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Mit Knoppix Festplatte dumpen und mounten...

Solus

Newbie
Also, folgendes: Die Firmware meiner Festplatte ist kaputt, sodaß ich keinen Zugriff mehr habe. In einem Forum entdeckte ich für genau diesen Fehler die Möglichkeit, zumindest per Linux an die Daten zu kommen, indem man mit dd if=/dev/hdb of=/dev/null ein Image der Festplatte erstellt und dann mit mount /dev/hdb /mnt/mydrive mountet.

Mein Plan ist nun, diese Prozedur mit Hilfe einer neuen Festplatte und Knoppix durchzuführen. Da ich keinerlei Ahnung von Linux habe (mußte nur mal kurz an der Uni damit arbeiten), möchte ich folgendes wissen:

1. Ist das mit Knoppix überhaupt realisierbar ?
- Befehle vorhanden ? Wie ist das mit dem Schreibschutz von Knoppix ?
2. Welche sonstigen, damit verbundenen Probleme kommen auf mich zu ?

Ich hoffe, der eine oder andere Linux-Experte kann mir da weiterhelfen. Wenn das natürlich alles derartig idiotensicher ist, daß ich das mit meinen 12 Jahren AmigaWorkbench- und Windows-Erfahrungen locker alleine hinbekomme, reicht auch ein "Och, das machst Du schon.". :wink:

Danke für's lesen.
 
Solus schrieb:
Also, folgendes: Die Firmware meiner Festplatte ist kaputt, sodaß ich keinen Zugriff mehr habe. In einem Forum entdeckte ich für genau diesen Fehler die Möglichkeit, zumindest per Linux an die Daten zu kommen, indem man mit dd if=/dev/hdb of=/dev/null ein Image der Festplatte erstellt und dann mit mount /dev/hdb /mnt/mydrive mountet.
-of=/dev/null kopiert quasi in den Papierkorb. :oops:

dd_rescue hilft beim Kopieren von Partitionen mit defekten Sektoren. Ob sich eine Festplatte mit der kaputter Firmware überhaupt noch lesen lässt, weiss ich nicht. Wenn diese vom Bios nicht mehr erkannt wird, dann sieht's schlecht aus. :cry:

Könntest du "keinen Zugriff mehr habe" etwas genauer formulieren?

Mein Plan ist nun, diese Prozedur mit Hilfe einer neuen Festplatte und Knoppix durchzuführen.

Knoppix hat dd_rescue an Bord, die erweiterte Version von dd. Vorteil ist, dass es nicht bei Fehlern abbricht (das macht dd nämlich.. :?)

Hier gibt's eine schöne Anleitung zum retten von Partitionen (nicht die komplette Festplatte, weil man kann nur Partitionen mounten um die Dateien anschliessend zu kopieren ;)):
:arrow: http://www.google.com/search?hl=de&q=dd_rescue&lr=lang_de&btnI=I'm+Feeling+Lucky :idea:
(führt zu http://www.linux-user.de/ausgabe/2004/08/048-dd-rescue/index_html).

Ausreichend dimensionierter Festplattenplatz ist von Vorteil. Etwa 3x die Grösse der zu rettenden Partition wird benötigt:
  • Partitions-Image, erstellt von dd_rescue
  • Kopie dieses Images aufdem das Filesystem repariert wird
  • Der Ort wo die geretteten Dateien hinkopiert werden sollen
Ich konnte mit dd_rescue 99% einer defekten Harddisk (laute Pfeif-und Kratzgeräusche :shock:) retten. Seitdem habe ich immer eine Knoppix-CD in Griffweite. :)
 
OP
S

Solus

Newbie
Danke für den Link und die Informationen. Das hilft mir schon mal weiter.
litemaster schrieb:
dd_rescue hilft beim Kopieren von Partitionen mit defekten Sektoren. Ob sich eine Festplatte mit der kaputter Firmware überhaupt noch lesen lässt, weiss ich nicht. Wenn diese vom Bios nicht mehr erkannt wird, dann sieht's schlecht aus. :cry:

Könntest du "keinen Zugriff mehr habe" etwas genauer formulieren?
Ist eine Maxtor, und von heute auf morgen heißt es beim Booten nur noch "Primary Slave fails" und im Bios wird eine "Maxtor Romulus" erkannt, die richtige Bezeichnung ist aber 4D04K2. Das Problem ist keine Seltenheit, es gibt sogar DataRecovery-Firmen, die genau für dieses Problem werben. PC-3000 aus Russland soll dieses Problem auch beheben können; wird nur nicht so leicht bedienbar sein und kostet 1000$. Und dann gibt es noch in hier: http://www.hardwareanalysis.com/content/topic/24992/?o=40 - einen Chinesen, der angeblich an einem Programm arbeitet, mit dem man Festplatte samt Inhalt retten kann. Aber das ist mir zu abenteuerlich, daher versuche ich es erstmal mit der Linux-Variante, die bei einem Leidensgenossen schon funktioniert hat.
 
