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Virtualisierung anstatt Dual-Boot auf einem Notebook?

Hallo,

habe folgendes Notebook:

HP Compaq 6910p, C2D T7700, 14.1 WXGA+, Intel Centrino Pro Mobile Technologie, Intel Core 2 Duo T7700 (2.4GHz), FSB 800MHz, 4MB Cache

Mit 4GB RAM.

Könnte ich damit theoretisch anstatt ein Dual-Boot mit Windows zu machen mein XP virtualisieren? Oder ist die Notebook/Grafikkartenleistung (Intel-Chip) dafür viel zu schwach? Würde z.B. 64bit-Linux und virtualisiertes 32-bit XP gehen? Oder doch besser Dual-Boot?

Habe mich noch gar nie mit dem Thema Virtualisierung befasst, darum auch all die doofen Fragen...
 
Das Ding schafft es spielend zwei Betriebssysteme gleichzeitig, sprich eines virtuell auf dem anderen auszuführen. Die Grafikkarte ist für sowas ziemlich egal. Wovon Du dich aber verabschieden musst, ist die Vorstellung in dem virtuellen Windows noch Spiele laufen zu lassen oder Software welche direkten Zugriff auf die Hardware braucht. Gerade bei VMWare wird die komplette Hardware, mit Ausnahme des Prozessors, simuliert. Bei anderen Lösungen wie z.B. Xen kann das anders sein. Allerdings läuft Windows nicht auf Xen, wenn man keinen passende Prozessor hat. Der Core 2 Duo T7700 dürfte die notwendigen Erweiterungen nicht haben.

64 Bit Host mit 32 Bit Gast funktioniert. Es funktioniert auch anders rum.

Letzlich bleibt aber immer die Frage was Du im Gast anstellen willst. MS Office oder andere "Standardsoftware", kein Problem. 3D Spiele, dann lieber Dual Boot.
 
Was ich mit dem System machen will, ist eigentlich eine sehr gute Frage...

Habe schon seit Jahren ein XP/Linux Dual-Boot, brauche XP aber eigentlich nie. Games zocke ich auch keine.

ABER:

- gehe bald zurück an die Uni und muss da zum Teil Windows-only Software verwenden (wine nervt!)
- ich glaub mein Cardreader im Laptop geht auf Linux nicht (mit einem virtualisierten XP schon?)
- die Linux-Version von MP3Gain mag mich nicht, ich sie auch nicht (sollte virtualisiert laufen, richtig?)
- falls ich doch mal neu booten muss, nervt es immer (wäre bei Virtualisierung nicht mehr nötig, richtig?)
- bin nicht sicher ob mein TV-Out auf Linux geht (hab den Laptop erst seit Dienstag, muss noch testen)
- Windows-Soulseek ist momentan besser als Nicotine (Linux kann keine privaten Räume)

Uhm, ja. Mehr fällt mir grad nicht ein. Wäre eine Virtualisierung für mich sinnvoll oder einfach nur Overkill? Wenn es das System sowieso locker verkraftet, würds ja auch nicht schaden...und was würdet ihr empfehlen? Qemu? Vmware? Virtualbox? Für mich ist das alles komplettes Neuland...

Vielen Dank für die Hilfe!!

Endziel wäre es wohl einfach, ab und zu ein Windows-App verwenden zu können, ohne sich dabei mit Wine/Crossover rumschlagen oder das System rebooten zu müssen...that's it.
 
stoked schrieb:
- gehe bald zurück an die Uni und muss da zum Teil Windows-only Software verwenden (wine nervt!)

Kommt auf die Software an ob das läuft.

- ich glaub mein Cardreader im Laptop geht auf Linux nicht (mit einem virtualisierten XP schon?)

Nein, das dürfte nicht gehen.

- die Linux-Version von MP3Gain mag mich nicht, ich sie auch nicht (sollte virtualisiert laufen, richtig?)
- falls ich doch mal neu booten muss, nervt es immer (wäre bei Virtualisierung nicht mehr nötig, richtig?)

Ja.

- bin nicht sicher ob mein TV-Out auf Linux geht (hab den Laptop erst seit Dienstag, muss noch testen)

Wahrscheinlich enin.

- Windows-Soulseek ist momentan besser als Nicotine (Linux kann keine privaten Räume)

Sagt mir nix.

