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13.2 Grub auf Grub2? (ohne Neuinstall nicht möglich?)

Hei.
Installiert ist:sda1 opensuse 13.2 / + /home mit Grub
Installiert ist:sda2 opensuse 13.1 / + /home mit Grub
Da ich warscheinlich weiterhin nicht um Grub2 herumkomme,Frage:
Kann ich mittels yast2 einfach so auf Grub2 umstellen ohne eine Neuinstallation zu verursachen?
Gruss dzug
 
Danke towo für die Antwort.
Also um Grub2 zu benutzen ist eine Neuinstallation fällig.
Gruss dzug.
 
Danke towo.
Gibt es für einen"doofen" nicht doch eine Möglichkeit ohne Neuinstallation?
Gruss dzug.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo dzug,
dzug schrieb:
... Gibt es für einen"doofen" nicht doch eine Möglichkeit ohne Neuinstallation?
da ich meine Systeme "manuell" d.h. durch anpassen der Datei "/etc/default/grub" und nutzen der Scripte "grub2-install" und "grub2-mkconfig" von GRUB-Legacy auf GRUB2 umgestellt habe, kann ich Dir nicht sagen, wie Du Dein System mit Hilfe von Yast2 umstellen kannst. Aber grundsätzlich sollte das möglich sein (siehe Kapitel 10.3 in https://activedoc.opensuse.org/book/opensuse-reference/chapter-10-the-boot-loader-grub2).

Allerdings solltest Du sorgfältig abwägen, ob Du Dein System (wenn es zur Zeit mit GRUB-Legacy problemlos funktioniert) tatsächlich auf GRUB2 umstellen willst. Hier ein paar Aspekte, die Du in Deine Überlegungen mit einbeziehen solltest:

  • Der Bootloader ist eine sehr wichtige Systemkomponente, (wenn nicht die wichtigste überhaupt, denn) ohne ihn ist ein System nicht nutzbar. Ich habe mich erst an die Änderung herangewagt, nachdem ich mich gründlich "eingelesen" hatte (siehe hierzu noch den nächsten Punkt). Und auch dann habe ich erst einmal probehalber einen bootfähigen USB-Stick erstellt.
  • GRUB2-Dokumentation in deutscher Sprache ist zur Zeit schwer zu finden (zumindest kenne ich noch keine umfassende Dokumentation in deutscher Sprache). Hier http://de.wikipedia.org/wiki/GRUB2 findet man eine, meines Erachtens gute Darstellung der grundlegenden technischen Zusammenhänge. Das GRUB2-Handbuch http://www.gnu.org/software/grub/manual/ erläutert den Funktionsumfang von GRUB2 sehr gut. Es ist mir aber nur in englischer Sprache bekannt.
  • Die Konfiguration von GRUB-Legacy kann durch editieren der Datei "menu.lst" individuell angepasst werden. Die GRUB2-Konfiguration wird scriptgesteuert erzeugt. Individuelle Anpassungen können nur durch anpassen der Erzeugungsscripte dauerhaft implementiert werden.
  • GRUB2 bietet mehr Funktionalität als GRUB-Legacy und ist damit (insbesondere im Anbetracht der aktuellen Dokumentationslage) anspruchsvoller in der Nutzung.

Wie auch immer Du die Umstellung angehst, solltest Du Vorkehrungen treffen, dass Du - falls die Umstellung nicht funktioniert - Dein System anderweitig (ohne Neu-Installation) wieder in Betrieb nehmen kannst. Ich hatte mir dazu die openSUSE 13.2 KDE Live-CD bereitgelegt. Sie bietet die bekannte openSUSE-Werkzeuge und mit ihr kann man GRUB-Legacy wieder herstellen.

Viel Erfolg und viele Grüße

susejunky

PS:
Noch ein Hinweis am Rande: Wenn Du unter diesem Beitrag tatsächlich noch weiter Unterstützung erhalten willst, dann solltest Du ihn besser nicht als "gelöst" kennzeichnen.
 
