemen gesucht

Wie von Jägerschlürfer empfohlen, will ich hier einen neuen Thread zum Thema Grub und Dateisystemen eröffnen.
Hier meine Fragen:
1. Warum kann man Grub2 so schlecht oder gar nicht editieren. Früher (noch unter LILO oder vielleicht auch Grub) konnte man per Yast einen neuen Vorschlag machen lassen und alles war wieder ok. Per Yast konnte man die Reihenfolge ändern. War doch ne gute Sache!

Seit kurzem habe ich ein neues Mainboard mit UEFI. Mit UEFI habe ich noch keine Erfahrung.
2. Warum gibt es Grub2 und Grub-EFI und welche Konsequenzen hat das?

Bisher habe ich generell meine Linux-Installationen mit ext formatiert. Das kommt noch aus meinen Anfängen SUSE Linux 6.4. Lief immer stabil und meiner Faulheit wegen, habe ich das immer so weitergeführt. Zuletzt ext4. Aber seit längerem wird standardmäßig bei SUSE ein anderes Dateisystem angewendet. Ich hab es nun damit versucht. Ja, alles läuft. Dennoch beschäftigen mich folgende Fragen:
3. Warum wird für die Boot-Partition ext empfohlen?
4. Warum für / (Betriebssystem) btrfs und für die Home-Verzeichnisse (eigene Partition) XFS?
5. Welche Konsequenzen hat das für den Bootmanager?

Ich glaube, für das Verständnis muss man all diese Fragen zusammen betrachten.

Gruß
willithepimp
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Grub2 kannst du im MBR (im BIOS Legacy Modus) installieren. Bei UEFI benötigst du eine Fat32 UEFI Partition, wo dann das Grub-EFI Image hinterlegt wird. Die Booteinträge werden dann nicht im Grub, sondern mittels efibootmgr in der Firmware hinterlegt. Weiterhin ist das Grub-EFI Image signiert.
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Bei der ersten Installation bin ich auch schon auf die FAT32 EFI-Partition gestoßen, konnte aber nichts damit anfangen.
Bisher (BIOS) partitionierte ich: /boot, / , /home
Jetzt (UEFI) muss das so aussehen? /efi, /boot, / , /home. Wenn ja, wie groß sollte die /efi Partition sein?
Beim ersten Mal mit EFI wurde nämlich auch "/boo/efi" angeboten, was ich dann aber ignoriert haben, weil ich Grub2 eingesetzt habe.
Nächste Frage: Die FAT32 Partition muss bei jeder Linux-Installation angelegt werden oder nur einmal auf dem Rechner vorhanden sein? Ich habe zwei SSD's mit Windows, OS42.1 auf einer und OS13.2 auf der anderen SSD.
Unter diesen Umständen kann also auch Secure Boot im UEFI eingeschaltet bleiben?
Grub2 ist auch der Grund, weshalb nun der Befehl os-prober das zweite Linux nicht findet? Siehe auch diesen Thread: http://www.linux-club.de/forum/viewtopic.php?f=89&t=120763

Gruß
willithepimp
 

josef-wien

Ultimate Guru
Die EFI-Systempartition sollte nur einmal vorhanden sein. 100 MB sind mehr als ausreichend, wahrscheinlich wirst Du auch mit 50 MB keine Probleme haben. Windows verlangt nach Berichten in den Foren spezifikationswidrig eine GPT.