Uhm, ja. Mehr fällt mir grad nicht ein. Wäre eine Virtualisierung für mich sinnvoll oder einfach nur Overkill? Wenn es das System sowieso locker verkraftet, würds ja auch nicht schaden...und was würdet ihr empfehlen? Qemu? Vmware? Virtualbox? Für mich ist das alles komplettes Neuland...

Vielen Dank für die Hilfe!!

Endziel wäre es wohl einfach, ab und zu ein Windows-App verwenden zu können, ohne sich dabei mit Wine/Crossover rumschlagen oder das System rebooten zu müssen...that's it.

Das meiste kannst Du mit virtualisierung lösen, aber nicht alles. Ich selbst nutze VMWare - hat man die Hürde der Installation erstmal geschaft ist der Rest einfach. Qemu hatte ich auch mal am Laufen. Funktioniert auch gut, ist aber nicht mit einer hübschen GUI versehen.
 
Okay, Danke!

Muss ich nach wie vor eine eigene Partition für WinXP haben und wie gross sollte sie etwa sein?

(Standardinstallation + Kanjis (asiatische Schriften) + Office + wenige Apps)
 
Uhm, ok. Dann noch ein paar letzte Fragen, bevor ich mich mit dem Rest selber durchschlage und mich einlese:

- HP hat zum Laptop eine Treiber-CD mitgeliefert. Muss ich die unter Windows genau gleich installieren, wenn es virtualisiert läuft, oder fällt das dann weg?
- würde VMware Server für mich reichen? wie viel träger ist es denn? (im Wiki steht "im Bildaufbau vergleichsweise langsam")
- oder besser Virtualbox? hat sich seit diesem Artikel - http://www.pro-linux.de/berichte/virtualbox.html - viel getan? ("unerklärliche Hänger des Gastsystems" tönt nicht gerade gut...)

Nochmals merci! :)
 
stoked schrieb:
Uhm, ok. Dann noch ein paar letzte Fragen, bevor ich mich mit dem Rest selber durchschlage und mich einlese:

- HP hat zum Laptop eine Treiber-CD mitgeliefert. Muss ich die unter Windows genau gleich installieren, wenn es virtualisiert läuft, oder fällt das dann weg?

Kommt auf die Virtualisierungssoftware an. Bei VMware ist es nicht nötig, da VMware ja die Hardware emuliert, die Treiber für die HP Geräte nützen im Gast nichts, da dieser ja keine HP Hardware anbietet sondern "VMWare Hate".

- würde VMware Server für mich reichen? wie viel träger ist es denn? (im Wiki steht "im Bildaufbau vergleichsweise langsam")

Wenn Frontend und Server auf der gleichen Maschine laufen - so wie das bei dir der Fall ist, wirst Du keinen Unterschied zwischen einem virtuellen und einem echten Windows erkennen. Ich nutze den gleichen Aufbau und mein WinXP Home ist nicht von einem echten zu unterscheiden.

- oder besser Virtualbox? hat sich seit diesem Artikel - http://www.pro-linux.de/berichte/virtualbox.html - viel getan? ("unerklärliche Hänger des Gastsystems" tönt nicht gerade gut...)

Da kann ich nix zu sagen. Virtualbox habe ich nicht im Einsatz.
 
Zu dem Artikel auf Pro-Linux kann ich nur hinzufügen: Der ist vom Februar 2007 ... seitdem ist der Versionszähler um einiges nach oben gerutscht. Ich setzte seit einiger zeit VirtualBox ein, hatte noch nie einen Hänger mit diversen OS im Einsatz (Debian, Fedora Core, Ubuntu, Elpicx, sidux, SuSE , Windows XP, usw.)

Eine eigene Partition brauchst Du dafür nicht - die "Partition" wir im laufe der Einrichtung in Form einer Datei zur Verfügung gestellt, die eine Partition sozusagen "simuliert". Diese Datei liegt irgendwo im Homeverzeichnis (mir ist der genau Pfad entfallen...) Man kann dies auch dynamisch einrichten in dem man von Anfang an vorgibt, wie groß diese Datei maximal sein soll (z.B. 10 GB). Dann wird für diese "Partitions"-Datei 10GB echter Festplattenplatz vorgemerkt, diese Datei verbraucht aber reell nur soviel Platz auf dem Gastsystem, wie die Summer aller Daten tatsächlich ist.

