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Umstellung unserer Büro-Rechner von Windows auf Linux

Hallo zusammen

Wir überlegen momemtan ob wir bei uns im Büro nicht sämtliche Anwendungs-Rechner auf Linux umstellen. Jedoch haben wir einige Software die ausschließlich für Windows gemacht wurde und ggf. teilweiße auch gar nicht für Linux erhältlich ist.

Jetzt ist meine Frage folgende:
Inwieweit läßt sich mit Wine hier eine Umsetztung realisieren?
Ich muss jedoch zu bedenken geben, das hier im Büro auch eine Sekretärin sitzt bzw. unser "alter" Chef jetzt seit 2 Jahren einen Computer überhaupt erst benutzt. Deswegen darf eben die Bedienung nicht zu kompliziert ausfallen. Am besten wäre es natürlich wenn man am "Desktop" einfach das betreffende Programm starten könnte wie jedes andere Programm auch.

Meine bisherigen Erfahrungen mit Suse Linux 10.1 beschränken sicha uf eine Installation von Linux unter VM-Ware. Wollte mir einfach erstmal Linux anschauen und in Erfahrung bringen inwieweit es überhaupt sinnvoll ist sich weiter kundig zu machen.
Von dem was wir bisher gesehen haben sind wir jedoch sehr überzeugt, teilweise auch recht begeistert. Da ich jedoch weder Zeit noch Lust habe mich in die Kombination von VMWare mit Linux einzuarbeiten hab ich auf die schnelle kein funktionierdes Netzwerk unter Linux zum Laufen gebracht.

Ich wäre über Tipps dankbar bzgl. der Realisierbarkeit unseres Vorhabens.
Von dem was ich bisher hier im Forum gelesen habe denke ich muss ich nicht extra anmerken das ich mit propagandistischen Post wenig anfangen kann (ist ja kein Windows-Forum: "Windows ist immer das beste OS, das man haben kann ...").
Ich bin auch keinem böse wenn er uns von unserem Vorhaben abrät.

Schonmal vielen Dank, schönes Wochenende allseits

Servus

Stefan
 
Prüfe ob die Win-Software auf einem Terminalserver läuft.
Wenn Dir Windows2003 Server und das ganze Lizenzgeraffel zu teuer ist gibt es auch Win XP mit Drittsoftware.

Von den Linux Rechnern greifst Du dann mit rdesktop ganz bequem auf die Windowsanwendungen zu.
 
Man sollte erst mal abklären welche Windowssoftware auf welchen Rechnern laufen muss. Sollte es sich hierbei nur um wenige Programme auf einigen Rechnern handeln wäre es sinnvoll weiterhin Windows einzusetzen.

Bei Fakturierungs-, Lagerverwaltungs- und Logistiksoftware würde ich einen Umstieg auf eine plattformunabhängige opensource Software empfehlen. Diese kann dann unter beiden OS genutzt werden. Dank der offenen Quellen (nicht zwingenderweise kostenlos!), kann man in Zukunft auch mit relativ wenig Aufwand Anpassungen/Erweiterungen vornehmen lassen ohne gleich eine Umstellung vornehmen zu müssen.
 
Wenn ihr viel Software wie Microsoft Office habt, würde ich Crossover Office empfehlen.
Kostet zwar was, is aber viel leichter einzurichten und zu bedienen.
 
Hallo zusammen

dreht sich hauptsächlich um unsere Makler-Software. Office-Anwendungen hab ich bereits vor einiger Zeit auf jeden Rechner OpenOffice zusätzlich installiert, dann kann sich keiner beschweren er hätte nicht die Möglichkeit gehabt gleich das "neue" Office auszuprobieren.
Irgendwann werd ich jetzt dann MS Office dann deinstallieren, sonst nimmt keiner OpenOffice her (wenn man die "lieben Kinder" nicht dazu zwingt).

Habe gestern mit Corel Kontakt aufgenommen und mal nachgefragt inwieweit es Corel Draw als Linux-Version gibt. Bin nicht gerade begeistert von den Grafikprogrammen die ich unter Linux gesehen hab. Gimp und dieses Vektor-Grafikprogramm. Muss dazusagen das ich bereits seit knapp 8 Jahren mit Corel Draw arbeite und dementsprechend drauf eingestellt.
Für Macromedia Flash gibt es sicherlich ne Linux Version (denk ich mir jetzt mal), oder weiß da jemand was genaueres?

