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Wer hat Erfahrungen mit TUXEDO-OS

Hallo,
nachdem mein betagter PC bei der Video- und Bildbearbeitung wiederholt an seine Grenzen stößt, habe ich entschieden, es soll was Neues her. Da ich in meinem Alter meine Zeit nicht mehr mit selber schrauben und Recherchen nach kompatibler Hardware verbringen möchte, beabsichtige ich den Neuen bei TUXEDO zu kaufen. TUXEDO liefert seine Geräte ja mit dem eigenen TUXEDO-OS aus, welches ich zum Test zwar mal in einer VM installiert habe, aber es läuft es in der VM nach meinen Gefühl sehr schleppend und ich werde mit dem ubuntu-basierten System nicht warm.

Mich würde daher einmal interessieren, ob und welche Erfahrungen hier jemand mit TUXEDO-OS hat.
 
ich habe ein laptop ca. 10 jahre alt und bin immer noch voll zufrieden....zwar mit suse leap und win, aber es rennt mit dem amd proz und graka nvidia immer noch super flott.
auch der service ist sehrgut von tuxedo, leider eben nicht ganz billig....aber irgendetwas ist ja immer...:)
:)
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
ob und welche Erfahrungen hier jemand mit TUXEDO-OS hat.
Ich selbst nutze einen TUXEDO-Laptop und "betreue" noch ein paar weitere, die auf meine Empfehlung hin angeschafft wurden (und für die ich quasi "die Wartung" übernommen habe).

Mein "Haupt"betriebssystem ist openSUSE Tumbleweed. MS Windows 11 (im Dualboot) und ein unter Tumbleweed virtualisiertes (mit QEMU/KVM) TUXEDO OS nutze ich eigentlich nur, um meinen "Wartungsverpflichtungen" nachzukommen, denn unter den "betreuten" Systemen gibt es welche mit TUXEDO OS (teilweise im Dualboot mit MS Windows 11).

Auf einem dieser Systeme wird TUXEDO OS recht häufig genutzt, um mit ffmpeg Videos zu konvertieren (MJPG 1920x1080 nach h265 1920x1080). Bislang habe ich keine Klagen gehört, was das Leistungsverhalten dabei anbelangt. Auch bei meinem virtualisierten TUXEDO OS sind mir bislang keine Leistungsschwächen aufgefallen. Aber ich nutze es auch nur selten und dann meist nur für Internet-Zugriffe (Browser) und Büro-Anwendungen.

Wenn Ubuntu-basierte Systeme jedoch "nicht so Dein Ding" sind, dann kannst Du auf einem TUXEDO-Laptop auch jederzeit openSUSE installieren. Das TUXEDO Control Center funktioniert auch unter openSUSE Tumbleweed und kann aus einem TUXEDO-Repository installiert und aktualisiert werden. Ob TUXEDO Tomte auch unter openSUSE nutzbar ist kann ich jedoch nicht sagen.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
... TUXEDO liefert seine Geräte ja mit dem eigenen TUXEDO-OS aus, welches ich zum Test zwar mal in einer VM installiert habe, aber es läuft es in der VM nach meinen Gefühl sehr schleppend ...
In meinem virtualisierten TUXEDO OS habe ich folgende Anwendungen deinstalliert:
  • TUXEDO Control Center
    Viele der Control Center Einstellungen haben einen direkten Hardwarebezug (z.B. Lüftergeschwindigkeit, CPU-Takt, Akku-Ladeverhalten, ...). Diese Art von Einstellungen nehme ich aber im Host (openSUSE Tumbleweed) vor (und bin mir auch nicht sicher, ob sie überhaupt aus einer VM heraus sinnvoll durchgeführt werden können).

  • TUXEDO Tomte
    Soweit ich das verstehe führt Tomte automatisch bestimmte Aktualisierungen durch. Ich mag es aber überhaupt nicht, wenn meine Systeme ohne mein Zutun verändert werden.
Und ich verwende X11 (kein Wayland).
 