Lesestoff: http://linux-club.de/wiki/opensuse/UEFI
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Für die EFI Partition brauchst du keinen Mountpunkt anzugeben, weil sie autom. nach /boot/EFI gemountet wird.
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Hallo spoensche,
jetzt ist die Verwirrung bei mir komplett. :???: /boot/EFI wurde mir während der Installation schon mal vorgegeben. Da ich aber nichts damit anfangen konnte, habe ich das ignoriert und nur auf /boot gesetzt.
Warum Verwirrung. Da heisst es doch, dass das eine Partition (oder meinetwegen Bereich) sein soll, die mit FAT32 formatiert sein soll. Wie soll das gehen, innerhalb der /boot Partition auf FAT32 zu formatieren? Da sehe ich einen Widerspruch.
Gruß
willithepimp
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
willithepimp schrieb:
Wie soll das gehen, innerhalb der /boot Partition auf FAT32 zu formatieren? Da sehe ich einen Widerspruch.
Die EFI system partition (ESP) ist eine eigenständige Partition, welche nach /boot/efi gemountet wird.
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Der Groschen will nicht fallen. :???: Muss ich die Partition auf einer meiner SSD's selbst anlegen, oder ist das ein Bereich, der im UEFI abgefragt wird?
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Diese Partition wird bei der Installation des ersten EFI-fähigen Betriebssystems angelegt. Weitere verwenden sie dann einfach.
Normalerweise passiert das automatisch und wird vom Installationsprogramm korrekt behandelt. Wenn Du hier manuell reingrätscht, solltest Du sehr genau wissen, was Du tust.
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Danke gehrke, ich melde mich im Laufe der nächsten Woche noch mal. Es gibt jetzt erst mal einiges zu tun. Ich hoffe nun auch eine dauerhafte Lösung für fehlende Bootmenüeinträge zu finden. Ohne ewiges Neuerstellen des Bootmenüs.
Gruß
willithepimp
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Ja, das ist klar. Daher wird es auch paar Tage dauern. Ich hab noch paar Ideen, die ich bei der ganzen Aktion ausprobieren will.
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Nun bin ich wieder online. Nachdem ich mich eingehender mit UEFI beschäftigt habe, habe ich den Rechner völlig platt gemacht und neu installiert. Windows 7, OpenSUSE Leap 42.1 und OpenSUSE 13.2. Alles ohne Netzwerk und Update.
1.Versuch:
Installation Windows - funktioniert, auch nach Neustart. Weiter mit 42.1 - funktioniert auch, Windows nicht mehr. Der Windows-Bootmanager wird zwar angesprochen, dann aber erscheint "Windows lädt Dateien..." mit dem weißen Balken drunter, wie von der Installations-DVD. :-( Hat der Heini vor dem Monitor was falsch gemacht! Also noch mal neu.
2.Versuch:
Installation Windows - funktioniert. Weiter mit 42.1. Ich konnte aber keinen Fehler, der den ersten Fehlversuch erklären könnte, erkennen. Diesmal funktioniert alles. Windows lässt sich starten und auch 42.1
Weiter gehts mit Installation 13.2 auf der zweiten SSD. Auch hier funktioniert alles. Es werden alle drei Systeme richtig erkannt und im Bootmanager eingetragen. Es lassen sich alle drei Systeme starten, auch Windows 7.
Nächster Schritt Netzwerk und Update 13.2. Auf Grund der älteren Version ist das mit Austausch des Kernels verbunden. Neustart: Beide Linux-Versionen funktionieren, Windows nicht mehr! :-( Gleiche Situation wie beim ersten Fehlversuch. Ratlosigkeit. Ein Versuch, den Bootlader aus 42.1 neu zu schreiben, bringt auch keine Änderung. Die Ausgabe von os-prober aus 13.2:
Code:
linux:~ # os-prober
  WARNING: lvmetad is running but disabled. Restart lvmetad before enabling it!
  No volume groups found
/dev/sda1@/EFI/Microsoft/Boot/bootmgfw.efi:Windows Boot Manager:Windows:efi
/dev/sda5:openSUSE 42.1 (x86_64):SUSE:linux
linux:~ #
Hat jemand ne Idee?
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
efibootmgr:
Code:
 efibootmgr -v
BootCurrent: 0003
Timeout: 0 seconds
BootOrder: 0003,0000,0004,0001,0002
Boot0000* Windows Boot Manager  HD(1,800,32000,ce3bf5d6-7ca9-44b2-b7bd-acce103b1f5b)File(\EFI\Microsoft\Boot\bootmgfw.efi)WINDOWS.........x...B.C.D.O.B.J.E.C.T.=.{.9.d.e.a.8.6.2.c.-.5.c.d.d.-.4.e.7.0.-.a.c.c.1.-.f.3.2.b.3.4.4.d.4.7.9.5.}...a................
Boot0001* Hard Drive    BIOS(2,0,00)AMGOAMNO........o.S.a.m.s.u.n.g. .S.S.D. .8.5.0. .E.V.O. .2.5.0.G.B....................A...........................>..Gd-.;.A..MQ..L.2.S.J.C.X.N.G.A.1.6.3.0.3.6. .V. . . . ......AMBOAMNO........o.I.N.T.E.L. .S.S.D.S.C.2.C.W.1.8.0.A.3....................A...........................>..Gd-.;.A..MQ..L.V.C.V.C.0.2.1.2.1.0.5.T.8.1.E.0.N.G. . ......AMBOAMNO........o.M.K.N.S.S.D.C.R.6.0.G.B....................A...........................>..Gd-.;.A..MQ..L.K.M.1.N.4.1.A.3.0.0.0.0.2.0.3.9.7.4. . ......AMBO
Boot0002* CD/DVD Drive  BIOS(3,0,00)AMGOAMNO........w.T.S.S.T.c.o.r.p.D.V.D.-.R.O.M. .S.H.-.D.1.6.3.B....................A...........................F..Gd-.;.A..MQ..L.T.S.S.T.c.o.r.p.D.V.D.-.R.O.M. .S.H.-.D.1.6.3.B......AMBOAMNO........o.T.S.S.T.c.o.r.p. .C.D.D.V.D.W. .S.H.-.S.2.2.3.C....................A...........................>..Gd-.;.A..MQ..L. . . . . . . . . . . . . . . .U. . . . ......AMBO
Boot0003* opensuse-secureboot   HD(1,800,32000,ce3bf5d6-7ca9-44b2-b7bd-acce103b1f5b)File(\EFI\opensuse\shim.efi)
Boot0004* UEFI: TSSTcorp CDDVDW SH-S223C        ACPI(a0341d0,0)PCI(11,0)03120a000500ffff0000CD-ROM(1,32c,2df9ea)AMBO

