Hallo Community,
viele der Beiträge hier im Forum zeigen, dass alle, die wie ich in jüngster Vergangenheit einen neuen Rechner erwerben wollten oder erworben haben, mit dem Sachverhalt konfrontiert wurden:
BIOS, MBR und Co. sind „out“. UEFI, secure boot, GPT und Genossen regieren die Welt der neuen, leistungsstarken PCs. Und es gibt GRUB2 (dessen Existenz ich bereits seit mehreren openSUSE-Updates hartnäckig ignoriert habe).
Während ich mich in den letzten Jahren mit BIOS, MBR und GRUB-legacy gut zurechtgefunden habe, waren UEFI, secure boot, GPT und GRUB2 bis vor wenigen Monaten für mich absolutes Neuland.
Alle, die nach einer Checkliste suchen, anhand derer sie in wenigen Minuten openSUSE auf ihrem (möglichst noch mit MS Windows 8.1 vorinstalliertem) System betriebsbereit installieren können, sollten jetzt nicht mehr weiter lesen. Da die möglichen Kombinationen aus eingesetzten Hardware-Konfigurationen und darauf verwendeten Software-Komponenten riesig ist, kann ich kein „Kochrezept“ liefern.
Aber ich will beschreiben, wo ich gesucht und was ich gefunden habe und wie ich vorgegangen bin, um openSUSE 13.2 als alleiniges Betriebssystem (!) auf meiner Hardware (MSI Z97 Gaming 3) in Betrieb zu nehmen.
Als erstes habe ich mein altes Wissen aufgefrischt …
http://de.wikipedia.org/wiki/BIOS
http://de.wikipedia.org/wiki/Master_Boot_Record
... dann habe ich mir einen Überblick über die Neuerungen verschafft ...
http://de.wikipedia.org/wiki/UEFI
http://de.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table
… und da die englischsprachigen Seiten gelegentlich noch etwas detaillierter sind ...
http://en.wikipedia.org/wiki/UEFI
http://en.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table
http://en.wikipedia.org/wiki/BIOS
http://en.wikipedia.org/wiki/Master_boot_record
… und zum Schluss habe ich mir noch die harten, technischen Fakten heruntergeladen.
http://www.uefi.org/specifications
Meine bis dahin gewonnen Erkenntnisse lassen sich vereinfacht wie folgt zusammenfassen:
Die erste, wichtige weitere Erkenntnisse für mich war:
Nicht alle Motherboard-Hersteller implementieren die UEFI-Spezifikation gleich, manche implementieren sie angeblich auch nicht korrekt/vollständig.
Daraufhin habe ich mich auf der Internetseite meines Motherboard-Herstellers umgesehen. Leider waren die Informationen dort nicht sehr üppig. Aber es gab ein Handbuch zu meinem Motherboard, in dem die einstellbaren Optionen rudimentär erläutert waren.
Hier noch ein paar weitere Ergebnisse meiner Suche, die ich als hilfreich empfunden habe:
https://en.opensuse.org/openSUSE:UEFI
http://superuser.com/questions/376470/how-to-reinstall-grub2-efi
https://help.ubuntu.com/community/UEFI
http://spblinux.de/blog/2013/06/uefi-and-bios-bootable-usb-stick-with-grub2
http://www.sysresccd.org/Sysresccd-Partitioning-EN-The-new-GPT-disk-layout
*** 28.01.2015 Nachtrag ***
Am 31.12.2014 hat josef-wien (Mitglied hier im Forum) noch auf folgende Quelle hingewiesen:
http://www.rodsbooks.com/efi-bootloaders/
Da es sich hierbei um eine sehr umfassende Darstellung der Thematik handelt, die ich jedem empfehlen kann, habe ich sie hier der Vollständigkeit halber nachgetragen.
Vielen Dank an josef-wien für diesen Hinweis!
*** Ende Nachtrag ***
Als nützliche Werkzeuge beim Umgang mit UEFI und GPT wurden „efibootmgr“ und „gdisk“ genannt.
Der Einfachheit halber habe ich mich zu diesem Zeitpunkt entschieden ein System im UEFI-Modus, ohne secure boot und mit GPT-formatierter Platte zu bauen. Dazu habe ich mein Motherboard wie folgt konfiguriert:
Nach dem Start von der openSUSE 13.2 Installations-DVD hat mir der Installer nur eine MBR-Installation angeboten. Das kam wohl daher, dass die einzige in meinem System vorhandene Platte zwar leer, aber mit MBR vorpartitioniert war.
