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2.6.30 zum Spielen parallel installieren [Gelöst]

Keks Dose

Member
Hallo Leute,

angesichts der längeren Zeiten bis zum Erscheinen von OpenSuse 11.2 und mit der Erfahrung, dass KDE 4.3 so einigermaßen funktioniert unter OpenSuse 11.1 --

frage ich mich:

  • Hat's Sinn, von 2.6.27.29-18-pae auf 2.6.30 zu aktualisieren und falls ja,
  • wie kann man risikolos einen weiteren Kernel installieren, so dass ich bei Grub schlicht die Auswahl treffen kann und
  • wo kriege ich eigentlich einen aktuellen Kernel her? Oder soll ich bis 2.6.31 abwarten? Kennt jemand die Downloadadresse bei OpenSuse? Da gibt's ziemlich viele Verzeichnisse unter /Kernel: !?

Zur Klarstellung: Ich will nicht unter die Kernelbäcker gehen, sondern stelle mir in meiner Naivität vor, einfach drei rpm's runterzuladen und zu installieren und Grub kriegt von Yast automatisch eine weitere Zeile verpasst...

Naja, ich bin scharf auf kürzere Bootzeiten und die angekündigte bessere Unterstützung von Notebooks.

Mein System: Lenovo T60 mit einer ATI X 1400 Graka. Für die verwende ich den proprietären fgrlx-Treiber 9.3. Ein weiteres Update von fglrx ist nicht möglich, weil ATI liebenswürdigerweise die Weiterentwicklung für solche Methusalem-Grakas wie meine 2 ¹/2 Jahre alte eingestellt hat. Ich muss also bei Xorg 7.4 bleiben.

Herzlichen Dank,
Gruß,
Alexander
 

Alvanx

Member
Hallo Alexander,

ich beschäftige mich im Moment ebenfalls mit der Frage. Obwohl ich mich nicht wirklich auskenne, kann ich dir doch zumindest sagen, was ich bisher herausgefunden habe:
Eine recht gute Anleitung zur Installation eines zusätzlichen Kernels gibts hier: http://www.linupedia.org/opensuse/Zwei_Kernel_parallel_installieren

Sinn hat die Installation für deine Grafik vor allem dann, wenn du GEM oder Kernel-based Mode Setting ausnützen willst - beides funktioniert aber meines Wissens in 2.6.30 nur für Intel-Grafikchips. Radeon-Support ist ab 2.6.31 enthalten. Ob dir der neuere Kernel darüber hinaus etwas bringt, kann ich nicht sagen.

Xorg 7.4 kannst du über das X11-Repo im Buildservice installieren - auf eigene Gefahr. (Bei mir läuft es wegen dem Intel-Treiber. Ohne Probleme.)

Auch in eigener Sache: Kann jemand zu diesem Vorhaben vielleicht einen 2.6.30er Kernel aus dem Buildservice empfehlen? (Und es müsste für mich wirklich mindestens 2.6.30 sein.)
 
OP
K

Keks Dose

Member
Danke Euch beiden!

Jetzt weiß ich, wo es einen jeweils aktuellen Kernel gibt und eine Anleitung.

In der findet sich der Satz:

Wenn dieser Kernel beim nächsten Reboot funktioniert, . . .

Es findet sich dagegen kein Satz dazu, wass passiert, wenn es nicht funktioniert.

Ich werde diese Backport-Quelle mal in Yast eintragen und schauen, ob das zu einem Update führt (was ich nicht will), oder zu einer zusätzlichen Kernel-Installation.

Es wundert mich, dass es in OpenSuse keine "übliche" Vorgehensweise gibt, einen zweiten Kernel parallel zu installieren.

Gruß,
Alexander
 

Alvanx

Member
Ich hab mir gestern rein zufälligerweise denselben Kernel installiert. Der läuft problemlos, und einige Grafik- und WLAN-Probleme, die ich mit 2.6.29 hatte, sind gelöst. Er ist gefühlt aber etwas langsamer.

