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Konsole ACPI und Systemstart

Hallo
Ich habe auf einem Via ITX Mainboard Suse 10.1 installiert , das System soll als Server arbeiten,daß heißt kein Monitor und keine Tastatur. Ich habe nur Linux Grundkentnisse und so lasse ich das System bis zum grafischen Login hochlaufen , um gegebenfalls per VNC auf den Server zugreifen zu können , openssh läuft ebenfalls. Mein Eindruck ist , daß ACPI erst nach dem login funktioniert. Die Festplatten bleiben stehen und die Cpu Frequenz wird abgesenkt, aber das wiedererwachen der cpu klappt nicht. (Bleibt langsam)
Gibt es eine einfache Möglichkeit ,das System nur bis Runlevel 3 hochlaufen zu lassen und erst im Bedarfsfall das grafische System zustarten , um dann mittels VNC arbeiten zu können ?
Gibt es ein Programm , das im Runlevel 3 die Festplatten bei Nichtaktivität herunterfahren kann ?
Wake on Lan funktioniert nicht , obwohl es im Bios aktiviert ist. Wo muss ich mit der Fehlersuche beginnen ?
Vielen Dank
Heinz
 
Was heißt Festplatten runterfahren? Man bedenke, dass durch das ständige an und aus der Platte Lebenszeit auch verkürzt wird.
 
Das mit den Platten rauf und runterfahren ist in der Tat so eine Sache: wenn das zu oft passiert, beansprucht dies das Lager der Platte (viele moderne Festplatten arbeiten zwar mit Flüssigkeits- oder Gel-gelagerten Lagern, aber auch die haben meist genau beim Down-Spin und / oder Up-Spin Verschleiss;) Das ist ein bisschen ähnlich wie bei Motoren, die immer nur im Kurzstreckenbetrieb benutzt werden.

Zu den Fragen:

1. Ich kenne die Hardware-Konfiguration nicht, aber mit dem kontrollierten Up- und Down-Spin der Platten (nahezu egal in welchem Run-Level) ist das so eine Sache: in Suse 10.1 wird das über den Daemon "powersave" gemacht. Da z. B. powersave schon eine ganze Weile nicht so richtig mit SATA-Platten will (und es noch ein paar andere Unzulänglichkeiten gibt) wird in Suse 10.2 ein neues Packet eingesetzt. Steht auch in den Release-Notes zu 10.2. Das habe ich mir noch nicht angesehen, aber da es über HAL und D-Bus mit dem System bzw. Hardware kommuniziert, sollte es ein Schritt in die Richtung sein, einen Low-Power-Server zu betreiben.

2. Natürlich kannst Du den Runlevel dynamisch ändern. Wenn Du Dein System so eingerichtet hast, dass es "nur" noch in die Konsole bootet, kannst Du Dich (sofern der ssh-Daemon läuft) per putty o. ä. kurz einloggen und mittels Eingabe von "init 4&" (ohne die Anführungsstriche, aber mit dem Kaufmanns-Und) den Runlevel setzen. Mit "exit" verläßt Du dann die Konsole wieder und danach solltest Du Dich sofern Dein Grafik-System normalerweise sauber hochfährt über VNC einloggen können. (VNC ist zwar ganz ok für diesen Zweck, aber "eleganter" ist das mit einem echten X-Server an das System zu gehen; aber das führt jetzt zu weit ...). Wenn Du den Desktop nicht mehr brauchst kannst Du Dich abmelden und wie oben über putty den Runlevel wieder auf 3 durch "init 3&" setzen; dann sollte das Grafiksystem wieder "runterfahren".

3. Wake on Lan: wahrscheinlich hast Du ein VIA-Mini-ITX-Board das als Netzwerkkarte irgendwas als sog. "Rhine II" hat. Leider funktioniert damit Wake On Lan unter Linux nicht. Das zugehörige Modul bzw. Treiber gibt zwar die richtigen Informationen aus und läßt auch ein Setzen zu, aber setzt bei den Powermanagement-Sachen noch aus. (Um genau zu sein, versetzt er den PCI-Bus der Karte nicht davon in Kenntnis, dass er darüber auch wieder aufwachen kann). Da der Treiber ansonsten aber ganz gut ist, dürfte eine Anpassung, dass auch Wake on Lan geht nur ein paar Zeilen betreffen. Dem gehe ich mal nach oder mache es selbst.

Entsprechend melde ich mich wieder: ich probiere das ganze mal auf OpenSuse 10.2 auf meinen beide VIA-ITX-Systemen hier aus und wenn ich Infos zur Konfiguration habe, melde ich mich.

Tarlock
 
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