Daraufhin habe ich die openSUSE 13.2 KDE-Live-CD gestartet und mit „gdisk“ eine GPT-Partitionstabelle auf die Platte geschrieben. Danach konnte ich mit der Experten-Option des Installers der openSUSE 13.2 Installations-DVD problemlos meine GPT-basierte Wunsch-Partitionierung vornehmen:
Es gibt sicherlich noch viel mehr Details zu berichten, daher sind gezielte Fragen zu spezifischen Problemen willkommen. Soweit es mir möglich ist, will ich die hier gerne beantworten. Aber bitte beachten: Ich besitze keine Version des Betriebssystems aus Redmond.
Mein Fazit:
Das Netz ist voller Informationen zu den Themen UEFI & Co. und in den meisten Fällen wird die Thematik „Parallel-Installation zu ...“ ausführlich mit behandelt. Allerdings erfordern die meisten Funde aufgrund unterschiedlichere UEFI-Implementierungen in Verbindung mit vielen möglichen Kombinationen aus Hardware-Konfiguration und verwendeten Software-Komponenten eine gewisses Maß an eigener Bewertung und Selektion. Dazu ist ein gewisses Mindestverständnis der Thematik erforderlich, das man sich jedoch mit Wikipedia erarbeiten kann (insbesondere, wenn man den weiterführenden Links folgt).
Viele Grüße und ein frohes neues Jahr
susejunky
viele der Beiträge hier im Forum zeigen, dass alle, die wie ich in jüngster Vergangenheit einen neuen Rechner erwerben wollten oder erworben haben, mit dem Sachverhalt konfrontiert wurden:
BIOS, MBR und Co. sind „out“. UEFI, secure boot, GPT und Genossen regieren die Welt der neuen, leistungsstarken PCs. Und es gibt GRUB2 (dessen Existenz ich bereits seit mehreren openSUSE-Updates hartnäckig ignoriert habe).
Während ich mich in den letzten Jahren mit BIOS, MBR und GRUB-legacy gut zurechtgefunden habe, waren UEFI, secure boot, GPT und GRUB2 bis vor wenigen Monaten für mich absolutes Neuland.
Alle, die nach einer Checkliste suchen, anhand derer sie in wenigen Minuten openSUSE auf ihrem (möglichst noch mit MS Windows 8.1 vorinstalliertem) System betriebsbereit installieren können, sollten jetzt nicht mehr weiter lesen. Da die möglichen Kombinationen aus eingesetzten Hardware-Konfigurationen und darauf verwendeten Software-Komponenten riesig ist, kann ich kein „Kochrezept“ liefern.
Aber ich will beschreiben, wo ich gesucht und was ich gefunden habe und wie ich vorgegangen bin, um openSUSE 13.2 als alleiniges Betriebssystem (!) auf meiner Hardware (MSI Z97 Gaming 3) in Betrieb zu nehmen.
Als erstes habe ich mein altes Wissen aufgefrischt …
http://de.wikipedia.org/wiki/BIOS
http://de.wikipedia.org/wiki/Master_Boot_Record
... dann habe ich mir einen Überblick über die Neuerungen verschafft ...
http://de.wikipedia.org/wiki/UEFI
http://de.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table
… und da die englischsprachigen Seiten gelegentlich noch etwas detaillierter sind ...
http://en.wikipedia.org/wiki/UEFI
http://en.wikipedia.org/wiki/GUID_Partition_Table
http://en.wikipedia.org/wiki/BIOS
http://en.wikipedia.org/wiki/Master_boot_record
… und zum Schluss habe ich mir noch die harten, technischen Fakten heruntergeladen.
http://www.uefi.org/specifications
Meine bis dahin gewonnen Erkenntnisse lassen sich vereinfacht wie folgt zusammenfassen:
- UEFI ist keine brandneue Entwicklung (Allerdings ist sie erst in letzter Zeit auch auf dem Markt der Heimanwender vermehrt zu finden).
- UEFI ersetzt BIOS.
- Einige in BIOS vorhandene Einschränkungen sind in UEFI nicht mehr gegeben (z.B.: BIOS kennt weder Partitionen noch Dateisysteme, UEFI kennt Partitionen und gewisse Dateisysteme)
- UEFI kann nur mit 64bit-Betriebssystemen genutzt werden.
- UEFI speichert Informationen zu installierten/bootfähigen Betriebssystemen im NVRAM
- UEFI bietet eine Benutzer-Shell
- Secure boot ist eine UEFI-Erweiterung.
- GPT ist Bestandteil der UEFI-Spezifikation; aber UEFI kann auch mit MBR-Partitionierung umgehen und BIOS-basierte Rechner können prinzipiell (betriebssystemabhängig) von GPT-partitionierten Festplatten gestartet werden.