Der Grund dafür, dass es keine Standard-Prozedur gibt, ist vermutlich, dass openSUSE-Versionen stabil bis zum nächsten Release laufen sollen - von Updates (abgesehen von Sicherheitsupdates) wird abgeraten. Hättest du Ubuntu oder Fedora, fändest du vermutlich viel mehr zu dem Thema. Aber openSUSE hat ganz andere, eigene Stärken - von denen die Stabilität nicht die geringste ist.

Was ich bisher - mit meiner fast nicht vorhandenen Erfahrung - immer gemacht habe, war sicherzustellen, dass der alte Kernel als Rückversicherung noch installiert ist. Wenn dann der neue nicht funktioniert, wähle ich in GRUB einfach den alten - und ändere dann die Reihenfolge der Kernel in /boot/grub/menu.lst. Wenn du dir den alten Kernel erhältst, solltest du also keine großen Probleme haben.
 
OP
K

Keks Dose

Member
Hallo Alvanx,

und wie (auf welche Weise, mit welchen konkreten Schritten) hast Du den neuen Kernel neben dem alten installiert, so dass Du nun zwischen beiden -- dem alten und dem neuen -- bei Grub auswählen kannst?

Für die Antwort wäre dankbar:

Alexander
 

Alvanx

Member
Sehr gute Frage. Die Antwort hat mich auch mehrere Lesedurchläufe der Anleitung und etliche Nachfragen in einem anderen Thread gekostet. Aber eigentlich ist es ganz einfach.

Du lädst dir die drei Pakete kernel-default, kernel-default-base und kernel-default-extra manuell aus der Paketquelle herunter. Dann machst du in einer Konsole folgendes:
Code:
cd /Verzeichnis/wo/rpms/liegen
su
Passwort
rpm -ihv kernel-*.rpm

Das sollte dir die Pakete installieren, sofern es keine Abhängigkeitsprobleme gibt. Ob das sich auch mit Yast oder zypper bewerkstelligen lässt, habe ich noch nicht herausgefunden.

Öffne danach /boot/grub/menu.lst als root, z.B. mit:
Code:
kdesu kate /boot/grub/menu.lst
Dort ist, wenn alles geklappt hat, ein Eintrag mit dem neuen Kernel und dessen Failsafe-Variante an oberster Stelle vorhanden. (Bei unserem Beispiel-Kernel aber schon.) Der oberste Eintrag wird von GRUB automatisch geladen; wenn dir dein neuer Kernel nicht gefällt, kannst du da ganz einfach die Reihenfolge umkehren.

So mach ich das. Aber ich habe wirklich so gut wie keine Erfahrung und von Expertenwissen keine Spur. Ich wüsste z.B. nicht, was man bei Problemen machen müsste. Und möglicherweise musst du dir bestimmte Treiber rekompilieren - auch davon habe ich keine Ahnung. Sicherlich kann im Falle eines Falles noch jemand mit entsprechenden Kenntnissen einspringen. Vielleicht solltest du die Installation nicht vornehmen, bis du nicht mehr über das Verhalten deiner Treiber herausgefunden hast.
 

josef-wien

Ultimate Guru
Alvanx schrieb:
Du lädst dir die drei Pakete kernel-default, kernel-default-base und kernel-default-extra manuell aus der Paketquelle herunter.
Bevor Du das machst, empfehle ich, die Paketquelle in YaST einzubinden und das Update der drei Pakete auszuwählen, aber nicht durchzuführen. Dann schaust Du in der Zusammenfassung nach, ob dadurch weitere Pakete installiert oder aktualisiert werden.

Trifft dies nicht zu, beendest Du YaST ohne Installation und führst die Installation mit "rpm" durch.

Andernfalls versuchst Du, diese weiteren Pakete (aber nicht die 3 Kernel-Pakete) zu installieren bzw. aktualisieren. Klappt das mit den bisherigen Kernel-Paketen, kannst Du den neuen Kernel mit "rpm" installieren. Klappt es nicht, kannst Du diese beiden Kernel nicht parallel installieren.