Eine Treiber-CD vom Notebook brauchst Du nicht, da fast alle Hardware-Komponenten von der Virtualisierungs-Software simuliert werden. VBOX-bringt da alles out-of-the-box zum Betrieb schon mit. Allerdings: Hardware, die Du unter Linux nicht zum Laufen bringst, werden auch in der virtuellen Maschine nicht funktionieren, da diese auf dem von Host-System funktionierenden Geräten aufbauen. Geht es unter Linux, hast Du große Chancen es auch im Gastsystem verfügbar zu machen. Geht es unter Linux nicht, wird es auch im Gastsystem nicht funktionieren.

Bei der von Dir verwendeten Hardware ist der Einsatz einer VM ohne weiteres machbar. Ein weiterer Punkt an den man denken sollte, ist: RAM der einer VM zugeordnet wird, ist für das Hostsystem nicht mehr verfügbar. Ein Beispiel: Du hast 4GB RAM in deiner Kiste verbaut. Jetzt setzt Du eine VM mit Linux auf, und weist Ihr 2GB RAM zu. Einer weiteren VM mit Windows weist Du auch 2GB RAM zu. Wenn Du jetzt beide startest, wird jeder VM 2GB RAM zugewiesen, so daß für das Host-System kein RAM mehr übrig bleibt --> Das System fährt damit gegen die Wand und hängt sich unweigerlich auf.

Gruß vom
BEN
 
Ich habe mich mittlerweile etwas eingelesen, habe aber trotzdem noch eine Frage. Meine HD hat 150 GB - wie würdet ihr partitionieren? Wenn überhaupt? Ich verstehe nicht, wo die Windows-Installation bei VMWare oder Virtualbox genau hin geht. Im / (root) oder nach /home? Je nachdem muss ich wohl anders partitionieren...

Nochmals Danke für die Hilfe!
 
Standardmäßig kommt das nach /var/lib/vmware/Virtual Machines/ - kann man aber ändern und überall hinparken wo man will. Ansonsten bleibt dir auch noch die Möglichkeit einen Symlink zu setzen, so das die Daten physikalisch auf einer anderen Platte/Partition liegen aber über /var erreichbar sind.
 

Rainer Juhser

Moderator
Teammitglied
Wenn du der einzige bist, der auf dem Notebook mit den VMs arbeitet, würde ich die an deiner Stelle irgendwo unterhalb deines Home-Verzeichnisses einsortieren, z.B. /home/DeinUserName/VirtualMachines

Wenn du dann /home auf eine eigene Partition legst, hast du am wenigsten Stress bei Backups und Neuinstallationen.

Konkreter Partitionierungsvorschlag: 150 GB => 2 Partitionen, 15-20 GB für /, den Rest für /home

edit: GB statt MB :eek:ps:
 
Rainer, ich glaube du meinst GB! :roll:

Danke, so werde ich es wohl machen...übrigens, gilt die alte Regel noch SWAP = doppeltes RAM? Dann bräuchte ich bei 4GB RAM ja eine 8GB SWAP-Partition...?! :/
 

Rainer Juhser

Moderator
Teammitglied
stoked schrieb:
gilt die alte Regel noch SWAP = doppeltes RAM?
Nö, das brauchst du eigentlich nicht mehr. Sinnvoll ist IMHO heutzutage SWAP = RAM + Grafikspeicher, da (zumindest bei Suse) SWAP im Grub immer für Suspend to Disk genutzt wird (resume=... in der menu.lst).

Also nochmal - der Ordnung halber :D
150 GB => 3 Partitionen => 4,?? GB für swap, 15-20 GB für /, den Rest für /home
 
Ich habe mal eine Empfehlung gelesen, in der Stand "2xRAM, jedoch nicht mehr als 2GB für SWAP verwenden"

Gruß BEN
 

Rainer Juhser

Moderator
Teammitglied
Z-City schrieb:
Ich habe mal eine Empfehlung gelesen, in der Stand "2xRAM, jedoch nicht mehr als 2GB für SWAP verwenden"
Die Empfehlung kenne ich auch. Wenn man allein den erforderlichen Swap-Space betrachtet, reichen 2 GB locker aus, aber ich weiß nicht was dann mit bzw. bei Suspend to Disk passiert. :???:
 
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