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openSUSE 12.3: Mount geht nur noch als root

Hazel

Hacker
Hallo Leute

Ich benutze seit mindestens 8 Jahren eine USB-Festplatte mit eigenem Netzteil für backup-Zwecke. Die Platte ist 250 GB groß und besteht aus einer einzigen großen ReiserFS-Partition.

Über viele SUSE-Installationen hinweg tat besagte USB-Platte unter allen Benutzern (i.e. meine Familie) problemlos ihren Dienst in der Weise:
1. Netzschalter der Platte betätigen
2. an USB-Stecker des PCs anschließen
3. KDE-Geräteüberwachung meldet sich und bietet Einbinden an
4. Einbinden durch Mausklick, Öffnen mit Dateimanager, oder was auch immer.

Alles oben gesagte funktioniert auch heute noch ohne Veränderung unter meiner seit einem guten Jahr betriebenen openSUSE 12.1. Es funktioniert aber leider nicht mehr reibungsfrei unter der vor wenigen Tagen frisch installierten openSUSE 12.3-64bit / KDE 4.10.

Unter der 12.3 erscheint nach dem Verbinden der Platte nach langer Wartezeit (mindestens 2 Minuten) ein Fenster, in dem zur Eingabe des root-Passworts aufgefordert wird: "Authentification is required to mount /dev/sdf1 - PolicyKit1-KDE".

Wird hier das root-Passwort eingegeben, dann funktioniert alles wie früher. So weit wäre alles gut. Ich frage mich aber trotzdem, warum zum mounten unter der SUSE 12.3 plötzlich das root-Passwort notwendig ist, während es früher entbehrlich war. Ich finde den vorherigen Zustand besser und würde gerne wieder dorthin zurückkommen. So könnte jeder Benutzer weiterhin in eigener Regie ohne root-Passwort sein privates backup durchführen.

Alle anderen USB-Speichermedien (und das sind schon einige), die ich herumliegen habe, können - genau wie unter den Vorgänger-Distributionen - auch unter der 12.3 durch einen normalen Benutzer ohne irgendein Passwort über Mausklick in das Fenster der Geräteüberwachung eingebunden werden - alles wie früher eben. Auf diesen Medien sind Dateisysteme wie ext3, NTFS oder FAT eingerichtet, allerdings kein weiteres Mal ReiserFS.

Versteht jemand dieses Verhalten der openSUSE 12.3 und kann mir auf die Sprünge helfen, wie ich zum alten Zustand zurückkomme?

Danke und Gruß aus Franken
Hazel
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hi

Ich bin weit davon entfernt, die Bedeutung aller Systemvariablen, die YaST bei der Suche nach dem Begriff "permission" ausspuckt, zu verstehen. Aber immerhin kann ich die entsprechenden Werte in der 12.1 und 12.3 vergleichen:

DISPLAYMANAGER_ROOT_LOGIN_LOCAL: yes / yes
DISPLAYMANAGER_ROOT_LOGIN_REMOTE: no / no
DISPLAYMANAGER_SHUTDOWN: auto / auto
LIRCD_DEV_PERMISSIONS: 660 / 660
PERMISSION_FSCAPS: <nicht vorhanden> / <leer>
PERMISSION_SECURITY: easy local / easy local
POLKIT_DEFAULT_PRIVS: <leer> / <leer>

Die jeweils ersten Werte gelten für die 12.1, die zweiten für die 12.3.

Kann ich daraus etwas lernen? Ist das eine heiße Spur?

Danke und Gruß
Hazel
 

josef-wien

Ultimate Guru
Ich sehe die Spur als sehr kalt, da ja nur ein einziger Datenträger betroffen ist. Schließe die Platte an, und zeige uns dann die am Ende der Ausgabe von
Code:
dmesg
stehenden diesbezüglichen Zeilen.
 
OP
H

Hazel

Hacker
So registriert die openSUSE 12.3 (64bit) das Einstöpseln der USB-Platte:
Code:
[ 4266.615080] usb 1-3: new high-speed USB device number 11 using ehci_hcd
[ 4266.730854] usb 1-3: New USB device found, idVendor=04b4, idProduct=6830
[ 4266.730858] usb 1-3: New USB device strings: Mfr=56, Product=78, SerialNumber=100
[ 4266.730861] usb 1-3: Product: USB2.0 Storage Device
[ 4266.730864] usb 1-3: Manufacturer: Cypress Semiconductor
[ 4266.730866] usb 1-3: SerialNumber: DEF10982D0AB
[ 4266.731430] scsi12 : usb-storage 1-3:1.0
[ 4267.734248] scsi 12:0:0:0: Direct-Access     WDC WD25 00JB-00GVA0           PQ: 0 ANSI: 0
[ 4267.734577] sd 12:0:0:0: Attached scsi generic sg6 type 0
[ 4267.735238] sd 12:0:0:0: [sdf] 488397168 512-byte logical blocks: (250 GB/232 GiB)
[ 4267.739120] sd 12:0:0:0: [sdf] Write Protect is off
[ 4267.739126] sd 12:0:0:0: [sdf] Mode Sense: 33 00 00 00
[ 4267.741108] sd 12:0:0:0: [sdf] Write cache: disabled, read cache: enabled, doesn't support DPO or FUA
[ 4267.769264]  sdf: sdf1
[ 4267.777130] sd 12:0:0:0: [sdf] Attached SCSI disk
[ 4298.822090] usb 1-3: reset high-speed USB device number 11 using ehci_hcd

