Gelöst eeePC 901 mit einfachem Linux versorgen

[superdepp]

Moin,

sorry für meine Anfrage, die hier sicher unter eurem Niveau ist ... aber da ich in endlicher Zeit Hilfe benötige dachte ich ich frage mal hier nach.

Ich habe in meiner Kirchengemeinde DSL und ein WLAN installiert mit einer FritzBox und einem fetten Router. An der FritzBox hängt KEIN dauerhafter Rechner! Die Erstinstallation habe ich mit dem Handy und iPad gemacht. Jetzt habe ich einen alten eeePC 901 ausgegraben, den ich dort fest neben der FritzBox stehen lassen kann, um sie ggf. schnell mal zu administrieren. Gerade bei Problemen mit dem WLAN wäre eine Kabelverbindung zum Rechner ja sinnvoll. Problem: es ist XP installiert und der alte IE kann die Seiten der FritzBox nicht mehr darstellen. Auch der Download einer alten Firefox-Version gelang nicht, weil nahezu alle Internetseiten nicht mehr vom IE dargestellt werden können - noch nicht mal mehr die MS-Support-Seiten.

Jetzt dachte ich an irgendein LINUX. Der eeePC wurde ursprünglich ja mit GNU ausgeliefert. Auf der Seite von ASUS kann ich aber keine Installation finden. Ich habe jetzt schon das halbe Internet durchsucht. Es gibt ja durchaus einige Linuxe die auf der Maschine laufen. Aber es scheitert immer daran, dass ich einen startfähigen USB-Stick erstellen muss. Dazu braucht es einen Installer ... aber den gibt es nur für LINUX oder WIN. Aber in meinem Haus gibt es nur Macs!

Kann ich mit dem Mac-Festplattendienstprogramm eine Boot-Disk erstellen, die dann auch vom eeePC erkannt wird (OSX isja XNU-Basis)?
Welche Linux (oder GNU) Variante kann ich max. installieren und wo kann ich die downloaden?

Wie schon geschrieben: ich benötige nur einen Browser, der die Benutzeroberfläche der FritzBox darstellen kann (okay, Internetseiten wären auch nicht schlecht für Foren oder Hilfeseiten). Welches OS darunterliegt ist mir wumpe. Hauptsache läuft.

 

[tomm.fa]

Es gibt ja durchaus einige Linuxe die auf der Maschine laufen. Aber es scheitert immer daran, dass ich einen startfähigen USB-Stick erstellen muss. Dazu braucht es einen Installer ... aber den gibt es nur für LINUX oder WIN. Aber in meinem Haus gibt es nur Macs!

Kann ich mit dem Mac-Festplattendienstprogramm eine Boot-Disk erstellen, die dann auch vom eeePC erkannt wird (OSX isja XNU-Basis)?
Welche Linux (oder GNU) Variante kann ich max. installieren und wo kann ich die downloaden?

Eigentlich solltest du dd verwenden können, es ist bei mir schon zwanzig Jahre her, dass ich einen Mac nutzte und daher nur noch vage Erinnerungen daran habe.
Hier werden ebenfalls Möglichkeiten beschrieben, einen startfähigen USB-Stock zu erstellen: SDB:Create a Live USB stick using macOS - openSUSE Wiki

 

[josef-wien]

Ein paar grundlegende (theoretische) Überlegungen:

Laut Test Asus Eee PC 901 Netbook hat das Ding eine Intel Atom N270-CPU, und die kann laut Intel Atom N270 Notebook Prozessor nur 32 Bit.

Laut Comparison of netbook-oriented Linux distributions - Wikipedia werden fast alle Netbook-orientierten Distributionen schon lange nicht mehr weiterentwickelt.

Mögliche Distributionen, die noch 32 Bit-Rechner unterstützen, nennt Category:IA-32 Linux distributions - Wikipedia. Benutzeroberflächen wie KDE/Plasma und Gnome mußt Du vermeiden, dafür ist das Gerät zu schwach. Welche Distribution für Dich am besten geeignet ist, mußt Du selbst herausfinden (viele bieten auch Live-Systeme an, die Du ohne Installation vom USB-Stick starten kannst, aber bei USB 2-Geschwindigkeit wird das wohl mühsam).

Da viele Web-Seiten-Verunstalter alles daran setzen, immer die neuesten "Features" zu implementieren, wirst Du beim "Surfen" im Internet eher wenig Freude haben.

Vielleicht meldet sich jemand, der so ein Museumsstück noch im Einsatz hat, mit praktischen Erfahrungen.

