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Hallo,
möchte diese Daten gerne unter Linux Suse 9.1 sichern. Was much ich in die Shell eintippen, und reichen die Daten zur Wiederherstellung? Bin Anfänger! Vielen Dank
Es gibt ganz unterschiedliche Backupstrategien und entsprechende Programme, cpio und tar sind wohl die bekanntesten.
Die Frage ist halt wohin du sie sicher willst und ob dies von Hand oder automatisch zu bestimmten Zeiten erfolgen soll.
tar ist ein Packer, der sich von tape archive ableitet, also usprünglich dazu gedacht war etwas aufs Band zu archivieren.
Eine einfache Form eines Backup ist also:
tar cvpf "Archiv" "Datei(en) oder Verzeichnis"
Dabei stehen die Optionen cvpf für folgende Funktionen:
c: Lege neues Archiv an (create)
v: Lass uns sehen was abläuft (verbose)
p: Speichere Besitzverhältnisse und Rechte der Dateien
f: Speichere das Archiv in eine Datei (anstatt auf ein Bandlaufwerk)
Wichtig ist das f immer zum Schluss angegeben wird.
So kannst du dein Archiv beispielweise so anlegen
tar cvpf sicherrung.tar /etc/passwd /etc/fstab /etc/squidguard.conf
Wenn du das tar Packet wieder entpacken willst, geschieht das fast umgekehrt nur mit der Option x stat c, also
tar xvpf sicherung.tar
Das ganze lässt sich auch noch komprimiren über gzip oder bzip2, also
tar cvpzf sicherung.tar.gz /etc/passwd /etc/fstab /etc/squidguard.conf
für gzip
und
tar cvpjf sicherung.tar.bz2 /etc/passwd /etc/fstab /etc/squidguard.conf
für bzip2
Diese Kommandos schreibst du zum Beispiel in ein Script. Das kannst du dann sogar regelmässig ablaufen lassen, indem du es in cron (daemon der regelmässige anfallende Aufgaben übernimmt). Der Befehl tar verfügt noch über eine ganze Reihe unterschiedlicher Optionen, es würde zu weit führen die alle im einzelnen zu erläutern.
man tar
oder
info tar
erklärt schon eine ganze Menge.
c: Lege neues Archiv an (create)
v: Lass uns sehen was abläuft (verbose)
p: Speichere Besitzverhältnisse und Rechte der Dateien
f: Speichere das Archiv in eine Datei (anstatt auf ein Bandlaufwerk)
Wichtig ist das f immer zum Schluss angegeben wird.
So kannst du dein Archiv beispielweise so anlegen
tar cvpf sicherrung.tar /etc/passwd /etc/fstab /etc/squidguard.conf
Hallo gaw,
vielen Dank erst einmal für deine ausführlichen Infos. Jetzt verstehe ich auch das "cvpf"! Muß ich für passwd ein Passwort eingeben? Habe leider überhaupt keine Ahnung. Möchte die Daten gerne auf CD sichern. Leider habe ich das mit dem f zum Schluss nicht verstanden. Diese Fehlmeldung bekomme ich wenn ich das so eingebe.
busch@linux:~> tar cvpf sicherrung.tar /etc/passwd /etc/fstab /etc/squidguard.c onf
tar: Entferne führende `/' von Archivnamen.
etc/passwd
etc/fstab
tar: /etc/squidguard.conf: Kann stat nicht ausführen.: Datei oder Verzeichnis ni cht gefunden
tar: Fehler beim Beenden, verursacht durch vorhergehende Fehler.
busch@linux:~>
Entschuldige bitte - ich vergaß, bei absoluten Pfadnamen gehört das große P als Option dazu.
tar cvpPf sicher.tar /etc/passwd /etc/squidguard.conf/
Ich glaube aber du hast noch ein wenig Schwierigkeiten absolute von relativen Pfadangaben zu unterscheiden
Wenn die Wurzel nicht dein aktuelles Verzeichnis ist, wird tar auch nicht verstehen was du mit etc/passwd meinst. Ein führendes / beschreibt den Pfad immer relativ zur Wurzel.