OP
S

Solus

Newbie
Da bin ich wieder.
Bis jetzt hat die Sache leider noch nicht funktioniert.

Wenn ich, wie in der Anleitung vorgeschlagen, die kaputte Festplatte mounten will, kommt die Meldung "Fehler beim Erraten des Dateisystemtyps, Sie müssen den Dateisystemtyp angeben".
Das habe ich mal mit mount -t vfat /dev/hdb1 /mnt versucht, nur kommt dann die Meldung "Falscher Dateisystemstyp, >Superblock< ist beschädigt oder es sind zuviele Dateisysteme eingehängt.

Wenn ich es, wie in der urspünglichen Anleitung mit dd versuche, kommt nur die Meldung, daß 0 Datensätze rein und raus gegangen sind, was wohl ebenfall damit zusammenhängen wird, daß die hdb nicht gemountet ist. Davon mal abgesehen wird die neue Festplatte unter >Eigenschaften< nur soviel SPeicherplatz bestätigt, wie gerade Speicher da ist. Wird wohl mit der Knoppix-Lesesperre zusammenhöngen, die ich aber eigentlich aufgehoben hatte. Muß ich in der Beziehung noch etwas machen ?
Und hat jemand im Bezug zum eigentlichen Problem mit der Festplatte noch eine Idee, was ich mal versuchen könnte ?
 
:arrow: Um dir Helfen zu können, brauche ich erst weitere Informationen:

Boote bitte Knoppix (gerade getestet mit 3.7), lege eine (leere) Diskette ein und führe die folgenden Befehle aus:
Code:
fdisk -l > /mnt/floppy/info.txt
hdparm -i /dev/hdb >> /mnt/floppy/info.txt
unix2dos /mnt/floppy/info.txt
Dann kannst du den Inhalt dieser Datei info.txt hier Posten (öffnen mit Write wg. Zeilenendzeichen). Das spart dir Tipparbeit und vermeidet Fehler.

-----------

Solus schrieb:
Das habe ich mal mit mount -t vfat /dev/hdb1 /mnt versucht
Das steht in der Anleitung:
Haben Sie die fehlerhafte Partition identifiziert, kann die Rettungsaktion auch schon fast beginnen. Zunächst mounten Sie eine Partition auf der zweiten (fehlerfreien) Platte, z. B. nach /mnt:

mount /dev/hdb1 /mnt
Also muss eine zweite Festplatte mit einer schreibbaren Partition vorhanden sein.
Im Beispiel der Anleitung ist die Primary Slave die funktionierende und Primary Master die defekte Platte. :!: (Also gerade umgekehrt wie bei dir.)

Wenn ich es, wie in der urspünglichen Anleitung mit dd versuche, kommt nur die Meldung, daß 0 Datensätze rein und raus gegangen sind, was wohl ebenfall damit zusammenhängen wird, daß die hdb nicht gemountet ist.
Wie gesagt: dd bricht bereits beim ersten Fehler ab. Kann es den ersten Sektor nicht lesen, dann wird gar nix gemacht. Drum gibt's dd_rescue. :idea:

Das Mounten kann fehlschlagen wenn das Dateisystem beschädigt ist. Dies wird dann später auf der Kopie des Images repariert.
Für's Kopieren mit dd oder dd_rescue muss Quellpartition nicht gemountet sein: die Daten werden sektorweise aus dem Device gelesen.
 
OP
S

Solus

Newbie
Ahja, mit diesem Mounten hatte ich was mißverstanden.
Ich habe es jetzt zumindest soweit hinbekommen, daß dd_Rescue und dd eine Datei auf die funktionierende Platte schreiben, nur ist die immer 0 kb groß. Ich habe es auch mit dd_rescue -r versucht, kommt aber auch nur eine 0kb-Datei heraus, sodaß nicht zwangsläufig der erste Sektor kaputt sein muß, oder ? dd/dd_rescue können generell nichts mit hdb1 etc. anfangen - steht ja auch nicht in der Liste der vorhandenen Partitionen.