fdisk -l
Code:
 fdisk -l

Festplatte /dev/sda: 232,9 GiB, 250059350016 Bytes, 488397168 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: gpt
Festplattenbezeichner: 0282969E-07CE-478B-83BE-7D6D0E0464F7

Device         Start       End   Sectors  Size Type
/dev/sda1       2048    206847    204800  100M EFI System
/dev/sda2     206848    468991    262144  128M Microsoft reserved
/dev/sda3     468992 204802047 204333056 97,4G Microsoft basic data
/dev/sda4  204802048 225777663  20975616   10G Microsoft basic data
/dev/sda5  225777664 330633215 104855552   50G Microsoft basic data
/dev/sda6  330633216 477435903 146802688   70G Microsoft basic data
/dev/sda7  477435904 488396799  10960896  5,2G Microsoft basic data

Festplatte /dev/sdb: 167,7 GiB, 180045766656 Bytes, 351651888 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0x1814d15a

Device     Boot     Start       End   Sectors   Size Id Type
/dev/sdb1            2048  20965375  20963328    10G 83 Linux
/dev/sdb2        20965376 125820927 104855552    50G 83 Linux
/dev/sdb3       125820928 351651839 225830912 107,7G  f W95 Ext'd (LBA)
/dev/sdb5       125822976 230676479 104853504    50G 83 Linux
/dev/sdb6       230678528 335534079 104855552    50G 83 Linux
/dev/sdb7       335536128 351631359  16095232   7,7G 82 Linux swap / Solaris

Festplatte /dev/sdc: 55,9 GiB, 60022480896 Bytes, 117231408 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0xe10107a8

Device     Boot    Start       End  Sectors  Size Id Type
/dev/sdc1           2048  52436991 52434944   25G  c W95 FAT32 (LBA)
/dev/sdc2       52436992  94382079 41945088   20G 83 Linux
/dev/sdc3       94382080 117229567 22847488 10,9G 83 Linux

mount | grep boot
Code:
mount | grep boot
/dev/sda4 on /boot type ext4 (rw,relatime,data=ordered)
/dev/sda1 on /boot/efi type vfat (rw,relatime,fmask=0002,dmask=0002,allow_utime=0020,codepage=437,iocharset=iso8859-1,shortname=mixed,utf8,errors=remount-ro)

