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[gelöst] Anmelden als Benutzer unmöglich, nur root

Liebe Linux-Gemeinde,

nachdem ich heute Nacht einige Stunden in heller Ratlosigkeit, um nicht zu sagen Panik, verbracht hatte und fast eine Systemwiederherstellung in Betracht gezogen hätte, möchte ich gerne mit euch meine Erfahrungen mit einem ganz dummen kleinen Fehler teilen.

Folgende Ausgangslage: ich starte SUSE 11.4 und habe das automatische Anmelden deaktiviert, bekomme also jedes Mal mich als normalen User oder wahlweise root im Anmeldebildschirm vor dem kde-Start angezeigt. Als root kann ich mich hervorragend anmelden, auch wenn man eine root-Sitzung natürlich nur in Ausnahmefällen machen sollte. Melde ich mich mit korrektem Passwort als normaler User an, geschieht folgendes:

Anmeldebildschirm verschwindet, ca. 3 Sekunden ein schwarzer Bildschirm, danach kommt wieder ohne jegliche Veränderung der Anmeldebildschirm, als sei nichts geschehen.

Ich habe überlegt, ob er mir ein eventuell falsches Passwort nicht anzeigt oder gar Rechte für mich als User versehentlich verstellt wurden. Ich hatte zum Glück eine halbe Stunde vorher eine ausreichende Sicherung meines Home-Verzeichnisses gemacht und begann nun, die zuletzt geänderten kde-Configdateien zurückzuschreiben. Keine Veränderung. Aus den Logs wurde ich auch nicht wirklich schlau.

Dann habe ich in einer root-Sitzung einen neuen Benutzer angelegt. Als ich diesen dann anmelden wollte, bekam ich erstmals einen Hinweis ("...temporary directories full? Check your installation!"), der mich auf die richtige Fährte führte.

Ich hatte vorher als normal angemeldeter Benutzer mit luckybackup im root-Modus testweise eine Rücksicherung in Unterverzeichnisse von /tmp gemacht. Das funktionierte auch tadellos. Allerdings hat die Rücksicherung die Rechte für diesen kompletten temporären Ordner verstellt, so daß nur noch root dort Schreibrechte hat. Meldet man sich nun nicht als root zu einer Sitzung an, stellt das System fest, daß es nicht in den Ordner schreiben kann und bricht ohne jeglichen Hinweis den Anmeldevorgang wieder ab. Ein absolut simpler Fehler, der als viel gravierender verstanden werden muß, als er tatsächlich ist. Die Lösung: auch sonstigen Benutzern Lese- und Schreibrechte für /tmp geben, so daß jeder Benutzer dort Schreibrechte hat.

Hier würde ich mir wünschen, daß sich wie seltsamerweise als neu angelegter Benutzer zumindest ein Terminalfenster öffnen und eine Meldung anzeigen würde, daß /tmp entweder voll oder eben nicht schreibbar ist.

Ich hoffe, daß jemand, der dasselbe Problem wie ich hat, davor bewahrt wird, stundenlang aufwendige Systemwiederherstellungen und andere unnötige die totale Katastrophe abwendende Maßnahmen durchzuführen. Manchmal ist es eben nur eine Kleinigkeit, die mangels Ersichtlichkeit zu einem ernsten Problem führt.
 
Linuxfan schrieb:
Allerdings hat die Rücksicherung die Rechte für diesen kompletten temporären Ordner verstellt, so daß nur noch root dort Schreibrechte hat.
Wäre dem so, wäre das ein Grund für einen bug report, aber ich glaube nicht daran.

Linuxfan schrieb:
Die Lösung: auch sonstigen Benutzern Lese- und Schreibrechte für /tmp geben, so daß jeder Benutzer dort Schreibrechte ha
Die korrekte Einstellung ist, daß jeder Benutzer seine Daten schreiben, bearbeiten und löschen darf, aber eben nur seine Daten und nicht die Daten anderer Benutzer (Stichwort sticky bit):
Code:
drwxrwxrwt  34 root root 12288  6. Apr 17:30 tmp
 
Vor dem regelmäßigen Löschen von /var/tmp habe ich mich bisher etwas gescheut, aber seit ich das jetzt einmal manuell gemacht habe, werden für den vmwareplayer auch wieder wie es sein sollte beim Systemstart die Kernelmodule geladen.

Die Optionen MAX_DAYS_IN_TMP=1 und OWNER_TO_KEEP_IN_TMP="" (also root entfernt) sind doch sicherlich auch in Ordnung?
 
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