Nun gut, hier mal der gewünschte Auswurf von hdparm:

Platte /dev/hda: 120.0 GByte, 120060444672 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 14596 Zylinder
Einheiten = Zylinder von 16065 * 512 = 8225280 Bytes

Gerät Boot Start End Blocks Id System
/dev/hda1 1 6131 49247226 c W95 FAT32 (LBA)
/dev/hda2 6132 14596 67995112+ f W95 Ext'd (LBA)
/dev/hda5 6132 8502 19045026 b W95 FAT32
/dev/hda6 8503 10873 19045026 b W95 FAT32
/dev/hda7 10874 13244 19045026 b W95 FAT32
/dev/hda8 13245 14596 10859908+ b W95 FAT32

/dev/hdb:

Model=Maxtor ROMULUS, FwRev=DAH017KZ, SerialNo=
Config={ Fixed }
RawCHS=0/16/63, TrkSize=0, SectSize=0, ECCbytes=57
BuffType=DualPortCache, BuffSize=2048kB, MaxMultSect=16, MultSect=off
CurCHS=0/16/63, CurSects=0, LBA=yes, LBAsects=0
IORDY=on/off, tPIO={min:120,w/IORDY:120}, tDMA={min:120,rec:120}
PIO modes: pio0 pio1 pio2 pio3 pio4
DMA modes: mdma0 mdma1 *mdma2
UDMA modes: udma0 udma1 udma2 udma3 udma4 udma5
AdvancedPM=yes: disabled (255) WriteCache=enabled
Drive conforms to: ATA/ATAPI-6 T13 1410D revision 0:

* signifies the current active mode

Partition 1 ist übrigens größer als die gesamte kaputte Festplatte, am mangelnden Platz kann es also auch nicht liegen...
 
Solus schrieb:
Platte /dev/hda: 120.0 GByte, 120060444672 Byte
255 Köpfe, 63 Sektoren/Spuren, 14596 Zylinder
Platte eins wird erkannt. :) Platte zwei taucht gar nicht auf. :(

/dev/hdb:

Model=Maxtor ROMULUS, FwRev=DAH017KZ, SerialNo=
[..]
RawCHS=0/16/63, TrkSize=0, SectSize=0, ECCbytes=57
Das hier ist extrem schlecht. Da steht bei meinen Festplatten 16383 als Anzahl der Zylinder (das C in CHS). Der richtige Wert deiner Festplatte steht irgendwo oben auf dem Gehäuse aufgedruckt.

Der Fehler liegt nicht in einem defekten Dateisystem. Die Festplatte hat ein ernsteres Problem. Ich fürchte, dass ich dir da nicht weiterhelfen kann. :cry:


Zum Thema "Maxtor ROMULUS" gibt's einiges zu finden. Das scheint ein Firmware-Fehler der Festplatten zu sein, der beim Hantieren mit Partitionen auftreten kann.
:arrow: http://hardwareanalysis.com/content/topic/1865/
:arrow: http://www.supernature-forum.de/vbb/showthread.php?threadid=33371&highlight=maxtor+romulus
:arrow: http://www.supernature-forum.de/vbb/showthread.php?threadid=31745&highlight=maxtor+romulus
:arrow: http://www.k-foren.de/showthread.php?t=75982
:arrow: http://hardwareanalysis.com/content/topic/1865/

Vielleicht kann dir das Maxtor-Diagnose-Tool helfen.
:arrow: http://maxtor-de.custhelp.com/cgi-bin/maxtor_de.cfg/php/enduser/std_adp.php?p_faqid=1143
 
OP
S

Solus

Newbie
Danke, aber die Threads kenne ich alle schon.
Und irgendwo hatte ich eben gelesen, daß jemand mit genau dem selben Problem über dd von Linux wieder an seine Daten gekommen ist.
Ich wollte schon versuchen, die Platte manuell im Bios einzurichten, aber da sind dann auch solche Dinge wie Landing Zone oder PreComp gefragt, und davon mal abgesehen berechnet es eine falsche Größe. Ein Firmware-Reflash ist leider auch nicht drin, weil Maxtor nichts herausrückt.
Aber irgendwie muß es doch gehen, denn immerhin registriert Linux ja, daß da eine Festplatte vorhanden ist. Die müßte eben nur noch ausgelesen werden können...
 
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