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Bootloader und Partitionstabelle

Heute habe ich eine Frage die Neuinstallation des Bootloaders betreffend:

Wenn ich den Bootloader (hier GRUB2) im MBR neu erstelle, wird dann auch die Partitionstabelle neu geschrieben?

Ich mußte auf meinem Notebook die Sicherung des installierten Windowssystems zurückladen, weil sich in den Browsern, vermutlich durch eine Unachtsamkeit meinerseits, eine nervige Toolbar namens "Babylon search" installiert hatte. Alle Versuche der Deinstallation, auch über Eingriff in die Registry, scheiterten. Also lud ich die Windows-Partitionen (sda1, 2 und 3) samt MBR :eek:ps: zurück.

Zum Abschluß riet mir das Wiederherstellungsprogramm den Bootloader neu zu erstellen, falls ich Linux installiert habe. Das habe ich auch brav gemacht.

Es läuft auch alles wieder einwandfrei. Allerdings wurden meine Partitionen ab sda9 "umnummeriert". Die bisherigen Partitionen sda9 - sda14 rutschten um einen Platz nach hinten, also jetzt sda10 -sda15. Die bisherige sda15 steht jetzt auf sda9.

Da ich dies nicht sofort bemerkte, kann ich nicht sicher behaupten, daß diese "Umnummerierung" anläßlich der Neuerstellung des Bootloaders im MBR vorgenommen wurde. Ich habe allerdings keine andere Erklärung dafür.

Die bisherige Partition 15 lag tatsächlich physisch zwischen den bisherigen Partitionen 8 und 9. Insofern ist die Partitionstabelle jetzt "geordnet".

Wenn mir zielführende Suchbegriffe für meine Frage einfielen, würde ich jetzt nicht fragen :roll:

Liege ich richtig? Oder bin ich auf dem Holzweg?

Gruss H.
 
Die einzige Gemeinsamkeit zwischen Boot-Code und Partitionentabelle ist der MBR als Speicherort. Mir ist noch kein Bootloader-Installationsprogramm untergekommen, das die Partitionentabelle verändert hätte.

Die Partitionentabelle im MBR umfaßt genau vier primäre Partitionen, von denen eine eine erweiterte Partition sein kann. Eine eigene Partitionentabelle für die in der erweiterten Partition enthaltenen logischen Partitionen gibt es nicht, die erweiterte Partition verweist auf die erste logische Partition, die erste logische Partition auf die zweite usw. Wenn jetzt mittendrinnen eine Partition gelöscht wird, muß diese Kette neu gebildet werden. Wird der jetzt freie Platz wieder für eine Partition verwendet, wird diese am Ende der Kette angehängt.

Selbstverständlich können gängige Partitionierungsprogramme wie fdisk und parted die logischen Partitionen bei Bedarf in die "richtige" Reihenfolge bringen. Wenn Dein Wiederherstellungsprogramm so etwas macht, ohne Dich zu fragen oder wenigstens zu informieren, finde ich das sehr seltsam.

P. S. Das Zurückspielen des MBR sowie die Bootloader-Installation waren Fleißaufgaben, beides steht in keinem Zusammenhang mit dem Wiederherstellen des Inhalts einzelner Partitionen (Ausnahmen für eine notwendige Bootloader-Installation wären eine Boot- bzw. Systempartition von Linux, wenn die vom Bootloader benötigten Dateien nicht in die ursprünglichen Sektoren zurückgespielt werden, und das Zurückspielen auf eine andere Platte, da Bootloader wie GRUB auch Daten in den Sektoren nach dem MBR speichern).
 
SUSEDJAlex schrieb:
wenn ich das richtig verstanden habe hast du den MBR mit Hilfe des Windows-DVD wieder neu geschrieben ...

Nein, nach dem Überschreiben des MBR durch das Wiederherstellungsprogramm habe ich anschließend den Bootloader durch openSUSE neu in den MBR schreiben lassen. Näheres hierzu in meiner folgenden Antwort an josef-wien.

josef-wien schrieb:
... Mir ist noch kein Bootloader-Installationsprogramm untergekommen, das die Partitionentabelle verändert hätte ...

Da openSUSE nach der Windows-Wiederherstellung nicht mehr startbar war, habe ich eine Live-CD (später auch eine DVD) von 12.2 gestartet und von dort vergeblich versucht den Bootloader neu in den MBR der Festplatte zu schreiben. Dies muß wohl über das Rettungssystem möglich sein. Mir gelang es aber nicht.

Daraufhin habe ich einfach openSUSE 12.2 neu installiert und hierbei GRUB2 in den MBR installieren lassen. Anschließend habe ich meine aktuellen Sicherungen der beiden Partitionen zurückgeladen und fertig war mein System. Daß mein Kubuntu und mein Mint, die in den Partitionen 9 - 11 lagen, nicht mehr funktionierten (weil verschoben), habe ich erst Tage später bemerkt.

Vielleicht hat ja die Bootloaderinstallation im Zuge der Neuinstallation "sortiert".

Gruss H.
 
In Deinen beiden Beiträgen schilderst Du eigentlich unterschiedliche Begebenheiten. Bei der Menge Deiner Aktivitäten kann man nicht einmal mehr vermuten, wann und wodurch die Reihenfolge-Korrektur erfolgt sein könnte.
 
@ josef-wien

Die Menge meiner Aktivitäten macht es auch für mich schwierig alles sauber zu rekonstruieren. Da ich nicht wußte, daß etwas Unerwartetes auf mich zukommt, habe ich auch nicht jeden Schritt, den ich vor einigen Tagen vorgenommen habe festgehalten.

Erschwerend kommt hinzu, daß ich etliche Male beim Versuch scheiterte den Bootloader in den MBR zu zwängen. Trotzdem habe ich ehrlich versucht keine falsche Spur zu legen.

Da ich mein kurzzeitiges Problem (wenn auch vielleicht umständlich) gelöst habe, will ich nicht weiter mein Erinnerungsvermögen strapazieren.

Als ich das Thema eröffnete hielt ich es für möglich, daß mir gleich in der ersten Antwort jemand erklärte wie die "Umsortierung" vonstatten gegangen sein könnte. Daß dies nicht geschah, stellt mich insofern zufrieden als ich nicht mehr alleine staunend vor dem "Unerklärlichen" stehe.

Ich danke Dir aber wiederum für Dein Engagement.

Gruss H.
 
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