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[INFO] USB Festplatte (300GB) - welches Format?

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Yehudi

Guru
Ich habe mir eine 300GB USB Festplatte gekauft, die ist in Windowsformat formatiert, und wird auch problemlos erkannt. Ich habe mal über YAST versuchen wollen, sie in Reiser zu formatieren, und da bekomme ich gesagt, dass eventuell das SYstem nach der formatiereung Probleme aufweisen könnte. Also habe ich aus Erfahrung erst mal die Finger davon gelassen, denn als ich das erste mal eine Festplatte bei Linux eingehängt habe, funktionierte der nächste Start nicht mehr.
Ich will die Festplatte problemlos ein und ausschalten können, ohne das ich sie mounten muss, und oder Das System hinterher in Mitleidenschaft gezogen wird. Und die Platte muss zügig unter Linux arbeiten können, das ist nämlich mit dem Windowsformat nicht möglich.
 

misiu

Moderator
Teammitglied
Ich habe leider keine Erfahrungen mit so grossen Einzelspeichergeräten,
allerdings kann es damit tatsächlich Probleme geben.

1. Einige Motherboards haben Startprobleme, wenn
ein USB-Massenspeicher-Gerät dranhängt (dieses Verhalten habe
ich selber bei Athlon, wie Pentium-Boards beobachtet, wie später
auch in einem Zeitschrift-Artikel in der c´t gelesen:
http://www.heise.de/ct/05/09/180/default.shtml , auch
Massenspeicher ohne Bootsector bringen solche Probleme mit sich.
Dies ist nicht immer zu beheben, manchmal hilft ein BIOS-Update,
evtl. gibts dafür BIOS-Optionen :
Booten vom Massenspeicher abschalten.
Solches habe ich bei Bluetooth-, Wireless-, USB-Sticks beobachten können.

2. Separate Stromversorgung ist ein muss.

3. Die Plattengeometrie muss richtig/vollständig erkannt werden.

4. Als Dateisystem kannst du ReiserFS nutzen (mehr dazu:
http://www.namesys.com/ ) , dabei auf die Mountoptionen
achten, da du in 3 verschiedenen Reiser-Modi darauf zugreifen kannst:
Zitat aus YaST:
"Daten-Journaling-Modus: Bestimmt den Journaling-Modus für
Dateidaten. journal -- Alle Daten werden in das Journal übertragen,
bevor sie in das Hauptdateisystem geschrieben werden. ordered --
Alle Daten werden direkt in das Hauptdateisystem geschrieben, bevor
deren Metadaten in das Journal übertragen werden. writeback --
Datenfolge wird nicht erhalten."

Zuletzt wird ReiserFS weiter bzw. neuentwickelt, die Neuentwicklung
heisst Reiser4 und besitzt den schnellsten Journaling bis jetzt.
Allerdings kann es bei bestimmten Vorraussetzungen zum Datenverlust
kommen, deswegen sollte man da noch etwas abwarten.

Sonst kommt auch noch ext3 , als Journalingdateisystem in Frage:
http://linuxwiki.de/ext3

5. Bei sehr grossen Dateimengen ist ein manuelle umount immer
noch die sicherste Lösung, sonst kann es sein, dass die Platte
während des Schreibens abgeklemmt wird. Bei USB ist die
Unterbrechung leider immer möglich. Sonst kann man sich an
den LED-s am Gehäuse orientieren, ob der Schreibvorgang beendet wurde.

6. Bei SuSE 10.0 und USB 2.0 gibts ein Problem, der mit diesem Trick:
http://sbox.bgweiz.at/stefan.reisinger/web/index.php/suse-100-usb-stick-geschwindigkeits-bug/
umgegangen werden kann.

7.Für Sehr grosse Dateimengen , wie z.B. bei Videobearbeitung, wo die
einzelne Dateien über 2GB gross sind empfiehlt sich auch das Dateisystem
XFS:
http://de.wikipedia.org/wiki/XFS
Besticht mit sehr guten Performance bei Umgang mit grossen Dateien, die
sich bei Dateien ab 4GB noch steigert.


MfG
misiu
 
OP
Y

Yehudi

Guru
Das war sehr übersichtlich, und ohne Schnickschnack sehr informativ geantwortet. Ganz großes Lob. Wäre doch schön, wenn Du es unter wichtig verewigst.
Meine Frage ist voll und ganz beantwortet.

Den Bug unter Suse 10.0 konnte ich hier tatsächlich feststellen, bei Kanotix flutscht das Lesen und schreiben hingegen.
 

coogor

Hacker
misiu schrieb:
6. Bei SuSE 10.0 und USB 2.0 gibts ein Problem, der mit diesem Trick:
http://sbox.bgweiz.at/stefan.reisinger/web/index.php/suse-100-usb-stick-geschwindigkeits-bug/
umgegangen werden kann.
Der Link ist leider mausetot......
 
OP
Y

Yehudi

Guru
Hallo msiu,

Du kannst dieses Howto nach FAQ verschieben, ich habe es hier ins Wiki gestellt:
http://www.linux-club.de/faq/USB_Festplatte
 

Fat_Fox

Hacker
Das Problem ist das eine so formatierte Festplatte unter Windows nur mit Zusatzsoftware zu gebrauchen ist (Totalcommander mit Plugin z.B.).

Wenn man also an verschiedenen Systemen arbeiten muss oder will sollte man den kleinsten gemeinsamen nenner suchen: FAT 32

Es ist mitlerweile auch möglich eine ordentlich formatierte NTFS Festplatte unter Linux zu beschreiben das geht mit ntfs-3g nach meiner Erfahrung recht ordentlich (ebenfalls USB 2.0 HDD mit 300 GB)
 
OP
Y

Yehudi

Guru
Ihr könnt Euch gerne in dem Wiki-Artikel beteiligen, dafür habe ich ihn rübergeschubst, damit weitere Informationen hinzugefügt werden können.
http://www.linux-club.de/faq/USB_Festplatte
 
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