 

[superdepp]

Danke erstmal.
Während der Wartezeit auf eine Antwort habe ich über Mint Xfce gestolpert. Die haben auch einen Mac-Installer. Während der gerade läuft hoffe ich, dass die älteste auf der Seite verfügbare Version V.19/32-Bit anspringt. Das mit den 32 Bit habe ich mir schon fast gedacht ...
Leider sind die Doks und auch Foreneinträge zu diesem Gerät mindestens 10 Jahre alt und diese alten Versionen von Linux findet man nicht mehr beim freundlichen Inder. Einen Linux-Kernel gibt es bei Asus, aber nur mit Installer für Win und Linux...
Was bei mir die Frage aufwirft: Darf ich das Ding schon mit H-Kennzeichen steuerbegünstigt fahren?

 

[Gräfin Klara]

Ich möchte folgendes empfehlen:

Kontrolliere dein XP unter "System", ob Service Pack 3 installiert ist.
Ja?
Nimm einen USB Stick, der auch vom eeePC 901 gelesen werden kann.
Kopiere mit einem anderen Rechner auf diesen Stick folgende Firefox Version:
Directory Listing: /pub/firefox/releases/52.9.0esr/win32/de/
Installiere diese Version am eeePC, schalte unter Einstellungen "Automatisches Update" aus.
Fertig.

Kein Service Pack 3?
https://files.giga-downloads.de/security-tools-w/WindowsXP-KB936929-SP3-x86-DEU.exe

Kopieren auf USB Stick, am eeePC installieren und weiter wie oben beschrieben

 

[Christina]

Ja, WinXP SP3 und Firefox 52.9 sollte für die FRITZ!Box-Weboberfläche genügen.
Aber nach Möglichkeit würde ich noch alle WinXP-Updates bis Mitte April 2014 nachinstallieren (exFAT-Treiber nicht vergessen).

Wenn es tatsächlich nur um eine Routerkonfiguration / Administration geht, genügt aber auch ein Direktstartsystem, was der Josef @josef-wien oben schon vorgeschlagen hatte.
Mein Tipp: die letzte i686-Version von System-Rescue vom 28. Mai 2022 mit XFCE-Windowmanager und einigermaßen aktuellem Firefox als ESR-Version. Seit System-Rescue 9.04 wird nur noch die AMD64-Architektur gebaut.
https://sourceforge.net/projects/sy...-x86/9.03/systemrescue-9.03-i686.iso/download

LG Christina

P.S. Bootdisk unter macOS erstellen:
Mit dd unter macOS kann ich dir weiterhelfen. macOS ist ein bisschen ein anderes UNIX als Linux, und daher gibt es immer wieder ein paar feine, aber entscheidende Unterschiede.

 

[abgdf]

Sofern auf so einem Netbook mit 32 bit Atom-Prozessor normale i586-Pakete installiert werden können, schlage ich OpenSuSE 13.1 vor, die hier bei mir gerade läuft. Mit LXDE-Desktop.
War eine der letzten SuSEs für 32 bit. Firefox ist bei mir Version 92.0 (32-bit), von der Firefox Webseite.
Auf meinem Rechner ist auch Windows XP, aber die 13.1 ist dagegen immer noch deutlich jünger und leistungsfähiger. Natürlich würde ich damit nichts Sicherheitsrelevantes machen. Aber ein paar MS-Supportseiten anzeigen geht damit allemal. Mein WLAN kann ich damit (über den Firefox) auch verwalten, ist bei mir aber keine FritzBox.

Puppy Linux wäre auch eine Möglichkeit ("Bionic Beaver 32-bit", Ubuntu-basiert). Aber eine volle Distribution wie die 13.1 ist immer noch komfortabler, wenn man den Platz hat.

 

[marce]

na dann schon eher noch CentOS 7 - da hat man sogar noch ~1 Jahr Support bis zum EOL...

 

[Geier0815]

Wenn es "nur" um 32bit geht: Warum nicht ein aktuelles debian stable?

 

[Christina]

Einem Netbook mit Intel N270 "Diamondville" (und 1 oder max. 2 GiB DDR2-RAM) hauchst du mit einem aktuellen Linux kein neues Leben mehr ein.
So ein Gerät bekommt höchstens ein Gnadenbrot: → zur Routerkonfiguration.

Dabei geht es noch nicht einmal um die fehlende 64bit-Befehlserweiterung. Selbst die Nachfolger Atom-(N)400- und 500-Serie "Pineview", die 64bit-fähig sind, wären für den Benutzer nur eine Selbstkasteiung; egal ob mit HDD oder SSD.
Das gilt auch für die AMD C-30 und E-240 CPUs.

