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Mit den selben Platten auf ein neues Board [klappt]

Ich baue mir einen neuen Rechner zusammen. Dorthin sollen die alten Platten umziehen. Das alte Board ist ein AMD x64-System, das neue auch. Die alte Grafikkarte ist von Nvidia, die neue auch.

Hat jemand sowas schon mal gemacht? Was passiert dann, wenn ich das alte System boote? Im Prinzip müsste das Betriebsystem doch merken, dass neue Hardware im Spiel ist und die Treiber austauschen. Oder?

Hartmut
 

lOtz1009

Moderator
Teammitglied
Solange die boot-relevanten Komponenten sich nicht großartig geändert haben sollte das eigentlich reibungslos funktionieren. Kann sein, dass du deine initrd neu erstellen musst.
 
Das wichtigste ist der Plattencontroller für die root-Partition, der muss in der initrd stecken. Das gute, den kann man schon vor dem Umzug einbauen.
 
Mal so in den Raum gestellt, kann es evtl. sinnvoll sein, vor dem Umzug das grafische System via switch2nv auf den offenen Treiber zu stellen?

Gruß Ganymed
 
So, ich habe mal gesucht. Was ich rauskriegen konnte: die Southbridge vom neuen Rechner ist ein AMD SB 710-Chipsatz. Mehr kann ich im Moment nicht sagen. Wie kann ich beim laufenden System herausbekommen, welcher Chip für die Platten zuständig ist? Ich habe drei Bezeichnungen, die ich nicht zuordnen kann. Oder ist es der RAID-Controller, der ohne Raid arbeitet?

Bleibt auch noch die Frage, wie ich den neuen Treiber in die initrd bekomme - die Suche liefert 10 Mio Ergebnisse. Kennt jemand eine passende Seite?

Hartmut
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Code:
lspci
oder
Code:
lspci -vv
erzählt dir alles über die Hardware.

Bei AMD kommen in Frage:
Code:
ahci
( sehe
Code:
modinfo ahci
)
Code:
pata_amd
Code:
pata_atiixp
Code:
ata_generic
(mit "modinfo" können entsprechende
Informationen aufgerufen werden).

MfG
misiu
 
Dann dürfte das dieser Eintrag sein:

Code:
00:0f.0 IDE interface: VIA Technologies, Inc. VIA VT6420 SATA RAID Controller (rev 80) (prog-if 8f [Master SecP SecO PriP PriO])
        Subsystem: VIA Technologies, Inc. VIA VT6420 SATA RAID Controller                                              
        Control: I/O+ Mem+ BusMaster+ SpecCycle- MemWINV- VGASnoop- ParErr- Stepping- SERR- FastB2B- DisINTx-          
        Status: Cap+ 66MHz- UDF- FastB2B+ ParErr- DEVSEL=medium >TAbort- <TAbort- <MAbort->SERR-<PERR-
...
        Kernel driver in use: sata_via                                                                                 
        Kernel modules: ide-pci-generic, ata_generic, pata_acpi, sata_via

Dann muss ich die fehlende Info aus dem neuen Rechner mit einem Livesystem holen. Wie kriege ich denn nun den neuen Treiber in die initrd?

@Ganymed: Ich hatte bisher gutew Erfahrungen mit dem Wechsel von nvidia-Grafikkarten. Einsetzen, anschmeißen, geht, den neuen Treiber installieren, CTRL-ALT-DEL, geht mit dem neuen Treiber ...

Hartmut
 
A

Anonymous

Gast
Hartmut Krummrei schrieb:
Dann muss ich die fehlende Info aus dem neuen Rechner mit einem Livesystem holen. Wie kriege ich denn nun den neuen Treiber in die initrd?
Schau mal hier vorbei. http://www.linux-club.de/viewtopic.php?f=4&t=103834

robi
 
Danke für die Info, das kriege ich wohl hin. Ich setze diesen Thread noch nicht auf gelöst und schreibe nach dem Umzug, wie es geklappt hat.

Hartmut
 
Es funktioniert !!! Ich schreibe am neuen Rechner, den ich vor 10 Minuten zum ersten Mal eingeschaltet habe.

Vorgehensweise:

1. Am neuen Rechner mit einer Muellinstallation (eine, die ernsthaft nicht gilt) festgestellt, welche Treiber in der Datei /etc/sysconfig/kernel unter "Module für initrd" stehen und diese aufgeschrieben.

2. Den alten Rechner gestartet und bei /lib/modules/2.6.27.37-0.1-default/kernel/drivers nachgeschaut, ob die Treiber vorhanden sind (sollten sie natürlich) und meine Aufschreiberei auf Tippfehler überprüft (das Modul heißt: atiixp mit Doppel-i )

3. Dann (am alten Rechner) die Module zusätzlich in die /etc/sysconfig/kernel geschrieben. Anschließend ausführen /sbin mkinitrd

4. Nochmal die ID-Nummern der Platten verifiziert, damit ich sicher! weiß, welche von den beiden die erste und welche die zweite ist.