Und so reagiert in derselben Situation die openSUSE 12.1 (32bit) - bis zu dem Augenblick, in dem die Geräteüberwachung das Einbinden anbietet:
Code:
[  615.757049] usb 1-3: new high speed USB device number 5 using ehci_hcd
[  615.872167] usb 1-3: New USB device found, idVendor=04b4, idProduct=6830
[  615.872170] usb 1-3: New USB device strings: Mfr=56, Product=78, SerialNumber=100
[  615.872173] usb 1-3: Product: USB2.0 Storage Device
[  615.872175] usb 1-3: Manufacturer: Cypress Semiconductor
[  615.872176] usb 1-3: SerialNumber: DEF10982D0AB
[  615.872600] scsi6 : usb-storage 1-3:1.0
[  616.874551] scsi 6:0:0:0: Direct-Access     WDC WD25 00JB-00GVA0           PQ: 0 ANSI: 0
[  616.874837] sd 6:0:0:0: Attached scsi generic sg6 type 0
[  616.876249] sd 6:0:0:0: [sdf] 488397168 512-byte logical blocks: (250 GB/232 GiB)
[  616.880451] sd 6:0:0:0: [sdf] Write Protect is off
[  616.880454] sd 6:0:0:0: [sdf] Mode Sense: 33 00 00 00
[  616.882441] sd 6:0:0:0: [sdf] Write cache: disabled, read cache: enabled, doesn't support DPO or FUA
[  616.905648]  sdf: sdf1
[  616.913437] sd 6:0:0:0: [sdf] Attached SCSI disk
[  647.111097] usb 1-3: reset high speed USB device number 5 using ehci_hcd
[  655.110097] usb 1-3: reset high speed USB device number 5 using ehci_hcd

Außer dass im zweiten Fall die letzte Systemmeldung doppelt kommt, sticht mir leider nichts Auffälliges ins Auge. Hat jemand hier im Forum einen schärferen Blick?

Weiterhin ratlos
Hazel
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Josef

Danke für deinen Hinweis. Ich hatte den Beitrag von Freddie62 schon gesehen, und er hatte auch auf meinen thread verwiesen. Allerdings hatte ich wenig Hoffnung, dass mich seine Vorschläge weiterbringen. Die erwähnte USB-Festplatte wird an meinem System ja im Prinzip erkannt. Aber aus irgendwelchen unverstandenen Gründen werden für das Einbinden dieses Mediums - und nur dieses Mediums und nur unter der openSUSE 12.3 - Wurzelrechte verlangt.

Um nichts auszulassen, habe ich ein wenig mit Freddie62's Vorschlägen herumgespielt - keine Veränderung. Auch bei aktiviertem automatischen Einbinden will das System zuallererst das root-Passwort sehen.

Viele Grüße
Hazel
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Freddie

So schaut meine /etc/fstab aus. Für meinen Geschmack steht da nichts irgendwie verdächtiges.

Code:
lothar@linux:~> cat /etc/fstab
/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT721010SLA360_STF6L7MS2B499K-part5 swap          swap       defaults              0 0
/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT721010SLA360_STF6L7MS2B499K-part10 /              ext4       acl,user_xattr        1 1
/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT721010SLA360_STF6L7MS2B499K-part11 /home      ext4       acl,user_xattr        1 2
proc                 /proc                proc       defaults              0 0
sysfs                /sys                 sysfs      noauto                0 0
debugfs              /sys/kernel/debug    debugfs    noauto                0 0
usbfs                /proc/bus/usb        usbfs      noauto                0 0
devpts               /dev/pts             devpts     mode=0620,gid=5       0 0
/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT721010SLA360_STF6L7MS2B499K-part12 /data           ext3      defaults               1 2
/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT721010SLA360_STF6L7MS2B499K-part6 /12.1             ext4      user,noauto,acl      0 0
/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT721010SLA360_STF6L7MS2B499K-part7 /12.1-home    ext4      user,noauto,acl      0 0
lothar@linux:~>
Grüße
Hazel
 
Wohl war, sieht Alles völlig normal aus. Dann fällt mir auch nichts Weiteres ein. Hier funktioniert das problemlos mit den USB-Sticks, DVD's, etc. unter 12.3. Allerdings habe ich auch Neuinstallation(en) gemacht. Da werde ich dann bei der Gelegenheit immer gleich alten Ballast los, also z.B. Programme die ich mal zum Testen installiert habe.

CU Freddie
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Freddie

Ich mache auch immer Neuinstallationen und verlinke anschließend die Verzeichnisse ~/Dokumente zu Datenbeständen auf einer großen, von allen Installationen unberührten Partition. So gesehen sollte ich von allen Altlasten befreit sein.