Danke susejunky.
Da towo mir zu einer Neuinstallation geraten hat habe ich es als gelöst gezeichnet.
Gruss dzug.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo dzug,

dzug schrieb:
... Da towo mir zu einer Neuinstallation geraten hat habe ich es als gelöst gezeichnet.
bedeutet das, dass Du beide openSUSE-Installationen neue installiert hast und sie jetzt mit Hilfe von GRUB2 starten kannst? Oder hast Du Dein Vorhaben, auf GRUB2 umzustellen, vorerst zurückgestellt? Letzteres würde ich, um andere Hilfesuchende nicht "fehlzuleiten", nicht als "gelöst" kennzeichnen.

Viele Grüße

susejunky
 
Danke susejunky.
Es ist noch nichts installiert und noch nichts geändert.
Beim Booten wird mir mit grub Angezeigt:suse sda1 und suse sda2.
sda1 wird direkt gebootet.
Wenn ich sda2 anklicke zeigt grub noch "normal" und Failsafe an.
Es hat also sda1 und sda2 je einen eigenen Bootloader?Richtig?
Welchen sollte ich mit yast2 zuerst umstellen?
Gruss dzug.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo dzug,
dzug schrieb:
... Beim Booten wird mir mit grub Angezeigt:suse sda1 und suse sda2.
sda1 wird direkt gebootet.
Wenn ich sda2 anklicke zeigt grub noch "normal" und Failsafe an.
Es hat also sda1 und sda2 je einen eigenen Bootloader?Richtig?
das verstehe ich noch nicht ganz. Aber zunächst erst noch zwei grundsätzliche Fragen:

  • Hat Dein Rechner ein BIOS oder ein UEFI ?
  • Sind Deine Festplatten mit einem MBR- oder einem GPT-Partitionsschema versehen?
dzug schrieb:
...Welchen sollte ich mit yast2 zuerst umstellen?
Wie ich bereits sagte, Yast2 habe ich nicht benutzt und kann Dir dazu leider auch keinen Rat geben. Ich kann nur etwas zur "manuellen" Vorgehensweise sagen.

Viele Grüße

susejunky
 
Danke susejunky.
Der Rechner hat Bios und hat Uefi.
Die Festplatten haben:
Code:
sda1=/
sda2=/
sda3=/home für sda1
sda4=/home für sda2
Im bios ist eingestellt:
Code:
booten1=dvd
booten2=Festplatte
Uefi wird nicht benutzt.
Weitere Festplatten Schau mal im Anhang unten.
Gruss dzug
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo dzug,
dzug schrieb:
... Der Rechner hat ein Bios und hat Uefi.
das halte ich für unwahrscheinlich. Nach meinem Verständnis ist UEFI der "Nachfolger" von BIOS; d.h. ein Rechner hat entweder ein BIOS oder ein UEFI. Je älter der Rechner, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er über ein BIOS (und kein UEFI) verfügt.
dzug schrieb:
... Die Festplatten haben:
Code:
sda1=/
sda2=/
sda3=/home für sda1
sda4=/home für sda2
Im bios ist eingestellt:
Code:
booten1=dvd
booten2=Festplatte
Das ist zwar gut zu wissen, hilft aber nicht zu erkennen, ob ein BIOS oder ein UEFI in Deinem Rechner steckt. Man kann daraus auch nicht ableiten, ob Du ein MBR- oder ein GPT-Partitionierungsschema verwendest.
dzug schrieb:
... Uefi wird nicht benutzt.
Wolltest Du damit sagen, dass Dein Rechner ein UEFI besitzt und dort das sogenannte Compatibility Support Module (CSM) aktiviert ist, welches ein Starten von Festplatten mit MBR-Partitionierungsschema ermöglicht?

Für eine Umstellung des Bootloaders ist es elementar zu wissen, was in Deinem Rechner tatsächlich eingebaut ist (BIOS oder UEFI) und welches Partitionierungsschema für Deine Festplatten aktuell genutz wird. Damit wir das zweifelsfrei feststellen können, bitte ich Dich folgendes zu tun:

Melde Dich auf Deinem Rechner als Benutzer "root" an, öffne eine Konsole (wenn Du KDE als Oberfläche benutzt: Anwendungen -> System -> Terminal ->Terminal) und führe dort die Befehle "dmidecode -t 0" und "fdisk -l /dev/sda" (ohne die Anführungszeichen !) nacheinander aus und stelle das Ergebnis hier ein.