Alvanx schrieb:
Ich wüsste z.B. nicht, was man bei Problemen machen müsste.
Probleme müssen gelöst werden. Und Du hast ja immer noch den alten Kernel, mit dem Du starten kannst. Für jeden Kernel gibt es eigene Dateien in /boot und für jeden Kernel gibt es eine eigene Verzeichnisstruktur unter /lib/modules.
 
A

Anonymous

Gast
Keine Ahnung ob sich solche Kernelpakete nicht mehr parallel installieren lassen, wenn dem wirklich so sein sollte, bleibt immer noch der Weg über den Quellcode. Ich habe ihn mal als Beispiel ins Wiki gesetzt.
http://www.linupedia.org/opensuse/Diskussion:Zwei_Kernel_parallel_installieren

ob ich ihn dort allerdings auf ewig stehen lassen will :???: schau 'mer mal. ;)

robi
 
OP
K

Keks Dose

Member
Herzlichen Dank allerseits

für die vielen guten Hinweise. Offensichtlich bin ich nicht der Einzige mit einem Update-Affen, denn in den OpenSuse Weekly News 85 von dieser Woche ist das ganze ebenfalls beschrieben:

http://forums.opensuse.org/install-boot-login/419962-kernel-upgrade-opensuse-11-1-a.html

Morgen werd' ich mal testen,

Gruß,
Alexander
 
OP
K

Keks Dose

Member
Nachdem ich gelernt habe, dass noarch "keine Architektur" bedeutet und "src" in einem Paket nicht automatisch darauf schließen lässt, dass es sich um den Source-Code handelt und dann die richtigen Kernel-Quellen installiert habe:

Es funktioniert alles viel besser als mit 2.6.27!

1. Das Notebook braucht gewaltig weniger Strom; der Akku hält länger.
2. Es bootet schneller.

Mit KDE 4.3.1 funktioniert alles, außer den Suspend-Tasten und der Wlan-LED.

Also: das war klasse.
 

micha_b

Newbie
Danke für die vielen Tips hier zum Kernel-Update.
Ich wollte mir einen 2.6.30 Kernel mit ext4-Unterstützung installieren.

Dazu habe ich das von DaBossDaChef empfohlene Repo eingebunden.
http://download.opensuse.org/repositories/home:/hennichodernich:/backport-stable-kernel/
Die Installation mit Yast lief problemlos, aber dann wollte ich zwei DInge tun.
1. Kernelmodul für VirtualBox erzeugen
2. Ati-Treiber installieren

Dafür fehlte mir das passende Kernel-Header (2.6.30) Paket, was ich letzendlich aus einem Moblin-Repo geladen habe, und womit sich das VirtualBox Kernelmodul übersetzen lies.
Der Catalyst 9.8 meckert aber immer noch, dass ihm die build-Umgebung fehlen würde. Wenn ich das richtig gesehen habe, sucht er etwas in /usr/src/linux-2.6.30-obj. Dieses Verzeichnis gibt es nicht. Woher kommt das? (Für den alten 2.6.27er Kernel existiert so ein extra -obj Verzeichnis)

Kann mir dazu jemand was sagen?
Michael
 
A

Anonymous

Gast
micha_b schrieb:
Wenn ich das richtig gesehen habe, sucht er etwas in /usr/src/linux-2.6.30-obj. Dieses Verzeichnis gibt es nicht. Woher kommt das? (Für den alten 2.6.27er Kernel existiert so ein extra -obj Verzeichnis)

Kann mir dazu jemand was sagen?
ließ mal hier, ich vermute das ist ein Link im Modulverzeichnis der falsch steht und über dem die Headerdateien des passenden Kernels gesucht werden. http://www.linux-club.de/viewtopic.php?f=41&t=105092

EDIT: der Rest war wohl mehr falsch als zutreffend , hab ich mal wieder rausgenommen.

robi
 
A

Anonymous

Gast
ext4-Unterstützung
Da gibt es einiges zu beachten: Ich habs nämlich selbst versucht, aber dann mein Backup zurückgespielt...