Da unsere Internetseite mit Flash gemacht ist, kann ich darauf auch nicht verzichten.

Andere Frage noch:
Wine ist ja zuständig für Windows unter Linux. Gibt's auch ne Möglichkeit Mac OS unter Linux zu "simulieren"? Einer unserer Architekten hat uns schonmal angeboten er könnte uns ne alte Version seines Architektenprogramm geben, nur muss die unter Windows nicht laufen (laut seiner Aussage). Hab ich aber damals nicht weiter damit beschäftigt.

Schonmal danke für die Anregungen und Tipps

Servus

Stefan
 
Da unsere Internetseite mit Flash gemacht ist, kann ich darauf auch nicht verzichten.

Flash gibt es für Linux noch nicht, jedenfalls soweit noch nicht das es brauchbar wäre. Es soll wohl unter CrossoverOffice laufen (nie getestet)
Vielleicht reicht dir Uira schon
http://sourceforge.net/projects/uira/ aber inwieweit das aussreicht für eure Homepage kann ich dir auch nicht sagen.

Gibt's auch ne Möglichkeit Mac OS unter Linux zu "simulieren"?
Ja gibt es, einmal Qemu http://fabrice.bellard.free.fr/qemu/ und PearPC http://pearpc.sourceforge.net/
Dies sind aber eher Sachen für Developer/Tester und nicht zu empfehlen produktiv einzusetzen.

Appleonkel
 
Sollte man sich sein System nich so aussuchen wofür man es braucht. Ich denke bei den Programmen die ihr bisher verwendet und weiterhin verwenden wollt wäre es sinnvoller bei Windows zu bleiben. Da irgendwas zu basteln ist denke ich nicht die beste Lösung. Und Linux ist nunmal kein Ersatz für Windows sondern nur eine Alternative. In deinem Fall bilde ich mir ein ist es wohl keine Altenative -> fehlende Programme / Kenntnisse der Mitarbeiter

Wenn man eh alles simuliert sollte man gleich bei dem System bleiben, dann entfällt das Simulieren...
 
wine steht für wine is not (an) emulator.
was soviel heißt wie:
wine ist kein Simulator.
Also ist das mit dem Simulieren schon mal nicht richtig. Das nur so am rande weil das immer wieder falsch verstanden wird.
Wine ist eine Freie Linux Implementation der Windows Programmier Schnittstelle. Das heißt, dass das Programm die korrekten Aufrufe auch unter Linux findet. Es wird nichts vorgegaukelt oder Simuliert. Die Funktionalität von Windows ist voll da.

Ansonsten sind Migrationen eh so eine heikle Sache. Ich würde diese Migration von Windows auf Linux auf keinen Fall ohne meine Kollegen wagen.
Linux ist in vielen Punkten halt doch etwas anders als Windows.
Bedenke das man keine Laufwerksbuchstaben hat. Was das für ein Aufstand bedeutet. Die Leute wissen Plötzlich nicht mehr wo sie ihre Daten ablegen können. (Ich spreche hier aus Erfahrung!)

Also Wenn ich du wäre, würde ich mir dafür viel Zeit nehmen. Erst einmal deine Mitarbeiter von Open Office überzeugen. Feingespür entwickeln wie mann seine wünsche durchsetzt und seine Mitarbeiter überzeugt. Außerdem kann mann darüber Werkzeuge (z.B. Meetings) implementieren die helfen das Interesse für die Software zu entwickeln. Das ist IMHO der beste weg zu Linux.

Ob man sich dann für nen Terminal server, ne Migration zu einem anderen Produkt oder winelösung entscheidet ist später nebensächlich. Denn mit Linux hat man immer ein Problem. Linux hat sich noch nicht wirklich durchgesetzt. Viele Firmen sehen einfach noch nicht den Kundenstamm für ihre Produkte und beschäftigen sich entsprechend wenig damit. Umso mehr wird dann der User, bzw. Admin oder EDV Leiter gefragt um die IT-Unterstützung sicherzustellen.
Obwohl sich das jetzt immer mehr ändert. Also man hat heute weit bessere Karten als eventuell noch vor 3 Jahren.

Also wie schon gesagt. Versuch dich erst mit Open Office. Schalte MS Office erst, ab wenn die Mitarbeiter von sich aus zu Open Office greifen.

Ich denke Open Source größte Stärke ist der Gemeinschaftsgedanke der dahinter steht. Der offene umgang mit Problemen, Lösungen und Ideen innerhalb der Gemeinschaftem (wie dieses Forum), das macht Open Source stark. Die Software an sich ist genauso Gut oder Grottig wie die von Hersteller X.