- Beim UEFI-Boot werden die Bootloader aus der „EFI system partition (ESP)“ geladen. Diese muss den Partitionstyp EFI (0xef) tragen, mit FAT32 formatiert sein und ein Root-Verzeichnis mit dem Namen „EFI“ enthalten. In diesem werden Unterverzeichnisse für die Bootloader der einzelnen Betriebssysteme angelegt (mit max. einem Bootloader pro Verzeichnis, z.b.: grubx64.efi). Das optionale Unterverzeichnis „boot“ enthält den Default-Bootloader.
Die erste, wichtige weitere Erkenntnisse für mich war:
Nicht alle Motherboard-Hersteller implementieren die UEFI-Spezifikation gleich, manche implementieren sie angeblich auch nicht korrekt/vollständig.
Daraufhin habe ich mich auf der Internetseite meines Motherboard-Herstellers umgesehen. Leider waren die Informationen dort nicht sehr üppig. Aber es gab ein Handbuch zu meinem Motherboard, in dem die einstellbaren Optionen rudimentär erläutert waren.
Hier noch ein paar weitere Ergebnisse meiner Suche, die ich als hilfreich empfunden habe:
https://en.opensuse.org/openSUSE:UEFI
http://superuser.com/questions/376470/how-to-reinstall-grub2-efi
https://help.ubuntu.com/community/UEFI
http://spblinux.de/blog/2013/06/uefi-and-bios-bootable-usb-stick-with-grub2
http://www.sysresccd.org/Sysresccd-Partitioning-EN-The-new-GPT-disk-layout
*** 28.01.2015 Nachtrag ***
Am 31.12.2014 hat josef-wien (Mitglied hier im Forum) noch auf folgende Quelle hingewiesen:
http://www.rodsbooks.com/efi-bootloaders/
Da es sich hierbei um eine sehr umfassende Darstellung der Thematik handelt, die ich jedem empfehlen kann, habe ich sie hier der Vollständigkeit halber nachgetragen.
Vielen Dank an josef-wien für diesen Hinweis!
*** Ende Nachtrag ***
Als nützliche Werkzeuge beim Umgang mit UEFI und GPT wurden „efibootmgr“ und „gdisk“ genannt.
Der Einfachheit halber habe ich mich zu diesem Zeitpunkt entschieden ein System im UEFI-Modus, ohne secure boot und mit GPT-formatierter Platte zu bauen. Dazu habe ich mein Motherboard wie folgt konfiguriert:
- "UEFI-Modus" ein
„secure boot“ aus
„fast boot“ aus
Nach dem Start von der openSUSE 13.2 Installations-DVD hat mir der Installer nur eine MBR-Installation angeboten. Das kam wohl daher, dass die einzige in meinem System vorhandene Platte zwar leer, aber mit MBR vorpartitioniert war.
Daraufhin habe ich die openSUSE 13.2 KDE-Live-CD gestartet und mit „gdisk“ eine GPT-Partitionstabelle auf die Platte geschrieben. Danach konnte ich mit der Experten-Option des Installers der openSUSE 13.2 Installations-DVD problemlos meine GPT-basierte Wunsch-Partitionierung vornehmen:
- Partition 1: Typ EFI (0xef00) mit FAT32 eingebunden als /boot/efi
Partition 2: Typ Linux swap (0x8200)
Partition 3: Typ Linux (0x8300) mit ext4 eingebunden als /
Partition 4: Typ Linux (0x8300) mit ext4 eingebunden als /home
Es gibt sicherlich noch viel mehr Details zu berichten, daher sind gezielte Fragen zu spezifischen Problemen willkommen. Soweit es mir möglich ist, will ich die hier gerne beantworten. Aber bitte beachten: Ich besitze keine Version des Betriebssystems aus Redmond.
Mein Fazit:
Das Netz ist voller Informationen zu den Themen UEFI & Co. und in den meisten Fällen wird die Thematik „Parallel-Installation zu ...“ ausführlich mit behandelt. Allerdings erfordern die meisten Funde aufgrund unterschiedlichere UEFI-Implementierungen in Verbindung mit vielen möglichen Kombinationen aus Hardware-Konfiguration und verwendeten Software-Komponenten eine gewisses Maß an eigener Bewertung und Selektion. Dazu ist ein gewisses Mindestverständnis der Thematik erforderlich, das man sich jedoch mit Wikipedia erarbeiten kann (insbesondere, wenn man den weiterführenden Links folgt).
Viele Grüße und ein frohes neues Jahr
susejunky