OP
F

Fex

Vielen Dank für eure Anworten. Diese decken sich weitestgehend mit dem im Netz zu findenden Rezensionen, bei welchen man nicht immer weis, wie weit diese auch vertrauenswürdig sind.

Zwischenzeitlich habe ich auch selbst noch ein paar Tests mit TUXEDO-OS in einer VM (VirtualBox) gemacht, die überwiegend zufriedenstellend gelaufen sind. TUXEDO setzt ja als Fenster-Manager ebenfalls auf KDE, da ist zumindest die Anwendungsbedienung weitesgehend identisch. Was Software-Installation und Management betrifft, muss ich mich noch intensiver mit apt und Konsorten beschäftigen. Ist bisher vieles "Trial and Error". Zumindest konnte ich schon einmal darktable 5.0 aus den openSUSE-OBS-Graphics-Rpro installieren und starten.

Falls ich den neuen PC bei TUXEDO kaufe, werde ich mal sehen, ob ich dann bei TUXEDO-OS bleibe oder doch wieder zu openSUSE oder was anderem wechsle.
Ob und welche Auswirkungen ein eigenständiger OS-Wechsel auf die Gewährleistung hat, muss ich die nächsten Tage mit dem TUXEDO-Kundendienst klären.

Melde mich, wenn es so weit ist.
 
OP
F

Fex

  • TUXEDO Tomte
    Soweit ich das verstehe führt Tomte automatisch bestimmte Aktualisierungen durch. Ich mag es aber überhaupt nicht, wenn meine Systeme ohne mein Zutun verändert werden.
Und ich verwende X11 (kein Wayland).
@susejunky
Ich bin zwar auch nicht der Freund von automatischen Aktualisierungen, aber als normaler LINUX-Nutzer fehlt mir in den meisten Fällen die Kenntnis, inwiefern eine Aktualisierung erforderlich ist oder nicht. Ich muss da den Anbietern i.R. vertrauen.
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie du die Kontrolle über dein System behältst, wenn z.B. bei einem zypper dup oftmals mehr als tausend Pakete aktualisiert werden und wo mir nur bei einem geringen Prozentsatz klar ist, wozu diese dienen.
 

susejunky

Moderator
Teammitglied
Ich muss da den Anbietern i.R. vertrauen.
Das verhält sich bei mir genau so.

Egal ob es sich um die Installation von neuer Software oder um Aktualisierungen für vorhandene Software handelt, aufgrund meines begrenzten Fachwissens und der mir zur Verfügung stehenden Zeit ist es mir nicht möglich, die von mir verwendete Software zu überprüfen; d.h. 99,99% meiner Softwarenutzung basiert auf Vertrauen. Trotzdem (oder gerade deshalb) versuche ich mich vor unliebsamen Überraschungen zu schützen:
  • Software beziehe ich nur aus wenigen Quellen, von denen ich annehme, dass ich ihnen vertrauen kann (z.B. verwende ich für mein openSUSE Tumbleweed nur Software aus den Repositories OSS, Non-OSS, Update, Packman (und ggf. noch libdvdcss2 aus dem VLC-Repository).

  • Die Software meines Systems wird (wenn immer möglich) nur dann aktualisiert, wenn ich das selbst veranlasse. Damit kann ich z.B. verhindern, dass mein System aktualisiert wird, wenn ich es gerade dringend benötige und/oder gerade keine Zeit habe, mich um die Behebung von Problemen (die eventuell durch die Aktualisierung verursacht werden) zu kümmern. Weiterhin erhalte ich so einen Überblick, welche Bereiche meines Systems verändert werden und kann im Fehlerfall gezielter mit der Fehlersuche beginnen.

  • Ich lese regelmäßig verschiedene openSUSE-Mailinglisten sowie die Beiträge in verschiedenen Foren, in denen openSUSE Tumbleweed Benutzer vertreten sind. Das gibt mir die Möglichkeit, frühzeitig von problematischen Aktualisierungen zu erfahren.
Mich würde in diesem Zusammenhang interessieren, wie du die Kontrolle über dein System behältst, wenn z.B. bei einem zypper dup oftmals mehr als tausend Pakete aktualisiert werden ...

