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[GELÖST] Server aufrüsten, oder neu kaufen?

Hallo !

Eine Frage zur Belastung eines Servers.
Da ich das Thema LTSP, Terminal-Server usw. absolut nicht blicke (bzw. meine Tests immer scheiterten), werde ich das einer Firma übergeben.

Entstehen soll ein Netzwerk mit Terminal-Server bzw. -Clients, d.h. alle Anwendungen sollen auf dem Server laufen, so dass ich langfristig nach und nach die Clients austauschen kann gegen ThinClients, also PCs ohne hdd usw, mit niedrigen Stromverbrauch. (ich möchte keine Variante mit images, die dann über das LAN geladen werden usw.)

Bedient werden sollen derzeit 7 Clients, es werden evtl. mal ca. 12 werden.
OpenSuse 11.1, KDE 4.x, Openoffice 3.x, und noch einiger Kleinkram.

Die Frage ist nun, ob es ausreicht, meinen jetzigen Server aufzurüsten, oder ob ich sofort einen neuen kaufen sollte. Insbesondere OpenOffice gibt mir zu denken, das ist ein gewaltiger Ressourcenfresser.

Ich habe derzeit einen Dell Poweredge Server mit Xeon 2.4 GHz (single core), 512 Mb RAM.
Aufrüstbar um einen zweiten Prozessor und auf max. 4GB.
Das Ergebnis wären also 2x CPU mit je 2.4 GHz und 4GB RAM.

Reicht das aus? Falls nicht, was wird dann benötigt?
Als Alternative tendiere ich zu einem Quad Phenom (ca. 2.6 - 2.8 GHz) und 8 oder 12 GB RAM, allerdings liege ich da auch schon bei locker 1000,- Euro (inkl. hdds usw.)

Gruß
Olaf
 
Schau mal bei www.ltsp.org vorbei. Da gibt es einen SizingGuide welcher die notwendige Hardware gut beschreibt.
http://wiki.ltsp.org/twiki/bin/view/Ltsp/ServerSizing
 
Hallo !
nbkr schrieb:
Schau mal bei http://www.ltsp.org vorbei. Da gibt es einen SizingGuide welcher die notwendige Hardware gut beschreibt.
http://wiki.ltsp.org/twiki/bin/view/Ltsp/ServerSizing
Danke Dir für den Link.
Ich kannte zwar diese Seite noch nicht, aber die Formel hatte ich an anderer Stelle bereits gelesen.

Ich empfinde sie aber irgendwie als unglaubwürdig, oder vielleicht auch nur als zu pauschal, da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Terminal-Server mit z.B. weniger als 1 GB RAM 10 Terminals mit KDE + Openoffice versorgen kann.
(Total Ram = 256 + ( 50 * 10 ) = 256 + 500 = 756MB)
Dieser Gedanke zwingt sich mir auf, wenn ich mir vor Augen führe, wie lange OpenOffice auf meinen PCs zum Starten usw. benötigt:
Meine schnellsten PCs sind Celeron 3,2 GHz mit 1 GB Ram, und hier benötigt OpenOffice beim ersten Start locker 20 Sekunden. Auf einigen anderen Rechnern dauert's auch mal über eine Minute. Selbst die weiteren Starts dauern mindestens 5 Sekunden, und dabei friert KDE ja fast ein Wie soll eine solche Kiste dann 10 PCs gleichzeitig versorgen?

Gruß
Olaf
 
Hallo!

das Aufrüsten reicht völlig aus!

Wichtig ist in erster Linie ausreichend RAM. Wenn Du deinen Server auf 4 GB-Ram bringst, ist bei 12 Clients nicht einmal eine 2. CPU notwendig, aber sofern du das Geld dafür hast, dann baue sie dir ein.
Der geringe Speicherbedarf von 50 MB je Client liegt an den Shared Libraries. Ein Programm zB OpenOffice wird auf dem Server im Prinzip nur einmal in den RAM geladen, auch wenn 12 Cients damit arbeiten. Ich persönliche empfehle die aber mit mindestens 128 MB pro Client zu kalkulieren. Bei 4 GB bist du aber auf der sicheren Seite.