 

[abgdf]

Einem Netbook mit Intel N270 "Diamondville" (und 1 oder max. 2 GiB DDR2-RAM) hauchst du mit einem aktuellen Linux kein neues Leben mehr ein.

Weshalb ich ja auch ein nicht-aktuelles Linux vorschlug.

 

[marce]

Das Problem ist eher die GUI, nicht der Kernel drunter - mit passender GUI spricht rein gar nichts gegen ein aktuelles Linux.

 

[Christina]

(…) mit passender GUI spricht rein gar nichts gegen ein aktuelles Linux.

Da muss ich dich leider enttäuschen.
Der Systemstart bis zur Benutzeroberfläche ist nicht das Problem, sondern z.B. die Paketdatenbank, die bei einem Update durchgekaut werden muss.
Wenn das geschieht, ist so ein Netbook mit Intel N270 erst einmal eine ganze Weile schier unbenutzbar.
Dann wirst du beim Surfen im www auf etliche Webseiten stoßen, die die CPU in die Knie zwingen und das Netbook wieder unbenutzbar machen.

Ich habe Erfahrung mit diesen CPUs, kenne den Intel N270 recht gut und kann da ein wenig mitreden. Vor ein paar Jahren habe ich ein Notebook mit AMD E1200 und 8 GiB RAM geschenkt bekommen: Das ist mit XFCE im Großen und Ganzen hart an der Grenze zur Unbenutzbarkeit. Vor wenigen Wochen habe ich noch ein Notebook mit AMD Athlon II M320 geschenkt bekommen: Diese CPU ist etwa doppelt so stark wie die AMD E1200, braucht aber sehr viel Strom (TDP 35 Watt) und wird entsprechend heiß.
Eine Freundin von mir hat ein Notebook mit AMD E2-9000e: Benchmarks sind ja relativ, aber nach meinen Test hat diese CPU mit nur 15 Watt TDP mindestens auch die Leistung der AMD Athlon II M320. So ein Notebook ist nach Tausch der HDD gegen SSD heute gerade noch zumutbar/benutzbar.

System-Rescue 9.03 (i686-Version) oder MS-WindowsXP SP3 & Firefox 52.9 und nur zur Routerkonfiguration:
Das ist kein Problem für den Intel N270 mit seinen ursprünglichen 1 GiB RAM.
Lg Christina

 

[abgdf]

Der Systemstart bis zur Benutzeroberfläche ist nicht das Problem, sondern z.B. die Paketdatenbank, die bei einem Update durchgekaut werden muss.
Wenn das geschieht, ist so ein Netbook mit Intel N270 erst einmal eine ganze Weile schier unbenutzbar.
Dann wirst du beim Surfen im www auf etliche Webseiten stoßen, die die CPU in die Knie zwingen und das Netbook wieder unbenutzbar machen.

Ich denke auch. Ich könnte mir sogar vorstellen, daß auch schon aktuellere Kernel mehr Rechenleistung benötigen als ältere (weshalb ich lieber beim Kernel aus der Zeit meines Rechners geblieben bin).
Wie gesagt, ich schreibe das hier auf einem 32-bit-Desktop-Rechner mit 2 GB DDR3-RAM und OpenSuSE 13.1. Läuft ganz gut. Nicht so zackig, aber es geht. Praktisch keine Darstellungsprobleme bei Webseiten. Youtube gucken geht auch (ein Video, nicht mehrere gleichzeitig).
Das Problem mit der Paketdatenbank entsteht nicht, weil ich keine Updates mache. Einmal installieren, Updates ausschalten, "never change a running system". Ausnahme: Firefox. Da hab' ich hin- und wieder ein Update von Hand gemacht.

Lubuntu hatte ich auch mal probiert. Ging auch. Aber wenn so ein Netbook noch weniger Leistung haben sollte als mein alter Desktop hier, dann könnte es natürlich irgendwann schwierig werden, dann wäre man mit der Distribution irgendwann eben in der Zeit von Windows XP.
Auf meinem Rechner ist auch Windows XP selbst. Macht aber nicht viel Spaß, damit zu surfen. Der Firefox ist da wirklich ganz schön alt. Aber mein 92.0 hier auf OpenSuSE 13.1- der eigentlich nicht.

Falls man Speichererweiterung bei 32 bit-Rechnern in Betracht zieht, sollte man daran denken, daß diese nicht mehr als ca. 3,3 GB verwalten können. Hab' ich jedenfalls mal gelesen (als ich auf 8 GB gehen wollte).

 

[Christina]

(…) ich schreibe das hier auf einem 32-bit-Desktop-Rechner mit 2 GB DDR3-RAM

Was für eine CPU ist das genau?
Ein Netbook mit Intel N270 CPU und i945GME Chipset hat FSB 133MHz und DDR2-RAM PC2-4200 mit 222MHz (DDR444).
Da es nur einen RAM-Steckplatz gibt, ist bei 2 GiB Schluss.

