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[gelöst]Fragen zum Dualboot-Setup

Hallo,

Da ich neuerdings auf einige Windows-Software angewiesen bin, die nicht unter Wine läuft, möchte ich neben openSUSE 11.2 auch Windows 7 installieren. Weil ich in beiden Systemen produktiv arbeiten muss/möchte, muss gemeinsamer Zugriff auf meine Dateien gewährleistet sein. Ich hab ein wenig (hier im Wiki und Forum und im englischen Wiki von opensuse.org) nachgeforscht, und es scheint am einfachsten zu sein, nach einem Backup meine Festplatte neu zu partitionieren (um sie auf zwei Systeme zu optimieren). Dann würde ich Windows installieren, anschließend openSUSE.

Erste Frage: Verstehe ich es richtig, dass openSUSE den Dualboot automatisch konfiguriert, sofern Windows schon installiert ist, sodass ich nach der Installation nicht erst an GRUB rumschrauben muss?

Wie hier beschrieben, scheint es empfehlenswert zu sein, eine NTFS-Partition für gemeinsame Dateien zu schaffen. Allerdings schweigt sich die Seite über sinnvolle Herangehensweisen aus.

Zweite Frage: Was ist die beste Vorgehensweise? Sollte ich eine home-Partition in NTFS haben, auf die auch Windows zugreifen kann? Oder sollte es eine neutrale Partition sein, auf die beide Systeme Symlinks setzen? Ist es sinnvoll, das mit größeren Mengen von Dateien zu tun?

Danke für alle Ratschläge!
 

lOtz1009

Moderator
Teammitglied
Alvanx schrieb:
Erste Frage: Verstehe ich es richtig, dass openSUSE den Dualboot automatisch konfiguriert, sofern Windows schon installiert ist, sodass ich nach der Installation nicht erst an GRUB rumschrauben muss?
Zu 99% ja.

Alvanx schrieb:
scheint es empfehlenswert zu sein, eine NTFS-Partition für gemeinsame Dateien zu schaffen.
Wenn die Dateigrößen entsprechend kleiner als 4 GB sind, würde ich eher FAT empfehlen.

Alvanx schrieb:
Sollte ich eine home-Partition in NTFS haben, auf die auch Windows zugreifen kann? Oder sollte es eine neutrale Partition sein, auf die beide Systeme Symlinks setzen? Ist es sinnvoll, das mit größeren Mengen von Dateien zu tun?
Eine separate. NTFS kann keine Linux-Rechte verwalten. Für ein /home sehr ungeschickt. Wozu Symlinks? Geht doch auch zwischen den beiden Systemen gar nicht.
Leg deine Daten, die du auf beiden Systemen brauchst auf eine separate Partition und fertig.
 
Schonmal danke für die Antworten!

Symlinks etwa, wenn ich mein Thunderbird- oder Firefox-Profil teilen möchte. Oder wie mache ich das am besten? Andere Dateien kann ich natürlich einfach umlegen.

Dann habe ich dort noch gelesen, dass diese neutrale Partition keine "primary partition", sondern eine "logical partition" sein soll. Als Neuling kenne ich den Unterschied nicht. Muss ich da bei der Einrichtung etwas beachten?
 

lOtz1009

Moderator
Teammitglied
Alvanx schrieb:
Symlinks etwa, wenn ich mein Thunderbird- oder Firefox-Profil teilen möchte. Oder wie mache ich das am besten? Andere Dateien kann ich natürlich einfach umlegen.
An deiner Stelle würde ich TB auf eins der Systeme beschränken. Oder mit IMAP arbeiten.
Ersatzweise funktioniert das Teilen allerdings nicht mit Symlinks sondern damit, dass das jeweilige Profil auf der gemeinsamen Partition liegt und beide Systeme auf den selben Ordner zugreifen. Keine Ahnung wie das auf NTFS oder FAT mit Symlinks laufen soll. Und dann noch unter Windows.
Möglich ist der gemeinsame Profilordner für TB und FF jedenfalls (unter TB 2.x und FF 3.5 hatte ich das teilweise).

Alvanx schrieb:
Dann habe ich dort noch gelesen, dass diese neutrale Partition keine "primary partition", sondern eine "logical partition" sein soll. Als Neuling kenne ich den Unterschied nicht. Muss ich da bei der Einrichtung etwas beachten?
Keine Ahnung was das für einen Unterschied machen soll. Ich habe auf einem der Rechner eine gemeinsame Partition zum Datenaustausch als FAT32. Und die ist primär. Ebenso die Win-Partition.
Nur die Linux-Partitionen liegen als logische Laufwerke in einer erweiterten Partition.
Ich würde eigentlich sagen dass es total Banane ist, ob nun primär oder logisch. Du kannst halt pro Festplatte nur 4 primäre bzw. 3 primäre und eine erweiterte Partition verwalten. Daher bietet sich ein logisches Laufwerk an, wenn man evtl. irgendwann noch eine primäre nachschieben will und sich so nicht gleich alle 4 Plätze vollpacken will.
Überleg dir die Partitionierung vorher auf jeden Fall gut!