Du solltest aber auch noch folgendes beachten. Der RAM auf den ThinClients sollte heutzutage auch 128 MB und mehr betragen. Ansonsten können dir einige Applikationen abstürzen, der Client friert ein oder je nach Art des Terminalservers wird angefangen übers Netz zu swappen. Bei den heutigen RAM-Preisen für 128 MB Riegel sollte das kein Thema sein.
Ebenso ist es wichtig auf dem Server einigermaßen schnelle Festplatten (zb SATA-2) mit möglichst großen Cache zu benutzen. Ich persönliche habe die Erfahrung gemacht, dass 2 Festplatten wie ein Turbolader wirken können. Auf Platte 1 legst du das eigentliche Betriebssystem und die Programme und auf Festplatte 2 die Userdaten, also /home. Wenn Du noch eine 3. Platte übrig haben solltest, dann binde diese unter /tmp ein. Denn viele Applikationen - so auch KDE - erzeugen jede Menge temporärer Daten. Aber diese Effekte treten nach meinen Erfahrungen erst ab 25-30 gleichzeitigen Clients auf.

Hast Du dir Gedanken über die Benutzerverwaltung gemacht? Soll dein TerminalServer das machen, oder ein ExtraServer? Ebenso Internetserver mit Jugendschutz?

Ich persönliche habe die besten Erfahrungen mit LTSP gemacht. Nach der Grundinstallation setzt man das Ding in ca 1 h auf.
Bei weiteren Fragen melde dich noch einmal, notfalls auch per PM.

cu
 
Hallo cochise.geronimo !

Vielen Dank für Deine Antwort.
Ich bin in den vergangenen Tagen mit derartig unterschiedlichen Informationen in Berührung geraten, dass ich als weitere Alternative schon einen neuen DELL-Server mit 2x Quad Opteron und 16GB RAM ins tränende Auge gefasst habe (ca. 1600,- Euro, ächz ...).
Eigentlich wollte ich die Entscheidung bereits längst getroffen haben.

cochise.geronimo schrieb:
Hallo!
Wichtig ist in erster Linie ausreichend RAM. Wenn Du deinen Server auf 4 GB-Ram bringst, ist bei 12 Clients nicht einmal eine 2. CPU notwendig, aber sofern du das Geld dafür hast, dann baue sie dir ein.
Die Single Xeon 2,4 GHz gibts auf ebay für ca. 16,- bis 39,- Euro, daher würde ich die einfach "sicherheitshalber" dazunehmen.
Beim Arbeitsspeicher wirds nun schwieriger, ich weiss erst seit wenigen Tagen, dass es da wohl Unterschiede gibt zwischen Desktop und Server. Bis jetzt habe ich eigentlich stinknormales RAM eingeplant, aber nun werde ich wohl erstmal schauen müssen, ob der Server das nimmt. Falls nicht, also falls es doch nur mit teuren RAM geht, dann wird die Aufrüstung zu teuer im Vergleich zu einem Server aus gebrauchten Komponenten, welcher mir von einem darauf spezialisierten Händler angeboten wurde:

2x Dual Xeon 2,6 GHz, 4GB RAM -> 299,- Euro
oder
2x Dual Xeon 2,6 GHz, 6GB RAM, 2x 400GB hdd / 7200er -> 445,- Euro

Hier wären alle Komponenten richtige Serverbauteile.

Wenn ich meinen jetzigen aufrüste, bedeutet die Aufrüstung in etwa
+ 1x Single Xeon ca. 25,- Euro
+ 4x 1GB RAM je ca. 25,- Euro = 100,- Euro
+ 2x hdd je ca. 60,- = 120,- Euro
--> 245,- Euro
Kalkuliert mit normalen Desktop-Bauteilen (außer der CPU natürlich).

Im Vergleich dieser beiden siegt also in der Relation eigentlich der Kauf des gebrauchten, stärkeren Servers, oder?

cochise.geronimo schrieb:
Du solltest aber auch noch folgendes beachten. Der RAM auf den ThinClients sollte heutzutage auch 128 MB und mehr betragen. Ansonsten können dir einige Applikationen abstürzen, der Client friert ein oder je nach Art des Terminalservers wird angefangen übers Netz zu swappen. Bei den heutigen RAM-Preisen für 128 MB Riegel sollte das kein Thema sein.