Aus Sicherheitsgründen verlangt tar das absolute Pfadnamen extra eingestellt werden, denn sonst öffnet oder kopiert einer die Datei und überschreibt in einem fremden System versehentlich existierende Konfigurationsdateien.
Ohne absolute Pfadnamen wird er das Verzeichnis etc im aktuellen Verzeichnis anlegen.
Für ein Backup bieten sich absolute Pfadnamen an, wenn der sysadmin weiß wie er damit umgehen muss.
Wenn du nicht ganz sicher bist, könntest du beispielsweise folgendermaßen vorgehen:
tux@linuxbox:/irgendwo >su
password: xxxxxx
linuxbox:/irgendwo# cd /etc
linuxbox:/etc# tar cvpf sicherheit.17.10.2004.tar passwd group fstab squidguard.conf hosts
Jetzt ist das Archiv relativ zum Verzeichnis etc gepackt. Beim Auspacken werden sie nicht mehr automatisch nach /etc geschrieben sondern ins aktuelle Verzeichnis.
linuxbox:/irgendwo# cd /tmp/etc
linuxbox:/tmp/etc # tar xvpf sicherheit.17.19.2004.tar
Nun lässt sich überprüfen ob es sich um die richtigen Dateien handelt bevor du sie nach /etc schreibst:
linuxbox:/tmp/etc # less passwd
ok scheint zu stimmen, also
linuxbox:/tmp/etc # cp passwd /etc/
etc.
Nimmst du die P-Option werden die Dateien überschrieben. Das ganze Procedere geht natürlich schneller:
packen:
tux@linuxbox:/irgendwo >su
password: xxxxxx
linuxbox:/irgendwo# tar cvpPf /pad_zum_anderen_Medium/configbackups/sicherheit.17.10.2004.tar /etc/passwd /etc/fstab /etc/squidguard.conf
entpacken:
tux@linuxbox:/irgendwo >su
password: xxxxxx
linuxbox:/irgendwo# tar xvpPf /pad_zum_anderen_Medium/configbackups/sicherheit.17.10.2004.tar
In dem Augenblick werden die existierenden Dateien in /etc überschrieben, eigentlich ja auch Sinn eines Backups. Es gib aber die Option -k die das wieder verhindert. So würden von einem existierenden Archiv nur die Dateien zurückgeschrieben, die im Zielverzeichnis nicht mehr existieren.
Ich hoffe die Unterschiede sind klarer geworden
tar bietet schon eine Menge Möglichkeiten und wo tar aufhört lässt sich mit einem script nachhelfen.
Zum Beispiel in Kombination mit find. find bietet Möglichkeiten Dateien aufzustöbern die ein bestimmtes Alter haben, auf die in besonderer Weise zugegriffen wurde, die einem bestimmten Benutzer gehören, die eine bestimmte Berechtigungstruktur besitzen und.. und.. und..
In Kombination mit find lässt sich damit schon allerlei anstellen. Viel Spaß beim Probieren.
das tar cvpf funktioniert wirklich genial.
Ich habe damit die komplette hda in ein Archiv gesichert.
Dann eine zweite leere Platte genommen, und mit tar wieder zurückgespielt. Dann noch den Bootloader installiert und die Platte war sofort wieder bootbar und einsatzfähig.
Ist wirklich super zum Sichern das ganzen Systems und für mich ein wesentlicher Vorteil gegenüber Windoof, wo man Systemdateien im Betrieb nicht so einfach sichern kann.
Hallo gaw,
sorry das ich mich erst jetzt melde. Leider ein wenig im Streß. Wollte mich noch mal für deine Ausführungen bedanken. Werde ich am Wochenende mal ausprobieren.