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[gelöst]Verstehen einer sinnvollen Partitionierung (bei SSD)

Hallo,

Dieser Post richtet sich an Partitionierungsprofis!
seit vielen Jahren arbeite ich mit OpenSUSE und bin mit der Distribution recht gut vertraut. Dabei arbeite ich mit einer Partitionierung, die heute vielleicht nicht mehr zeitgemäß ist, die ich aber dennoch beibehalten will.
Nun habe ich eine SSD bekommen und um mehr über den Umgang damit zu erfahren, stieß ich im Internet auf folgenden sehr interessanten Beitrag: http://www.thomas-krenn.com/de/wiki/Partition_Alignment
Das dort Gezeigte möchte ich sehr gern anwenden, traue mich aber nicht so recht an die ganze Geschichte mit fdisk auf der Kommandozeile ran. OpenSUSE bringt ja auch ein recht komfortables grafisches Partitionierungstool mit. Nun meine Fragen:
1. kann ich die im Artikel gezeigten Sektorengrenzen mit dem Yast2 Tool realisieren?
2. wenn ja, funktioniert das über die Eingabe der Größe? Hier stehen ja nur GB oder MB zur Verfügung.
3. macht es Sinn, die Swap-Partition auf die SSD zu legen? Zur Zeit ist die auf einer normalen HD.
4. Wie müsste denn die Parititionierung aussehen, wenn ich an den Anfang eine 5 GB Partition für /boot legen möchte.
Wenn ich das alles besser verstanden habe, benötige ich evtl. weitere Hilfe bei der Aufteilung der SSD. Aber das soll vorerst zweitrangig bleiben.
 
Mittlerweile beherrschen alle gängigen Partitionierungswerkzeuge die passende Vorgangsweise, ohne das Du etwas dazu tun mußt. Du siehst es am Ergebnis, die erste Partition beginnt bei Sektor 2048.

Wenn Du zu wenig Hauptspeicher hast und daher swapping notwendig ist, bist Du mit der SSD deutlich schneller. Der Preis ist ein früherer Verschleiß der SSD. Wenn genug Hauptspeicher vorhanden ist, ist der Speicherort von swap belanglos, da ohnehin (so gut wie) nichts anfällt. Wenn Du swap nur für suspend to disk brauchst, würde ich die Festplatte nehmen. Die aktuelle Belegung siehst Du mit:
Code:
cat /proc/swaps
Was willst Du mit einer gewaltig überdimensionierten Boot-Partition? Bei 128 MB bringst Du locker vier übliche Kernel darauf. Eine eigene Boot-Partition brauchst Du üblicherweise nur dann, wenn der verwendete Boot-Manager das Dateisystem der Systempartition nicht kennt.
 
Gut zu wissen, dass moderne Partitionswerkzeuge "wissen" dass die Partitionierung erst bei Sektor 2048 beginnt. Aber in meinem Fall scheint das nicht richtig zu sein? In den Partitionen wird nämlich für die erste Partition als Anfang 0 und Ende 1305 angezeigt und unter Überblick die Festplattenkennung "MSDOS".

Die Ursache sehe ich in der Festplattenkennung MSDOS. Will ich im Expertenmodus eine neue Partitionstabelle anlegen, bekomme ich "MSDOS" und "GPT" zur Auswahl, wobei sicherlich GPT die richtige Auswahl ist. Ist das richtig?

Nein, Hauptspeicher steht mit 4 GB ausreichend zur Verfügung, so dass ich die Swap bei so wenigen Zugriffen auf SSD legen könnte, sie aber wahrscheinlich auf HD belasse.

Die Bootpartition belasse ich auf 2 GB, auch wenn ich weiß, dass das auch überdimensioniert ist. Als ich vor Jahren Reiser-FS benutzte, kam mal die Meldung, dass bei diesem Dateisystem eine 500 MB-Partition zu Problemen führen könne. Seither fahre ich 2 GB und bin zufrieden. Bei heutigen Plattengrößen im Terrabyte Bereich spielt das sicherlich keine Rolle. Wie ich schon sagte, eine eigene Bootpartition ist sicherlich nicht mehr zeitgemäß, aber ich arbeite seit Suse 6.4 mit Linux und damals wurden eben einige Dinge noch anders gesehen. So nen alten Hammel stimmt man nicht gleich um. :)
 
Der YaST-Partitionierer zeigt in den Übersichten Zylinder an, wobei die Werte gegenüber
Code:
fdisk -l -u=cylinders
um 1 reduziert sind. Um die Sektoren zu sehen, mußt Du z. B.
Code:
fdisk -l
bemühen. Diese Anzeige hat aber mit der Funktionalität nichts zu tun.

Natürlich kannst Du auch einen 1 GB großen USB-Stick mit einer GPT versehen, bei Festplatten bis zu 2 TiB empfehle ich die herkömmliche (MSDOS-)Partitionentabelle, da können Dir bei Problemen mehr Leute helfen.
 
Es freut mich zu lesen, dass ich mit meiner Boot-Partition nicht ganz allein dastehe. :)
Die Ausgabe vorn fdisk -l -u=cylinders förderte für meine SSD folgendes zu Tage:
Code:
   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sde1               1        1306    10482412   83  Linux
/dev/sde2            1306        1947     5151744   83  Linux
für fdisk -l
Code:
   Gerät  boot.     Anfang        Ende     Blöcke   Id  System
/dev/sdc1            2048    20965375    10481664   83  Linux
/dev/sdc2        41945088   117229567    37642240   83  Linux
was zeigt, dass alles richtig partitioniert ist. Kommandozeile bleibt eben Kommandozeile! Aber bei solch heiklen Dingen drücke ich mich gern mal drum. ;-)
Vielen Dank für die Hilfe. Mein Wissensbedarf ist damit (vorerst) gedeckt.
 
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