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github und discussions

framp

Moderator
Teammitglied
Ich habe verschiedenen Code im github und ein Repo davon bekommt immer wieder Anfragen aber auch Problemberichte als Issue. Bislang habe ich alle FragenIssues eben als Issues mit dem Hintergund "Frage" angehandelt. Es gibt aber schon seit laengerem auch die sog. "discussions" wo man zu einem Repo eben wie der Name sagt diskutieren kann bzw Fragen stellen kann.

Irgendwie verstehe ich nicht was der Mehrwert der "discussions" zu den normalen github issues sein soll. Auch hat bislang ein einziger Nutzer einen "discussion" Beitrag erstellt bei 500 Issues von denen um die 100 Anfragen - also 20% Fragen sind.

Gibt es jemanden der "discussions" im github nutzt und mir den Mehrwert erklaeren kann?
 

marce

Guru
Nutzen? Nein.

Mehrwert? Naja, Du kannst halt so eine Art Thread wie hier im Forum abbilden - ob da github der passende Ort ist muss jeder für sich entscheiden und dürfte auch je nach Projekt mal so oder so sein.

Issue ist halt Issue - anlegen, Fakten rein, ggf. eine Nachfrage, erledigen, close + release.
Discussion - längerfristige Diskussion / Fragen zum Projekt und ggf. dessen Weiterentwicklung.
 

spoensche

Moderator
Teammitglied
Die Issues sind für die Meldung von Fehlern gedacht. Der Übersicht halber wurden dann "discussions" eingeführt. So können allgemeine Fragen, die kein Fehler sind, getrennt von den eigentlichen Fehlern gehandelt werden.

Bei einem Fix, gibt es i.d.R ein entsprechendes Issue dazu. Allgemeine Fragen kann man aber nicht patchen. :)
 

abgdf

Guru
Kann auch damit zusammenhängen, daß es bisher schwierig war, den Autor eines Github-Projekts über die Plattform zu kontaktieren. Das war immer blöd: Wenn man was anmerken wollte, mußte man umständlich seine Email-Adresse heraussuchen, und Viele hatten die auch nicht angegeben.
Wenn die Rubrik "discussions" dieses Problem löst, wäre das 'ne gute Sache.

Es gab wohl die Möglichkeit, "@name" in sein eigenes Readme zu schreiben, aber mir ist nie klar geworden, was das genau bewirkte.
Eine Kontaktoption wie auf anderen Plattformen üblich ist da sicher die bessere Lösung.

Hab' gerade mal geguckt: In den Projekten in meinem Account sehe ich (noch?) keine Rubrik "discussions", nur "issues". Seltsam.
Edit: Ah, ok, muß in den Projekt-Settings erst aktiviert und eingerichtet werden, wenn man das haben will:

https://docs.github.com/en/discussions/quickstart

Hmm, die Leute, die ihre Email-Adresse nicht angeben, werden sich wohl auch nicht die Mühe machen, "discussions" einzurichten.
Das bedeutet, man kann Autoren immer noch nicht sicher über die Plattform kontaktieren (wie z.B. hier mit "PN"). Toll. Na ja, Microsoft halt (Github gehört zu Microsoft).
 
OP
framp

framp

Moderator
Teammitglied
abgdf schrieb:
Kann auch damit zusammenhängen, daß es bisher schwierig war, den Autor eines Github-Projekts über die Plattform zu kontaktieren.
Meistens wollen die Maintainer das doch auch nicht denn das kann sehr schnell dazu fuehren dass die Maintainer ungefiltert zugemuellt werden. Ueber Issues kann jederzeit kommuniziert werden - nur bestimmt das wann und ob die Maintainer.

spoensche schrieb:
Bei einem Fix, gibt es i.d.R ein entsprechendes Issue dazu. Allgemeine Fragen kann man aber nicht patchen.
Klar kann man github als reines Problemtracking und Coderepository nutzen mit all dem Drum und Dran wie PRs, Commits, Branches usw aber ich kenne viele Repos die auch normale Anfrage wie auch Feature Requests als Issue behandeln. Oftmals finden auch im github technische Diskussionen zwischen Maintainern wie auch externen Entwicklern zu einem Feature oder Issue statt.

Ich verstehe dass man mit den discussions eine breitere Faecherung der Diskussionen vornehmen kann. Aber irgendwie sehe ich nur dass dadurch nur noch mehr Aufwand entsteht das alles zu handlen. Das Einzige was ich sehe ist dass man viel im github machen kann und man keine weiteren externen Tools nutzen muss.
 

abgdf

Guru
framp schrieb:
Meistens wollen die Maintainer das doch auch nicht denn das kann sehr schnell dazu fuehren dass die Maintainer ungefiltert zugemuellt werden. Ueber Issues kann jederzeit kommuniziert werden - nur bestimmt das wann und ob die Maintainer.
Auch wenn Github grundsätzlich jedem offensteht, meldet man sich dort ja nur an, wenn man selbst was entwickelt hat. Glaube nicht, daß Leute, die bei Github angemeldet sind, andere Maintainer zumüllen. Das ist ja doch ein recht illustrer Kreis von Personen dort.
 