Damit Du beurteilen kannst, ob Du alles richtig gemacht hast, hier als Beispiel die Ergebnisse, welche ich auf meinem Rechner erhalte:

Code:
# dmidecode -t 0

dmidecode 2.12
SMBIOS entry point at 0x000f04d0
SMBIOS 2.8 present.

Handle 0x0000, DMI type 0, 24 bytes
BIOS Information
        Vendor: American Megatrends Inc.
        Version: V2.6
        Release Date: 12/24/2014
        Address: 0xF0000
        Runtime Size: 64 kB
        ROM Size: 8192 kB
        Characteristics:
                PCI is supported
                BIOS is upgradeable
                BIOS shadowing is allowed
                Boot from CD is supported
                Selectable boot is supported
                BIOS ROM is socketed
                EDD is supported
                5.25"/1.2 MB floppy services are supported (int 13h)
                3.5"/720 kB floppy services are supported (int 13h)
                3.5"/2.88 MB floppy services are supported (int 13h)
                Print screen service is supported (int 5h)
                8042 keyboard services are supported (int 9h)
                Serial services are supported (int 14h)
                Printer services are supported (int 17h)                                                                                                                                     
                ACPI is supported                                                                                                                                                            
                USB legacy is supported                                                                                                                                                      
                BIOS boot specification is supported                                                                                                                                         
                Targeted content distribution is supported                                                                                                                                   
                UEFI is supported                                                                                                                                                            
        BIOS Revision: 4.6
#
Code:
# fdisk -l /dev/sda

Festplatte /dev/sda: 238,5 GiB, 256060514304 Bytes, 500118192 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes
Festplattenbezeichnungstyp: gpt
Festplattenbezeichner: 23B2D35B-8A92-4EFA-866C-E9852EB3D6F8

Device         Start       End   Sectors Size Type
/dev/sda1       2048   2105343   2103296   1G EFI System
/dev/sda2    2105344  10506239   8400896   4G Linux swap
/dev/sda3   10506240  94398463  83892224  40G Linux filesystem
/dev/sda4   94398464 157308927  62910464  30G Linux filesystem
/dev/sda5  157308928 165693439   8384512   4G Linux swap
/dev/sda6  165693440 249585663  83892224  40G Linux filesystem
/dev/sda7  249585664 312496127  62910464  30G Linux filesystem
/dev/sda8  312496128 497051647 184555520  88G Linux filesystem
#

Wie ich bereits sagte, die Umstellung des Bootloaders stellt einen nicht trivialen Eingriff in Dein System dar. Deshalb empfehle ich Dir vorher unbedingt die folgenden Artikel zu lesen (und zu versuchen, den Inhalt nachzuvollziehen):

http://de.wikipedia.org/wiki/BIOS
http://de.wikipedia.org/wiki/UEFI
http://de.wikipedia.org/wiki/Master_Boot_Record
http://de.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table

Sicherlich ist das mühsam. Aber sie sind alle in deutscher Sprache verfasst und meines Erachtens auch ohne größere technische Vorkenntnisse zu verstehen. Sie werden Dir ein Grundverständnis der Thematik vermitteln, sodass Du Dir, falls bei der Umstellung Probleme auftreten, selbst helfen kannst. Auch wird die Umstellung deutlich einfacher vonstatten gehen, wenn Du nachvollziehen kannst, was wie geändert wird.

Viele Grüße

susejunky
 
Code:
peter@linux-opensuse-sda1:~> su
Passwort: 
linux-opensuse-sda1:/home/peter # dmidecode -t 0
# dmidecode 2.12
SMBIOS 2.7 present.