Ich glaube, da ist irgendwas im Windows-Bootmanager verändert worden. Selbst die Reparaturfunktion der Windows DVD findet keinen Fehler. Es wird ja auch die Rep.-Konsole von Windows aufgerufen. Nur starten lässt sich Windows dann nicht.
 

josef-wien

Ultimate Guru
willithepimp schrieb:
Code:
Boot0000* Windows Boot Manager  HD(1,800,32000,ce3bf5d6-7ca9-44b2-b7bd-acce103b1f5b)File(\EFI\Microsoft\Boot\bootmgfw.efi)WINDOWS.........x...B.C.D.O.B.J.E.C.T.=.{.9.d.e.a.8.6.2.c.-.5.c.d.d.-.4.e.7.0.-.a.c.c.1.-.f.3.2.b.3.4.4.d.4.7.9.5.}...a................
Was passiert, wenn Du im UEFI-Boot-Menü "Windows Boot Manager" auswählst? Wenn Windows damit nicht startet, liegt das Problem an der Datei \EFI\Microsoft\Boot\bootmgfw.efi auf der EFI-Systempartition, und das Problem kannst Du nur in Windows lösen. Daß irgendein Linux-Programm die Datei oder den sonstigen Inhalt des Verzeichnisses \EFI\Microsoft\Boot manipuliert, kann ich mir nicht vorstellen.
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Ja, hab ich schon aus dem EFI-Bootmenü gestartet. Gleiches Ergebnis. Ich wollte nur nicht wahrhaben, dass der Fehler in Windows zu suchen ist. Lief ja vorher alles. Es sah eben so aus, als ob das Neuschreiben des Bootmanagers nach dem Linux-Update die Ursache sei.

Gruß
willithepimp
 
OP
willithepimp

willithepimp

Member
Hab die wahrscheinliche Lösung gefunden, dass Windows nicht mehr starten will. In einem Forum fand ich folgendes: Ein User hatte sich ne zweite Platte eingebaut. Die alte war nun /dev/hdb. Auch hier konnte Windows nicht starten, weil auf der alten Platte noch der alte MBR geschrieben stand.
Bei mir trifft das scheinbar auch zu. Meine /dev/sdb war bis vor kurzen meine sda. Und darauf ist auch noch der MBR, trotz neuer Partitionierung. Platte abgesteckt und schon ließ sich Windoof starten.
Meine Frage: Wie kann ich den MBR löschen? Natürlich nur den Inhalt auf 0 setzen, so dass das Windoof nicht mehr mault. Wenn möglich Schritt für Schritt, so dass auch ich Dunkelhut das verstehe. ;-) Im Netz habe ich nur jede Menge Möglichkeiten gefunden, zu sichern, wieder herzustellen usw.

Gruß
willithepimp
 

josef-wien

Ultimate Guru
Deine heutige Erklärung paßt nicht zu Deinem Beitrag vom 8. Dezember 2015, 10:15 Uhr, denn dort lese ich nichts von unterschiedlich angeschlossenen Platten. Was hast Du verschwiegen?

Der MBR spielt bei UEFI überhaupt nicht mit (abgesehen davon ist Dein erster Absatz auch für den herkömmlichen Systemstart keine schlüssige Erklärung). Aber ich kann mir vorstellen, daß Windows so wie GRUB2 mit archaischen Mitteln auf "seine" Daten zugreift. Man fragt sich wirklich, warum jede GPT (und auch jede Partition) ihre eigene UUID hat, mit der sie eindeutig identifiziert werden kann (auch wenn ich sonst nichts von solchen für den Menschen aussagelosen Konstrukten halte).

Du kannst einmal die Anschlüsse der beiden Platten vertauschen, dann wird wahrscheinlich GRUB2 "seine" Daten nicht finden. Nachdem ich weder Windows noch GRUB2 verwende, kann ich Dir bei einer sinnvollen Problemlösung nicht helfen. Vermutlich wirst Du ein System auf andere Art starten und dann dort den Boot-Vorgang neu einrichten müssen.
 
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