5. Backup von /home auf den neuesten Stand bringen

6. Platten hier rauschrauben und da einsetzen.

7. Sicherstellen, dass 4. immer noch stimmt (sata1 und sata2).

8. Einschalten und eine lange bange Minute durchstehen

9. Die Frage wg "überflüssige Module löschen" mit "Ja" beantworten

10. Die alte Netzwerkkarte löschen und die neue konfigurieren.

11. Freuen !!!

Hartmut

PS: Und von der Grafikseite habe ich trotz neuer Hardware nichts gehört oder gelesen (wahrscheinlich Dank Nvidia).
 
A

Anonymous

Gast
Das sind doch Erfolgsgeschichten die wir gerne lesen, sich erst ein paar Infos hier holen dann ganz selbstbewußt
Hartmut Krummrei schrieb:
das kriege ich wohl hin.
Dann ne zeitlang nicht ....
dann plötzlich
Hartmut Krummrei schrieb:
Es funktioniert !!! Ich schreibe am neuen Rechner,
prima.

robi
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Super!
Und jetzt gleich daraus ein Umzugs-Artikel für die Wiki erstellen ;-)

MfG
misiu
 
Hartmut Krummrei schrieb:
Muellinstallation
Sicherer ist es, auf alt und neu jeweils das Rettungssystem zu starten, lsmod auszuführen, die Ergebnisse zu vergleichen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es müssen ja nicht nur die Module für die initrd betroffen sein. Bei meinem letzten Motherboard-Wechsel habe ich dadurch festgestellt, daß ich das Kernel-Modul für die neue Netzwerkkarte erstellen muß (die Angaben der Hersteller führen meistens nicht zu einer erfolgreichen Übersetzung, also war auch etwas Suchen im Internet angebracht).
 
Sicherer ist es, auf alt und neu jeweils das Rettungssystem zu starten, lsmod auszuführen, die Ergebnisse zu vergleichen und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Dann schreib mal, wie das geht. Ich glaube, für Nichtinsider ist das ziemlich schwer - wenn nicht gar unmöglich. Für mich war es wichtig, dass das installierte System startet. Die Netzwerkkarte konnte ich dann noch machen. Allerdings ist es immer beruhigend, einen zweiten Rechner mit Internetzugang am Laufen zu haben.

Hartmut
 
Diese Analyse kann man nicht beschreiben, für diese Analyse braucht man entsprechendes Wissen über Linux. Und aus genau diesem Grund empfehle ich einem normalen Anwender bei derartigen Hardware-Änderungen eine Neuinstallation.

In Deinem Fall schaut der Umstieg einfach aus, aber man darf nicht immer eine solche Situation erwarten.
 
A

Anonymous

Gast
Ich mache sowas ofter und oft noch extremer, ich baue ein System auf einem kleinem Rechner fix und fertig zusammen optimiere und teste das aus und portiere das dann auf einen oder mehrere größere Server. Es sind hier sowohl bei bestimmter Hardware als auch bei Software durchaus noch ein paar Fallstricke und böse Fallen mehr dabei, die allerdings nur bei einem einfachen Systemboardwechsel auf einem PC so überhaupt nicht in Gewicht fallen würden. Stell dir nur mal den Fall vor, da sind dann plötzlich 10 Server im gleichem Netz die sich bei ssh dummerweise alle mit den gleichen Hostkey melden :schockiert:

robi
 
Nach meinem ersten Motherboard-Tausch startete SuSE nicht mehr, das auf meiner Probier-Partition damals installierte Mandrake/Mandriva jedoch schon. Nachdem ich das SuSE-Problem (es war kein fehlendes initrd-Modul) erkannt und gelöst hatte (dem vielzitierten Otto Normalverbraucher wäre das vermutlich nicht gelungen), startete auch SuSE. Der Boot-Vorgang war jedoch wesentlich länger, da "Pausen" eingelegt wurden. Auf Grund meines damaligen Wissensstandes habe ich mich für eine Neuinstallation entschlossen, danach lief das System problemlos.

Vor meinem zweiten Motherboard-Tausch wollte ich es dann wissen, habe mögliche Probleme lokalisiert und die zwei oder drei erkannten Probleme gelöst. Somit verlief dann der Umstieg problemlos. Getreu meiner Empfehlung habe ich trotzdem nach einigen Tagen eine Neuinstallation vorgenommen, damit werden unerkannt gebliebene Fallen vermieden, und das System (vor allem das Verzeichnis /etc/) sieht deutlich aufgeräumter aus.

Nachdem weder Deine noch meine Erfahrungen repräsentativ sind, muß sich jeder selbst für den einzuschlagenden Weg entscheiden.
 
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