Handle 0x0000, DMI type 0, 24 bytes
BIOS Information
        Vendor: American Megatrends Inc.
        Version: F6
        Release Date: 01/17/2014
        Address: 0xF0000
        Runtime Size: 64 kB
        ROM Size: 8192 kB
        Characteristics:
                PCI is supported
                BIOS is upgradeable
                BIOS shadowing is allowed
                Boot from CD is supported
                Selectable boot is supported
                BIOS ROM is socketed
                EDD is supported
                5.25"/1.2 MB floppy services are supported (int 13h)
                3.5"/720 kB floppy services are supported (int 13h)
                3.5"/2.88 MB floppy services are supported (int 13h)
                Print screen service is supported (int 5h)
                8042 keyboard services are supported (int 9h)
                Serial services are supported (int 14h)
                Printer services are supported (int 17h)
                ACPI is supported
                USB legacy is supported
                BIOS boot specification is supported
                Targeted content distribution is supported
                UEFI is supported
        BIOS Revision: 4.6

linux-opensuse-sda1:/home/peter #
Code:
linux-opensuse-sda1:/home/peter # fdisk -l /dev/sda

Festplatte /dev/sda: 37,3 GiB, 40020664320 Bytes, 78165360 Sektoren
Einheiten: Sektoren von 1 * 512 = 512 Bytes
Sektorgröße (logisch/physikalisch): 512 Bytes / 512 Bytes                                                                                                   
E/A-Größe (minimal/optimal): 512 Bytes / 512 Bytes                                                                                                          
Festplattenbezeichnungstyp: dos
Festplattenbezeichner: 0xaf67af67

Device     Boot    Start      End  Sectors  Size Id Type
/dev/sda1           2048 27262975 27260928   13G 83 Linux
/dev/sda2  *    27262976 54523903 27260928   13G 83 Linux
/dev/sda3       54523904 66267135 11743232  5,6G 83 Linux
/dev/sda4       66267136 78163967 11896832  5,7G 83 Linux

linux-opensuse-sda1:/home/peter #
???
Gruss dzug
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Hallo dzug,

vielen Dank für die Informationen, die Du bereitgestellt hast. Die Ergebnisse interpretiere ich wie folgt:

  • "dmidecode -t 0": Dein Rechner hat ein UEFI hat (kein BIOS!)
  • "fdisk -l /dev/sda": Deine "erste" Festplatte (sda) nutzt ein MBR-Partitionsschema.
Beide Ergebnisse bestätigen meine Vermutung, dass Dein Rechner ein UEFI besitzt und dort das sogenannte Compatibility Support Module (CSM) aktiviert ist, welches ein Starten von Festplatten mit MBR-Partitionierungsschema ermöglicht.

Im Anbetracht der obigen Ergebnisse rate ich Dir den Wechsel von GRUB-Legacy zu GRUB2 auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Meines Erachtens lohnt sich eine Umstellung nur dann, wenn Du vollständig in "die neue Welt" wechseln und Dein UEFI voll nutzen willst; d.h.

  • booten im UEFI-Modus (und nicht im CSM-Modus)
  • booten von einer GPT-partitionierten Festplatte
  • openSUSE nur noch in der 64bit-Variante
  • GRUB2 als Bootloader, der beide Systeme startet
Nur dieses "Gesamtpaket" stellt (meiner Meinung nach!) eine lohnende Investition in die Zukunft dar. Allerdings muss dazu die Partitionierung Deiner Festplatte (sda) von MBR auf GPT umgestellt werden, was (mehr oder weniger) eine Neu-Installation beider Systeme zur Folge hat. Daher meine Empfehlung, diese Umstellung (noch) nicht bzw. nicht ohne Not vorzunehmen. Solltest Du einmal Deine Festplatte (sda) ersetzen müssen/wollen, dann wäre diese Umstellung allerdings angebracht.

Wenn Du trotzdem unbedingt nur auf GRUB2 umstellen willst (eigentlich nicht wirklich sinnvoll), kann ich Dir kurz erläutern, was ich auf Befehlszeileneben (d.h. in einem Terminal, als Benutzer "root") getan habe, um umzustellen.

Aber bitte beachte: was auf auf meinem System funktioniert hat, kann trotzdem auf Deinem System dazu führen, dass Du Dein System nicht mehr starten kannst!

Zu einer Umstellung mittels Yast2 kann ich Dir leider nichts sagen.

Viele Grüße

susejunky
 
Vielen Dank susejunky für die ausführliche Beratung.
Damit ist der Umstieg auf Grub2 ohne Neuinstallation zur Zeit wohl vom Tisch.
Ich Grüsse mit Dank
dzug.
 
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