1. Du musst mittels
Code:
make xconfig
oder make menuconfig oder ...
nachschauen, ob die Ext4-Unterrstützung in der Kernel-Config überhaupt aktiviert ist. Das ist komischerweise bei einigen Kerneln aus dem Build-Service nicht der Fall. Vllt. hat sich das jetzt auch geändert...
2. Du brauchst eine separate boot-Parttiton, weil Grub von ext4 nicht booten kann
3. Du benötigst eine neuere Version des e2fsprogs-Rpms, oder du baust dir aus der Version, dir bei Suse dabei ist (1.41.1-...), ein neues Rpm. Bei der mitgelieferten Version ist der Ext4-Support deaktiviert. Du müsstest das Spec-File aus dem src.rpm abändern, wo das sieht man dann gleich... ;) und dann mittels
Code:
rpmbuild --ba e2fsprogs.spec
eine neues Rpm bauen
Bei der Factory-Version (1.41.9-...) ist kein fsck, sondern nur fsck.ext4 dabei. fsck wird aber von 2 init-Skripten (boot.localfs und boot.rootfsck aufgerufen). Auch hier müsstest du dir ein neues Rpm bauen aus dem src.rpm.
4. Hat das alles geklappt (war bei mir der Fall), bekommt man dann trotzdem beim Booten eine Fehler-Meldung[/code]fsck Error 2 Error while executing fsck.ext4
fsck.ext4 command not found[/code] obwohl unter /sbin fsck und fsck.ext4 liegen.
Das war zumindest bei mir so. Ich habe mehrere Versionen von e2fsprogs durchprobiert und immer neue Rpms gebaut, der Fehler blieb aber weiterhin da. Im I-Net hatte ich auch nix dazu gefunden.

Alles in allem würde ich sagen, der Aufwand lohnt sich absolut nicht, irgendwelche Vorteile konnte ich mit ext4 auch nicht feststellen.
 

micha_b

Newbie
Wow :schockiert:
Danke für die vielen und schnellen Antworten.

ext4 klingt jetzt nicht mehr so geil :???:

Ich glaube, dann gehe ich zurück auf den 2.6.27er Standard-Kernel. Den ganzen Aufwand möchte ich dann doch nicht treiben.

ext4 war vor allem für meine SSD im Notebook gedacht. Da soll es angeblich Performance-Vorteile gegenüber ext3 bringen. Nun werde ich nur versuchen ein aktuelles hdparm+wiperTool zu installieren, um die SSD von bremsender, interner Fragmentierung befreien zu können.

Gruß,
Michael
 
A

Anonymous

Gast
ext4 klingt jetzt nicht mehr so geil
Na ja, ich galube schon, dass es ein gutes Dateisystem ist. Nur unterstützt Suse derzeit ext4 halt noch nicht offiziell, deswegen auch das Gefrickel.
Ich glaube, dann gehe ich zurück auf den 2.6.27er Standard-Kernel
Deinen jetzigen Kernel kannst du ja trotzdem laufen lassen, wenn alles funktioniert.
 

micha_b

Newbie
Ich werde ext4 dann frühestens mit einer Beta von Suse 11.2 probieren.
Mit dem 2.6.30er Kernel werde ich mich heute Abend wieder beschäftigen. Wenn ich den Ati-Treiber zum laufen kriege, bleibt er drauf.

Nochmal Danke für die Links und Tips.
Michael
 
OP
K

Keks Dose

Member
Bei ATI gibt's ziemlich viele verschiedene Fallen. Für einen Teil der älteren Karten hat ATI die Unterstützung ab fglrx 9.4 eingestellt. Version 9.3 läuft aber nicht mit Kernel ab ca. 2.6.29. Scheitert aus diesen oder anderen Gründen die ATI-Installation, sitzt man vor einem schwarzen Bildschirm nach dem nächsten Start des X-Servers, warum auch immer.

Kurz gesagt: Compositing ist mit meiner X1400-Graka und Kernel 2.6.30 nicht mehr vernünftig möglich, der radeon-Treiber ist noch so langsam, dass man ihm nachhelfen möchte.

Aber was solls. Vielleicht bringt ATI ja auch nochmal einen Legacy-Treiber im Herbst. Ansonsten verzichte ich lieber auf compositing als auf 2.6.30.

Gruß,
Alexander
 
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