Anders herum argumentiert heißt das aber auch, dass das seltsame mount-Verhalten betreffend ein bestimmtes USB-Medium eine (noch unverstandene) Eigenschaft der openSUSE 12.3 ist, kein bizarres Konfigurationsartefakt aus alten Zeiten.

Viele Grüße
Hazel
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo an alle

Ohne wirklich schon eine Lösung in Aussicht zu haben, habe ich noch ein wenig Informationen zu meinem Problem gesammelt.

1. Anscheinend bin ich nicht der einzige Forenbesucher, von dem unter der openSUSE 12.3 plötzlich ein root-Passwort zum Einbinden eines USB-Mediums angefordert wird. Ganymed hat hier vom ähnlichen Erfahrungen berichtet. In seinem Fall scheint die Situation noch kritischer zu sein, weil anscheinend alle seine Speichermedien dieses Verhalten zeigen. Der erwähnte thread ist allerdings seit 10 Tagen nicht mehr bedient worden.

2. Ich habe die besagte USB-Festplatte nochmals unter der openSUSE 11.3 und der openSUSE 12.1 eingestöpselt. Unter beiden Systemen und unter allen dort eingerichteten Benutzern gelang des Einbinden ohne root-Passwort. Auffällig war allerdings, dass unter der 11.3 die Geräteüberwachung schneller anspricht als unter der 12.1. Im ersten Fall war nahezu keine Wartezeit messbar, im zweiten Fall dauerte es geschätzte 10 bis 20 Sekunden, bis das Einbinden angeboten wurde. Ob aus dieser Beobachtung etwas gelernt werden kann, ist natürlich wieder eine andere Frage.

3. Unter der openSUSE 12.3 bin ich der einzige Benutzer, der immerhin noch das Einbinden der Festplatte als root angeboten bekommt, und das immerhin recht stabil. Zwei weitere Benutzer erhalten überhaupt keine Meldung von der Geräteüberwachung, dass ein USB-Medium erkannt wurde. "überhaupt keine Meldung" meint: Keine Reaktion innerhalb mindestens 10 Minuten Wartezeit, siehe obiger Punkt. Was mich auszeichnet, ist natürlich die Tatsache, dass mein Benutzerzugang als einziger bereits während der Systeminstallation angelegt wurde.

Langsam gehen mir die Ideen aus. Hat noch jemand einen Vorschlag, was ich tun könnte?

Danke und Gruß
Hazel
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Benso

Danke für deinen Tipp.

Allerdings steht bei mir, ohne dass ich hier seit der Erstinstallation irgendetwas verändert hätte:
Code:
lothar@linux:~> ls -laF /etc/pam.d/common*
lrwxrwxrwx 1 root root  17  6. Mär 12:38 /etc/pam.d/common-account -> common-account-pc
-rw-r--r-- 1 root root 392  7. Feb 10:53 /etc/pam.d/common-account.pam-config-backup
-rw-r--r-- 1 root root 460  8. Apr 19:06 /etc/pam.d/common-account-pc
lrwxrwxrwx 1 root root  14  6. Mär 12:38 /etc/pam.d/common-auth -> common-auth-pc
-rw-r--r-- 1 root root 462  7. Feb 10:53 /etc/pam.d/common-auth.pam-config-backup
-rw-r--r-- 1 root root 571  8. Apr 19:06 /etc/pam.d/common-auth-pc
lrwxrwxrwx 1 root root  18  6. Mär 12:38 /etc/pam.d/common-password -> common-password-pc
-rw-r--r-- 1 root root 509  7. Feb 10:53 /etc/pam.d/common-password.pam-config-backup
-rw-r--r-- 1 root root 480  8. Apr 19:06 /etc/pam.d/common-password-pc
lrwxrwxrwx 1 root root  17  6. Mär 12:38 /etc/pam.d/common-session -> common-session-pc
-rw-r--r-- 1 root root 450  7. Feb 10:53 /etc/pam.d/common-session.pam-config-backup
-rw-r--r-- 1 root root 635  8. Apr 19:06 /etc/pam.d/common-session-pc
lothar@linux:~>
Und dieser Zustand hätte doch eigentlich das Problem nicht hochkommen lassen dürfen, oder?

Grüße
Hazel
 

josef-wien

Ultimate Guru
Bei Dir paßt pam, Du hast ja auch das Problem, daß es genau eine einzige Platte betrifft. Mangels 12.3 und KDE 4 fällt mir nur die Umgehung durch eine fstab-Eintragung ein.
 
OP
H

Hazel

Hacker
Hallo Josef

Ich denke, ich werde deiner Empfehlung folgen - obwohl es mich wurmt, dass ich bisher nicht herausbekommen habe, wo es wirklich hakt.

Inzwischen habe ich mir eine weitere USB-Platte mit eigenem Netzteil ausgeliehen, die auch schon einige Jahre auf dem Buckel hat: Keine Probleme beim Einbinden als Normalsterblicher.

Danke und Gruß
Hazel
 
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