Falls man Speichererweiterung bei 32 bit-Rechnern in Betracht zieht, sollte man daran denken, daß diese nicht mehr als ca. 3,3 GB verwalten können. Hab' ich jedenfalls mal gelesen (als ich auf 8 GB gehen wollte).

Diese Beschränkung gibt es nur bei 32bit Microsoft WindowsXP bis Windows10, obwohl die alle einen PAE-Kernel haben.
Du kannst aber eine RAM-Disk im oberen Bereich anlegen und die SWAP-Datei pagefile.sys darauf legen. Ich hatte das für WinXP mal eingerichtet, weil der Rechner 8 GiB RAM – DDR3-1866 hat.
Mit einem PAE-Kernel und einer 32bit-CPU, die den PAE-Befehl kennt, kannst du auch den RAM-Bereich ab 4 GiB direkt als Hauptspeicher nutzen, aber der Verwaltungsaufwand dafür ist groß. PAE = Physical-Address Extension

@superdepp @Gräfin Klara
Ich habe es eben ausprobiert:
FRITZ!OS 7.50 ist unter WinXP nicht mehr aufrufbar.
Ein Firefox 60.9 ESR und ein Google Chrome 48 (hier unter Linux) sind bereits zu alt!

 

[abgdf]

Was für eine CPU ist das genau?
Ein Netbook mit Intel N270 CPU und i945GME Chipset hat FSB 133MHz und DDR2-RAM PC2-4200 mit 222MHz (DDR444).
Da es nur einen RAM-Steckplatz gibt, ist bei 2 GiB Schluss.

Danke für die Info zur Speichererweiterung. Dann könnte ich das ja doch mal versuchen.

Die CPU in meinem Rechner ist "AMD Athlon II X2 250" (Dual-Core, 2 x 3.0 GHz).
Was Du zu dem Netbook oben schreibst, klingt, als wäre es noch schwächer. Mit Netbooks kenne ich mich leider nicht aus, ich hatte nur gelesen "Linux für einen 32-Bit Rechner, auf dem im Moment Windows XP ist", und das kam mir bekannt vor.
Kann sein, daß mein "Fall" nicht übertragbar ist.

 

[Christina]

Die CPU in meinem Rechner ist "AMD Athlon II X2 250" (Dual-Core, 2 x 3.0 GHz).

Diese CPU hat die 64bit Befehlserweiterung AMD64 "x86_64-v1".
Ich hatte mich schon gewundert, warum du oben DDR3 geschrieben hast:

(…) ich schreibe das hier auf einem 32-bit-Desktop-Rechner mit 2 GB DDR3-RAM

•

Was Du zu dem Netbook oben schreibst, klingt, als wäre es noch schwächer. Mit Netbooks kenne ich mich leider nicht aus, (…)

Das ist eines mit Intel N270 CPU, wie beim eeePC 901.
Rechne mal so grob mit einem Zehntel an Rechenleistung wie beim AMD Athlon II X2 250.

 

[superdepp]

Ahoi,

hat schlussendlich geklappt.

Version 5 mit dem balenaEtcher auf startbaren Stick gebrannt und installiert. Lief bombe - bis ich ein Update startete. Ooops ... dann ging nix mehr. Also nochmal installiert und nix geupdated.

Reicht wenn man mal schnell live supporten muss. Fürs regelmäßige werde ich sie wohl von zu Hause fernwarten. Vor allem ist der Bildschirm schon sch...klein - vor allem wenn man zu Hause vor einem 32" UHD-Monitor sitzt ;-)

 

[Geier0815]

Dann häng dir doch einen größeren Monitor dran, VGA Ausgang sollte das Ding doch haben.

Nur um es erwähnt zu haben: Auf der Arbeit hab ich noch einen alten Samsung NC-10 mit einem aktuellen debian stable mit XFCE am Laufen. Ist auch ein Atom, allerdings eher in der Klasse des eePC 1000. Für solche Sachen wie "USB-auf-Seriell" an "Seriell-auf-RJ45-console" Verbindung um Switche zu konfigurieren, absolut noch brauchbar, auch um dabei nach Anleitungen im Internet zu suchen. Wireshark läuft auch zufriedenstellend. Videos kann man damit vergessen und auch sonst ist ein aktuelles Handy leistungsstärker aber sonst...

 

[marce]

Da muss ich dich leider enttäuschen.

Schade. Ich sag das denen, bei denen das für den gewünschten Anwendungsfall problemlos läuft.