Ich habe die Technik an sich absolut nicht geblickt, d.h ich weiss eigentlich nichtmal, wofür der Client RAM benötigt, wenn doch alles auf dem Server läuft und kein Image geladen wird. Meine laienhafte Vorstellung ist, dass der Client sein RAM irgendwie für die reine "Darstellung" auf dem Bildschirm benötigt, also quasi eine Art VNC-Sitzung.

cochise.geronimo schrieb:
Hallo!
Ebenso ist es wichtig auf dem Server einigermaßen schnelle Festplatten (zb SATA-2) mit möglichst großen Cache zu benutzen. Ich persönliche habe die Erfahrung gemacht, dass 2 Festplatten wie ein Turbolader wirken können. Auf Platte 1 legst du das eigentliche Betriebssystem und die Programme und auf Festplatte 2 die Userdaten, also /home. Wenn Du noch eine 3. Platte übrig haben solltest, dann binde diese unter /tmp ein. Denn viele Applikationen - so auch KDE - erzeugen jede Menge temporärer Daten. Aber diese Effekte treten nach meinen Erfahrungen erst ab 25-30 gleichzeitigen Clients auf.
Mh, das wird schwierig. Mein jetziger Dell Poweredge hat (glaub ich) nur IDE. Wie relevant ist der Unterschied in meinem Fall zu SATA? Auch der oben beschriebene, gebrauchte Server hat soweit ich weiss kein SATA. Ich meine, wenn es dabei nur um 10 oder 20 % geht, dann ist das vermutlich zu verschmerzen, aber wenn es um ein mehrfaches geht, wird es zum Problem.

Bzgl. der Aufteilung auf mehrere Platten:
ich hatte eigentlich nur 2 Platten ins Auge gefasst, RAID ...X...Y...Z... keine Ahnung welche Nummer das ist, jedenfalls "gespiegelt".
Nehmen wir mal an, ich würde in Anlehnung an Deinen Vorschlag die System/Softwaredaten auf ein, und die Userdaten auf eine zweite Platte packen - welche spiegel ich dann (auf eine dritte Platte)? Und wie umfangreich wird dann überhaupt die Datensicherung?
Ich schrecke da doch ziemlich zurück.

cochise.geronimo schrieb:
Hast Du dir Gedanken über die Benutzerverwaltung gemacht? Soll dein TerminalServer das machen, oder ein ExtraServer? Ebenso Internetserver mit Jugendschutz?
Ich weiss nicht, ob ich Dich richtig verstehe. Oder anders gesagt denke ich bisher, der Server soll einfach die User verwalten - weil ich gar keinen Grund kenne, warum er das nicht tun sollte :)
"LDAP" habe ich noch ins Auge gefasst. Das sagt mir zwar auch relativ wenig, aber ich weiss, dass ich dann _irgendwann_ die Useraccounts mit denen von egroupware (Einführung ist in Planung) im EInklang hätte, bzw. dass diese dann identisch wären.
Internetserver mit Jugendschutz, ich weiss nicht. Bisher sollen lediglich 3 Clients vollständigen Webzugang erhalten, die anderen sollen nur Mails abrufen können.

Gruß
Olaf
 
Hallo!

Code:
Ich habe die Technik an sich absolut nicht geblickt, d.h ich weiss eigentlich nichtmal, wofür der Client RAM benötigt, wenn doch alles auf dem Server läuft und kein Image geladen wird. Meine laienhafte Vorstellung ist, dass der Client sein RAM irgendwie für die reine "Darstellung" auf dem Bildschirm benötigt, also quasi eine Art VNC-Sitzung.
Das Booten eines ThinClients verläuft - zumindest bei LTSP - im Groben wie folgt:
Der ThinClient stellt bei seinem Start über PXE oder aber Netboot eine Anfrage wer er ist.
Ein DHCP-Server antwortet ihm und teilt ihm mit, wo er einen zu bootenden Kernel findet.
Dieser wird jetzt geladen, entpackt und gestartet.
Je nach Grafikkarte auf dem Client wird ein entsprechender X-Server vom Terminalserver geladen und ausgeführt.

Das sind schon 2 Sachen, wofür der Client RAM benötigt. Der auf dem Client laufende X-Server benötigt weiterhin RAM zum Zwischenpeichern von Daten zB Grafiken.