Auf der openSUSE Factory Mailingliste wird wöchentlich veröffentlicht, welche Aktualisierungen aktuell in Bearbeitung sind. Bestimmte Aktualisierungen führen stets zu einem erhöhten dup-Aufkommen:
  • KDE-Gears (dolphin und Co.) werden immer komplett aktualisiert
  • Wechsel von PhytonX zu PhythonY oder PHPx zu PHPy
  • eine glibc-Aktualisierung kann dazu führen, dass alle Tumbleweed-Pakete neu kompiliert werden
Und wenn ich mich bei einer Aktualisierungsrunde "unwohl fühle", dann warte ich ein wenig und lese verstärkt die Mailinglisten und Foren.

... wo mir nur bei einem geringen Prozentsatz klar ist, wozu diese dienen.

Alle meine openSUSE Tumbleweed Systeme wurden von anbeginn an ohne empfohlene Pakete installiert. Und da ich mein Systemaktualisierungen auch nicht unkontrolliert durchführen lasse, habe ich im Laufe der Zeit zumindest einen sehr groben Überblick darüber erhalten, welche Pakete wo hin gehören (Basissystem, Plasma6, Netzwerk, Datenbank, Compiler, ...).

Trotzdem bietet nichts von dem oben gesagten einen 100%-tigen Schutz vor fehlerhafter/bösartiger Software.

Mein System einfach unkontrolliert "vor sich hin laufen zu lassen" erscheint mir jedoch auch nicht sinnvoll.

Aber jeder ist seines Glückes Schmied ...
 

/dev/null

Moderator
Teammitglied
Trotzdem bietet nichts von dem oben gesagten einen 100%-tigen Schutz vor fehlerhafter/bösartiger Software.
Aber auf jeden Fall bekommst du für deinen Beitrag 100%ige Zustimmung vom alten IT-Sicherheitsfuzzi!
Und das ist das schöne bei unserem Betriebssystem, dass wir auch immer genau sehen können, was da installiert werden soll. Der Wissende kann sich das vor der Ausführung ansehen und überlegen, ob er "dieses" haben will, oder auch nicht. Und es hat auch jeder die Möglichkeit, bestimmte Programme generell von einer Installation auszuschließen - weil er eben weiß, dass er bestimmte Programme auf einer bestimmten Kiste nicht benötigt (Bspw. einen Compiler auf einem "frei im Netz stehenden" Server.)
Für mich (der als IT-Rentner genügend Zeit dafür hat), ist es tägliche Routine nach dem Einschalten eines meiner Rechner erst mal ein Update zu fahren.

Noch eine Bemerkung zum eigentlichen Thema des Threads:
Ich benutze auch noch einen "etwas in die Jahre gekommenen" Tuxedo. Nachgerüstet mit einer SSD (1TB) und ausreichend RAM läuft er noch immer völlig ausreichend schnell für mich. Ich gehe davon aus, dass der (der Tuxedo) mich überleben wird.
Gekauft habe ich ihn mit vorinstalliertem Tuxedo-OS. Weil ich aber seit meinem ersten Kontakt mit Linux (~ 1995 bis 1997? auf der ComBär in Berlin) voll auf openSUSE stehe, habe ich dieses darauf installiert. Irgendwann dann Tumbleweed - wie auf meinen anderen beiden Kisten. Ganz am Anfang hat Tuxedo mal ein Tool für die Sicherstellung der Funktion bestimmter Funktionstasten herausgebracht. Aber selbiges habe ich auch nur bei der Erstinstallation genutzt. Später war das nie wieder notwendig - es funktioniert eben alles mit Tumbleweed.

vy 73 de Peter
 
Mein 10 Jahre alter TUXEDO Mini-Tower lief immer absolut problemlos. Steht immer noch als Reserve-PC im Schrank.
Ersetzt vor einem Jahr durch einen TUXEDO-Mini mit Ryzen 5 und 1TB NVMe.
Das TUXEDO-OS läuft in einer VM. Ganz ok, aber ich arbeite doch lieber mit OpenSuse Leap.
 
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