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LVM Aufteilung der Platte

Andre

Member
Hallo Forum

Ich habe schon einige Forums usw bez. LVM gelesen aber ganz schlau werde ich nicht draus.
Meine Frage ist es richtig das man ein LVM über verschiedene Platten (zb 2 Stk) erstellen kann.(Volume Group)
und in diese sind dann die Physical Volume enthalten.

#Beispiel
zb. 1 Platte mit 500GB

/boot 100MB
-Volume Group 450GB
swap 2GB Physical Volume
/ 10GB Physical Volume
/var 30GB Physical Volume
/xengast1 20GB Physical Volume
/xengast2 20GB Physical Volume
Rest frei Physical Volume

wäre das Richtig :???:

Danke

andre
 

Z-City

Hacker
Vieleicht hilft Dir das hier evtl. mal als grundlegendes Verständnis zu LVM:
http://de.wikipedia.org/wiki/Logical_Volume_Manager

Ganz simpel ausgedrückt: Als LVM bezeichnet man den Zusammenschluss mehrerer physikalischer Festplatten zu einer großen logischen.
Ein LVM auf nur einer Platte anzulegen ist meines Erachtens totaler Blödsinn (korrigiert mich, wenn ich hier falsch liege).

Aber vielleicht erzählst Du uns, was Du eigentlich vorhast. Dann kann man auch Tips geben wie Du das am besten umsetzt.

Gruß BEN
 
OP
A

Andre

Member
Hallo Z-City

also eigentlich sollte es ein Server mit Xen werden.
Das heißt als Host wird es ein SLES Xen und drüber sollten div. Gäste kommen. Ich habe in verschiedenen Forums gelesen das es besser wäre die Xen Gäste auf ein LVM zu legen (Snapshot usw)
Jetzt dachte ich mir das ich das auch realisieren möchte.
Jetzt dachte ich mir das ich 2 x 500GB Festplatten (Raid1) nehme und das so wie oben beschrieben aufteile. Somit wären ja die Gäste auf einen LVM und ich könnte Snaphosts erstellen.

So meine Vorstellung ???

mfg andre
 

josef-wien

Ultimate Guru
Nachdem Du dich für ein Hardware-RAID entschieden hast (http://www.linux-club.de/viewtopic.php?f=27&t=102452#p626431), sehe ich wie Z-City keine Sinn, auf logisch einer Platte LVM einzurichten.

Ich denke, mit Deinem "Snapshot-Problem" bist Du im Forum "Virtuelle Maschinen und Emulatoren" (http://www.linux-club.de/viewforum.php?f=43&start=0) besser aufgehoben, vielleicht gibt es durch diese Aufgabenstellung eine andere Sicht.

Nachtrag vom 26.3.: Tooltime hat mich überzeugt, daß LVM auch bei nur einer Platte Sinn machen kann und es einen "snapshot" nicht nur bei einer virtuellen Maschine gibt. Es lernt der Mensch, so lang er strebt.
 
OP
A

Andre

Member
Hallo

kannst Du mir vielleicht schreiben wie ein klassisches LVM ausschaut. ??? Wenn ich zb. mehere Platten nehmen würde.

Das wäre nett

Danke

LG Andre
 

Z-City

Hacker
Ein LVM besteht aus mehreren Festplatten.

Ganz einfach z.B.: 2 HD a 500GB werden als LVM zusammengefasst.
Für das System sieht das dann so aus, wie wenn Du nur eine Festplatte a 1TB (1024 GB) hättest.
 

Tooltime

Advanced Hacker
Ich denke das Prinzip von LVM wird hier noch gar nicht richtig verstanden, da einige Aussagen meiner Meinung nach falsch bis völlig falsch sind. Ich benutze LVM privat auf einer einzigen Platte nur der snapsot's wegen und der einfacheren Verwaltung vieler Partionen.

Die Vorteile von LVM:
  • 1. Variable Partitionsgrößen.
    Man muss sich nicht sofort bindend festlegen welche Partition wie viel Platz benötigt. Bei einer herkömmlichen Partitionierung muss der Bereich einer Partition durchgehend aus einem Stück bestehen. Soll die erste Partition vergrößert werden, so müssen alle folgenden entsprechend verschoben werden. Bei LVM können die logischen Partitionen aus unabhänbgigen Bereichen bestehen, die auch auf verschiedenen Platten liegen. Damit können diese im laufenden Betrieb ohne Probleme vergrößert werden.

    2. Snapshot's
    Mit Snapshot's lässt sich der Zustand einer logischen Partition als Kopie einfrieren. Damit kann man ein Backup aus dem snapshot (eingefrorener Zustand) machen, während das Original sich ändern kann. Ergebnis, ein konsistentes Backup im laufenden Betrieb.

    3. Vorteile aus sauberer Partitionierung.
    Stichwort Fragmentierung. Entsteht da wo viele Dateien erstellt oder verändert werden. --> /tmp, /var/tmp und /var auf eigene Partitionen.

    Einfachere Filesystem-Backups, da sich jetzt nicht mehr alle Filesysteme ständig ändern. Dafür können die wenigen immer komplett gesichert werden.

    Schnellere Filesystemchecks. So weit ich weiß hängt die Dauer eines Filesystemcheck immer noch quadratisch von der Größe ab. Also ein doppelt so großes Filesystem braucht viermal solange beim Check. Daher kann sich die Aufteilung in mehrere Partitionen auch lohnen (/usr /opt ...). Vielleicht hat sich da aber auch etwas geändert, wäre wohl eine Frage an den Meister der Filesysteme.

Nachteile:
  • Die Verteilung eines LVM auf mehrere Platten steigert nicht die Geschwindigkeit sondern erhöht nur das Ausfallrisiko. Daher sollte ein LVM mit möglichst wenig Platten beginnen.

    Man verliert ca 10-15% an Plattenperformance, bei LVM auf einer Platte.

Fazit:
  • LVM macht dann Sinn, wenn die Größen der Dateisysteme flexibel sein sollen.
    Oder wenn snapshots für konsistente Backups hilfreich sind.

Und hier noch was zum Lesen, das openSUSE-Handbuch Kapitel 2.1.6 und 2.2 ab Seite 54.
 
OP
A

Andre

Member
Hallo Tooltime

Danke für die gute (sehr) Beschreibung.
Somit weiß ich jetzt wo ich es einsetzen kann (und werde). :D

Danke

mfg Andre
 
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