Für die Möglichkeiten einer Linux Migration mit wine empfehle ich eigen Experimente. Sehr hilfreich ist es sich in der wine Mailingliste anzuschliesen (infos auf www.winehq.org).
Oder den Terminal Server ausprobieren. Soweit ich weis gibt es bei diversen Anbietern Triallösungen wo man sich mit der Materie vertraut machen kann. Aber auch ein Terminal Server benötigt know how das man lernen muss.

Alles langsam und gemächlich ansehen.

Außerdem würde ich ein Blick auf ReactOS werfen. ( www.reactOS.org ) die stecken zwar noch in den Kinderschuhen, aber eventuell ist dieses Betriebsystem (langfristig), eines das sich für euch mehr lohnt?
 
Alles Mumpitz.

Nutze Linux für Linux Software und Windows für Windows Software.

Und einen Umstieg der Warenwirtschaft würde ich erst gar nicht in Betracht ziehen. Wer will denn alle Stammdaten mal eben neu eintippen? Und das nur aus Lizenzgründen?

WINE ist für den Büroalltag aufgrund der Stabilität und vieler nicht gehender Funktionen absolut ungeeignet. Selbst Crossover ist ungeeignet, siehe Test in aktueller ct.

Und PC-Emulationen/Virtualisierungen ala VMWARE/QEMU kann man keiner Sekräterin antun. Wie ich muss Linux starten, um Windows zu starten?

Fazit: Alles so lassen, wie es ist. Wer Geld verdienen will im Berufsalltag, dem sollte die Lizenz der Software wurschtegal sein. Wichtiger als Glaubensfragen ist die Alltagstauglichkeit.
 
Ich habe im Frühjahr als Freelancer bei einer Migration von Windows geholfen. Das war ein produzierendes Unternehmen mit knapp 40 Clients.

Meine Aufgabe dabei war eher gering, ich habe einige Java-Programme für die neue "Umgebung" angepasst, sprich die Entwickler der Vorgängerversion haben den Javacode nicht wirklich plattformunabhängig geschrieben.

Die Migration war seit knapp 2 Jahren "in Arbeit", das heißt die IT-Abteilung des Unternehmens hat 2 Jahre mit der Planung und der Umstellung verbracht.
Ich war bei weitem nicht von Anfang an eingebunden und habe nur Teile mitbekommen, aber der Ablauf war keine Hau-Ruck-Aktion.

Zuerst wurden die bisherigen Anwendungen gesichtet und entsprechende Pendants unter Linux dafür gesucht. Soviel ich weiß hat es für fast alles geklappt, die meiste Software war eh ziemlich speziell und in Java geschrieben.
Der Hersteller hat problemlos, aber nicht ohne Bezahlung, bei der Umstellung geholfen.
Office-Programme, allem voran die Dokumente die Makros enthielten, wurden auf OpenOffice portiert.
Das stand zuerst als Alternative zur Verfügung, später wurde dann das MS Paket entfernt.

Irgendwann ging der erste Linux-Client ans Netz, nur einer, um Fehler aufzuspüren. Da gabs wohl auch einige. Als die Probleme soweit ausgemerzt waren und ein tatsächlich funktionieredes Linux-System vorhanden war wurde ein Dual-Boot auf den Clients eingerichtet. Im Frühjahr wurde Windows dann komplett getilgt.

Allerdings hat sich auch an der kompletten Infrastruktur des Netzes geändert. So hat nun jeder sein /home auf dem Server und es wird auf den Client eingebunden, was die Datensicherung und die Wartung sehr viel einfacher macht.

Als Distribution kam Debian zum Einsatz.

Wichtig vor einer Migration ist zu wissen, dass die benötigte Software die für den Geschäftsbetrieb, oder Alternativen verfügbar sind.

Übrigens, wenn ein Warenwirtschaftssystem gewechselt wird ist es unüblich die Daten neu einzugeben, normalerweise werden die Daten ins neue System portiert. Meist ähnelt sich die Datenbankstruktur im Hintergrund, so ist es möglich die Daten aus der alten Datenbank in die neue zu übernehmen.
Das ist zwar aufwendig, normalerweise aber bei einem Wechsel üblich. Man möchte ja auch auf seine alten Rechnungs- und Lieferdaten zugreifen können.
 
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