Code:
Mh, das wird schwierig. Mein jetziger Dell Poweredge hat (glaub ich) nur IDE. Wie relevant ist der Unterschied in meinem Fall zu SATA? Auch der oben beschriebene, gebrauchte Server hat soweit ich weiss kein SATA. Ich meine, wenn es dabei nur um 10 oder 20 % geht, dann ist das vermutlich zu verschmerzen, aber wenn es um ein mehrfaches geht, wird es zum Problem.
Bei deinen 12 Clients ist das noch kein Problem. Das taucht erst jenseits der 20 Clients auf.
RAID, welches auch immer, halte ich nicht für notwendig. RAID ist zudem keine(!) Datensicherung, sondern alles inklusiver allem Mist der User wird nur auf 2 oder mehr Platten verteilt und viele RAID-Controller bremsen ein System eher aus. Mit RAID habe ich persönlich nur schlechte Erfahrungen gemacht. Es sei denn, Du hast kritische Anwendungen und musst eine extrem hohe Verfügbarkeit garantieren. Ein regelmäßiges Backup der Userdaten ist wichtiger.
Code:
Ich weiss nicht, ob ich Dich richtig verstehe. Oder anders gesagt denke ich bisher, der Server soll einfach die User verwalten - weil ich gar keinen Grund kenne, warum er das nicht tun sollte :-)
"LDAP" habe ich noch ins Auge gefasst. Das sagt mir zwar auch relativ wenig, aber ich weiss, dass ich dann _irgendwann_ die Useraccounts mit denen von egroupware (Einführung ist in Planung) im EInklang hätte, bzw. dass diese dann identisch wären.
Internetserver mit Jugendschutz, ich weiss nicht. Bisher sollen lediglich 3 Clients vollständigen Webzugang erhalten, die anderen sollen nur Mails abrufen können.
LDAP wäre bei Dir wohl mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich habe bei mir immer eine Schule mit hunderten von Usern, mehreren Terminalservern, unterschiedlichen Betriebssystemen, standalone Rechnern usw. im Hinterkopf. Ich weiß nicht, wie das Szenario bei dir aussieht (eine kleine Firma, Schule, Internetcafe , ...? ).

Gruß
 
Hallo !

Erstmal vielen Dank für die Erläuterungen. Ich kannte die Abläufe bereits in etwa, aber jetzt ist's doch wieder ein wenig verständlicher geworden.

cochise.geronimo schrieb:
LDAP wäre bei Dir wohl mit Kanonen auf Spatzen schießen. Ich habe bei mir immer eine Schule mit hunderten von Usern, mehreren Terminalservern, unterschiedlichen Betriebssystemen, standalone Rechnern usw. im Hinterkopf. Ich weiß nicht, wie das Szenario bei dir aussieht (eine kleine Firma, Schule, Internetcafe , ...? ).
Kleine Firma, ca. 7 User, evtl. mal ca. 12. Von den 7 Usern sind nur 3 "Bürokräfte", also fast durchgehend am PC. Die anderen müssen lediglich "immer wieder mal" dran, Office-Dokumente erstellen.
Der Grund für LDAP wäre bei mir, dass es nunmal schon schwierig genug ist, den Mitarbeitern überhaupt das anlegen von _sicheren_ Paswörtern nahezulegen, aber dies bei drei verschiedenen Instanzen noch schwieriger ist: Suse / Server + egroupware + (interner) Mailserver.
Die Passwörter müssen bei dieser Installation identisch sein, speziell egroupware + Mailserver.

Es wird einfach zu kompliziert, daher wünsche ich mir zu "irgendwann" (am besten sofort) ein einziges Passwort für jeweils einen User, das dann für alle abfragenden Elemente gilt.

Aber ich glaube, da bewegen wir uns gerade auf ein neues Thema zu, ich setze diesen Thread daher auf "gelöst":
ich habe einen neuen "Server" gekauft, allerdings bestehend aus normalen PC-Komponenten.
Phenom QuadCore 3.0 GHz, 8GB RAM, 2x 500GB hdd

Ich hatte mich bei meinem alten Server verrechnet, der hätte ECC-RAM benötigt, somit wäre die Aufrüstung deutlich teurer geworden. Das dann zzgl. hdd's - da hab ich mich lieber für einen neuen entschieden.

Vielen Dank für Deine (eure) Hilfe. Entsprechend euren Erläuterungen dürfte ich mich mit dne jetzigen Werten auf der sicheren Seite befinden bzgl. Prozessor und RAM.

Gruß
Olaf
 
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