Win7 braucht i.d.R. eine primäre Partition, obwohl die Beta z.B. bei mir eine separate primäre Boot-Partition angelegt hatte.
Sämtlicher Linuxkram für den Hausgebrauch auf eine erweiterte Partition mit mehreren logischen Lafwerken (/, /home, swap). Bliebe also noch Platz für eine (zwei) primäre.

Das wären mal meine 2cts zur Sache ;)
 
lOtz1009 schrieb:
Sämtlicher Linuxkram für den Hausgebrauch auf eine erweiterte Partition mit mehreren logischen Lafwerken (/, /home, swap).
Da möchte ich mal anmerken, das es vorteilhaft ist das Linuxsystem aus einer primären Partition zu starten. Installiert man irgendwann Windows neu so wird der MBR überschrieben und die Windows-Partition als aktiv markiert. Um wieder Linux starten zu können muss man nur wieder die Linux-Partition als aktiv markieren, anstatt den ganzen Bootloader neu zu installieren.

Genau so war das ganze mal gedacht. Will man den Betrieb eines weiteren Betriebssystem erschweren, so belegt man schnell den restlichen Platz einer Platte durch eine erweiterte Partition, nach dem man das eigene Betriebssystem installiert hat.
 

Rainer Juhser

Moderator
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Mal eine prinzipielle Frage: Warum Dualboot und nicht Virtualisierung? Gibt es hardwaretechnische Gründe dafür?
 
Ganz genau. Eines der Programme ist äußerst hardwarehungrig, das hat auch so schon seine Ladezeiten.
 

Rainer Juhser

Moderator
Teammitglied
Naja, das könnte man ja eventuell durch ein Hardware-Upgrade in den Griff bekommen. Vor allem mehr RAM wirkt bei VMs meistens Wunder.

Ich hatte mit hardwaretechnisch eigentlich eher gemeint, ob du in Verbindung mit den Windows-Programmen irgendwelche Hardware einsetzt, die in einer VM Probleme bereiten könnte.
 
Mein Laptop hat atm 2 GB, ist aber schon mehr als zwei Jahre alt, weshalb ich mich da etwas scheue. Ich weiß nicht, wie sinnvoll da ein RAM-Upgrade ist, v.a. bei einem 32bit-System. Zwei 2GB-Riegel kosten wohl mindestens ca. 80€. Das fragliche Programm belegt regelmäßig bis zu 400MB RAM (es handelt sich um das umfangreiche Bibelprogramm Logos 4).

Wenn du es für sinnvoll hältst, werde ich vorher mal ausprobieren, ob es auch eine virtuelle Maschine tut. Das würde die Arbeit für mich natürlich erleichtern. Aber eigentlich hatte ich mich von der Idee aus den genannten Gründen schon verabschiedet...

Ob es dabei mit der Hardware Probleme geben würde, kann ich überhaupt nicht sagen.
 

Rainer Juhser

Moderator
Teammitglied
Hmm, mit 2 GB ist das IMHO zumindest mal einen Versuch mit Virtualbox wert. Wenn du noch an eine XP-Lizenz kommen kannst und das fragliche Programm unter XP läuft, solltest du allerdings eher einen Versuch mit XP machen. Das braucht deutlich weniger Ressourcen.
 
Hallo,
bei mir ist der PC mit 3gb RAM ausgestattet und so kann ich in VirtualBox alle Windows Software benutzen die nicht auf eine bestimmte Hardware zugeschnitten ist.
Dennoch habe ich hier auch ein Tri-Boot-System (openSUSE, Windows XP und Windows 7) um immer mal wieder einen Blick über den Tellerrand zu machen. WinRAR habe ich direkt in mein Kontextmenü unter KDE eingebunden und kann es prima verwenden.
Erst vor wenigen Wochen habe ich mein Taxman 2010 in VirtualBox installiert und damit meine gesamte Steuererklärung gemacht ohne irgend etwas zu vermissen. Überhaupt kann ich abgesehen von Super-Duper Neusten Spielen nichts entdecken das nicht auch in einer Virtualisierung läuft. Ein Bibelprogramm wird wohl kaum mit aufwändigen 3d Funktionen bestückt sein so das ich nicht wüsste warum man dafür ein natives Windows benötigt.
lieben Gruß aus Hessen
 
Das Programm ist im grunde eine theologische Bibliothek mit mehreren hundert Titeln und einem Riesen-Suchindex. Deshalb benutzt es manchmal enorm viel Speicher. Aber die Diskussion hier hat mich ermutigt, es erstmal mit Virtualisierung zu versuchen. Ich melde mich, wenn es Neues gibt, muss jetzt aber erstmal alles vorbereiten.
 