OP
framp

framp

Moderator
Teammitglied
abgdf schrieb:
Das ist ja doch ein recht illustrer Kreis von Personen dort.
Jeder der OpenSource nutzt und Probleme und/oder Fragen hat hat per github den direktesten Draht zum Maintainer. Ergo gibt es viele Leute die keinen Code schreiben aber aus vorgenannten Gruenden im github angemeldet sind.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
framp schrieb:
Jeder der OpenSource nutzt und Probleme und/oder Fragen hat hat per github den direktesten Draht zum Maintainer. Ergo gibt es viele Leute die keinen Code schreiben aber aus vorgenannten Gruenden im github angemeldet sind.
Da hast Du leider faktisch recht. Leider, weil dahinter Firma Microsoft steht, die vor ein paar Jahren den Laden gekauft hat und hier schon wieder eine Quasi-Monopolstellung inne hat.

Wie sehr ich hoffe, dass Codeberg als Alternative ein Erfolg wird...
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
marce schrieb:
Gitlab gibt's ja auch noch.
Aber GitLab ist doch auch wieder nur ein kommerzielles Ding und kann bei Erreichen einer bestimmten Größe einfach wieder von irgendeinem GAFAM-Player für ein paar Milliarden aufgekauft werden.

Dagegen ist Codeberg eine Non-Profit-Organisation. Theoretisch sollte das ein großer Vorteil sein. Theoretisch...
 

marce

Guru
gehrke schrieb:
Non-Profit-Organisation. Theoretisch sollte das ein großer Vorteil sein. Theoretisch...
... solange die Finanzierung funktioniert und keinerlei interner oder externer Stress auftritt. Und sich das ganze etabliert hat. Und "Relevanz" hat.

... ansonsten verschwinden solche Projekte auch einfach gerne mal "einfach so" oder kommen in einen Zustand, den man auch nicht unbedingt möchte...
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
marce schrieb:
gehrke schrieb:
Non-Profit-Organisation. Theoretisch sollte das ein großer Vorteil sein. Theoretisch...
... solange die Finanzierung funktioniert und keinerlei interner oder externer Stress auftritt. Und sich das ganze etabliert hat. Und "Relevanz" hat.

... ansonsten verschwinden solche Projekte auch einfach gerne mal "einfach so" oder kommen in einen Zustand, den man auch nicht unbedingt möchte...
Die Hoffnung stürbt zuletzt. Alles richtig, was Du schreibst, besonders bei der Finanzierung. Aktuell können wir schon froh sein, wenn eine wachsende Anzahl Leute versteht, dass es ein Problem ist, dass fast alle freien Projekte letztlich unter Einfluss von Microsoft stehen. Der Weg zu einer freieren Plattform ist da noch unglaublich weit.
 

marce

Guru
abgdf schrieb:
Und Sourceforge? Das ist doch eigentlich die klassische Plattform für Open-Source-Projekte.
du meinst die, die sich schon mal dadurch ausgezeichnet haben, daß sie in Downloads irgendwelche Drive-By-Installer integriert haben?
 

marce

Guru
gehrke schrieb:
Die Hoffnung stürbt zuletzt. Alles richtig, was Du schreibst, besonders bei der Finanzierung. Aktuell können wir schon froh sein, wenn eine wachsende Anzahl Leute versteht, dass es ein Problem ist, dass fast alle freien Projekte letztlich unter Einfluss von Microsoft stehen. Der Weg zu einer freieren Plattform ist da noch unglaublich weit.
... wenn Du unabhängig sein willst - bleibt Dir nur eine self-hosted-Lösung. Muss ja kein GitLab sein, das gibt's auch in schlanker.

Bei allem anderen besteht immer die Gefahr, dass durch irgendwelche externen Faktoren die Freiheit irgendwann eingeschränkt ist.

... oder man hofft drauf, dass eine so große Organisation dahintersteht, die "per se" unangreifbar ist, siehe evtl. z.B.
https://www.golem.de/news/statt-github-fsf-will-eigene-code-hosting-plattform-starten-2002-146870.html
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
marce schrieb:
... wenn Du unabhängig sein willst - bleibt Dir nur eine self-hosted-Lösung.
Ist bekannt, aber ich meine nicht absolut unabhängig, denn dann müsste ja wieder jeder selbst sein eigenes Ding machen. Sondern unabhängig von den großen Konzernen. Eine öffentlich betriebene Infrastruktur, wie es sie mit Mozilla beispielsweise gibt bzw. angedacht war.
Ja, ist klar, dass auch Mozilla finanziell von Google abhängig ist. Probleme überall...
 

abgdf

Guru
marce schrieb:
abgdf schrieb:
Und Sourceforge? Das ist doch eigentlich die klassische Plattform für Open-Source-Projekte.
du meinst die, die sich schon mal dadurch ausgezeichnet haben, daß sie in Downloads irgendwelche Drive-By-Installer integriert haben?
Aua! :) Wußte ich gar nicht.

Ein wirklich unabhängiger, zentraler Open-Source-Hoster wäre dann wohl eine Aufgabe für die Free Software Foundation. Die dann mit Spenden unterstützt werden müßte.

Eines muß man Github lassen: Das funktioniert wirklich ganz wunderbar. Das macht richtig Spaß. So sehr, daß man beinahe den Pferdefuß vergessen könnte. Aber das darf man nicht.
 

gehrke

Administrator
Teammitglied
Ich denke, dass wir dringend von der Spendenfinanzierung wegmüssen und akzeptieren, dass bestimmte Komponenten von OpenSource einfach hohheitliche Aufgaben sind und damit durchaus mit Steuergeld finanziert werden sollten. Digitale Infrastruktur sollte einen ähnlichen Stellenwert bekommen wie analoge Verkehrswege.

Dazu gehören auch Security-Audits bei wichtigen Software-Komponenten wie openssl. log4shell lässt grüssen...
 
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