Endlich hatte ich mal Zeit, um mich der Sache anzunehmen.

Die Virtualisierung hat mich nicht sehr überzeugt. Die beiden Systeme liefen ganz gut nebeneinander - Probleme traten dann auf, wenn ich noch ein Programm starten wollte. Das wurde mir dann zu langsam. Da schon Firefox sehr langsam wurde, habe ich dann gar nicht erst versucht, Logos auf Windows zum Laufen zu kriegen (da es deutlich mehr RAM braucht).

Also werde ich morgen oder so meine /home-Partition verkleinern und Windows installieren. Im Moment habe ich sda1=swap, sda2=/, sda3=/home. Nach dem, was ich gelesen habe, lasse ich wohl am besten die Windows-CD die Partition erstellen. Muss sie dabei an einer bestimmten Stelle sein? Was muss ich danach machen, damit GRUB beide Systeme bootet?
Ich habe eine parted magic Live-CD, mit der ich gestern an meiner Festplatte geschraubt habe, um Platz für die virtuelle Installation zu machen. Dort musste ich anschließend (nachdem ich die Systempartition verkleinert und verschoben hatte) im GRUB-Modus eine Option auswählen, die "Fix existing Linux Installation" oder sowas hieß. Danach ging wieder alles. Wird das hier ähnlich sein, oder kommt Komplizierteres auf mich zu?

Sorry, bin ein Noob! Danke für die guten Ratschläge bisher! :)
 
Alvanx schrieb:
Nach dem, was ich gelesen habe, lasse ich wohl am besten die Windows-CD die Partition erstellen.
Ich weiß ja nicht, was du da gelesen hast, aber ich würde es auf keinen Fall Windows machen lassen!
Nimm das: http://gparted.sourceforge.net/livecd.php

Alvanx schrieb:
Muss sie dabei an einer bestimmten Stelle sein?
Windows will immer gern in erster primärer Partition auf erster Platte liegen.
Wenn du das einrichten kannst ... gut.
Wenn nicht, dann muss es aber eine primäre Partition sein.
Grub ist dann aber entsprechend anzupassen:
Code:
hide (hd0,0)
unhide (hd0,1)
rootnoverify (hd0,1)
makeactive
chainloader +1
Eine Partition wird versteckt und eine Andere aktiviert.

Alvanx schrieb:
Was muss ich danach machen, damit GRUB beide Systeme bootet?
Dein Grub wird nach der Windows-Installation gar nicht mehr zu sehen sein.
Nach erfolgreicher und vollständiger Win-Installation einfach mit openSUSE-CD/DVD booten und über die Reparatur den Bootloader neu schreiben lassen ... wohin ist dann deine Sache.
Oder IMHO noch besser, nimm das: http://www.supergrubdisk.org/
 
Von der Super-Grub-CD würde ich die Finger lassen weil die nach meiner Erfahrung nur noch mit grub2 umgeht, also für unsere Systeme nicht zu gebrauchen ist. Kann sein das ich da was falsch runtergeladen hatte aber ich bin mit dem Ding nicht glücklich geworden. Der sicherste Weg ist die Reparatur über die Suse-DVD. Nimm aber auf jeden Fall die richtige Version!
 
Geier0815 schrieb:
Von der Super-Grub-CD würde ich die Finger lassen weil die nach meiner Erfahrung nur noch mit grub2 umgeht,
http://www.supergrubdisk.org/index.php?ind=news
Du musst die Version 0.9xx downloaden ... ich denke, dann klappts auch mit openSUSE ;)
z.B.: http://prdownload.berlios.de/supergrub/super_grub_disk_0.9799.iso
 
Parted Magic hat eine Art von GRUB Disk (ist es dasselbe Tool?) integriert, die auch GRUB 1 noch unterstützt.
Backups sind selbstverständlich :)
Ich hatte irgendwo gelesen, dass Windows die NTFS-Formatierung von GParted nicht mag, und man deshalb Windows seine eigene Partition erstellen lassen sollte.
 
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